15.04.2011
Keine Macht den Drogen! Eine Worthülse ohne Inhalt. Gehen Sie doch
einmal durch ein normales Lebensmittelgeschäft. In der Getränkeabteilung eines
Durchschnittsladens finden Sie ca. ein viertel der Getränke mit
alkoholischen Inhalt. Dann Schokolade und andere indirekte Produkte mit
alkoholischen Geschmacksaromen, die reichen, um einen alkoholkranken
(süchtigen) Menschen wieder in einen Rückfall zu führen.
Dann an der Kasse im Ausgangsbereich Zigaretten. Bei der Aufstellung
von Zigarettenautomaten in der Nähe von Schulen gab es früher noch
einen Aufschrei - seit der Altersabprüfung ein Relikt.
Was will der Sternenhimmelstuermer damit sagen?
Von Kleinkinern bis zu alten Menschen -alle nehmen Alkohol und
Zigaretten als normalen Bestandteil der Nahrungskette wahr und Mutti
und Vati packen dann die Suchtmittel in den Einkaufswagen. Kinder
adaptieren das sehr schnell und da gerade Kleinkinder gerne nachahmen,
sah der Sternenhimmelstuermer schon weitaus unter 18 jährige Alkohol in
den Einkaufswagen legen - das ist ja erlaubt - nur zahlen muss der oder
die über 18-Jährige.
Warum gibt es in Deutschland nicht Alkohol- und Zigarettenshops?
Dasselbe im Gastronomiebereich. Angeblich soll es ja immer ein billigeres nichtalkoholisches Alibigetränk geben.
Der Umsatz jedoch generiert sich aus dem Verkauf von Alkoholika, weil
ein "Bier ungern allein bleibt" und mit wachsendem Rausch die Kunden
konsumfreudiger werden - das ist auch ohne empirisch belegte Zahlen der vorherrschende Denkansatz.
Warum nicht ein Alkoholverbot in Restaurants? Mac Donald und Burgerking
kommen jedenfalls fast ohne Alkohol aus und das sollte auch die
Kritiker dieser Läden ein wenig stutzig machen - Essen ohne Alkohol ist
also scheinbar möglich !
Die sogenannten Genusstrinker werden Ihnen dann wieder erzählen, dass
ein schönes Bier nach dem Essen doch eine tolle Sache sei. In der
Raucherdiskussion gab es genauso die Genussraucher, die die Toleranz
für Raucher predigten - mit suchtgefährdeten Menschen eine Diskussion
zu führen, ist eine ziemlich unsinnige Sache.
Beim Trinken geht es um das gelebte Vorbild, dass leider genauso
schädlich ist, wie der Qualm der Zigaretten der Raucher.In vielen
Kantinen herscht bereits Alkoholverbot - eine gelebte Ächtung, von der
die Kinder freilich nichts mitbekommen, da naturgemäß Kinder nicht in
den Kantinen der Arbeitswelt verkehren.
Die kriegen dafür dann als Ausgleich das Bild vermittelt, dass
ohne Alkohol kein Genuss möglich ist - natürlich dann den "dopppelten
oder dreifachen Genuss", da ja ein wenig Nachholbedarf besteht.
Ob das so richtig ist? Alkoholausschank nur noch an Orten, wo sich
Erwachsene nur aufhalten können, wäre die adäquate Antwort. Der
Sternenhimmelstuermer will nicht ungerecht sein. Teilweise wird das so
in sogenannten Kneipen praktiziert.
Das hieße auch keinen Alkoholauschank auf Straßen- und Volks-festen und
Weihnachtsmärkten, wo Kinder nun einmal fester Bestandteil sind und es
immer noch selbstverständlich ist, ein negatives Bild vorzuleben.
Sie predigen Wasser und trinken Wein. Vielleicht ist Alkohol ja
seit Menschheitsbeginn als Fluchtmittel aus der unmenschlichen
Realtität ein adäquates Mittel?
Dann soll aber bitte eine angebliche Antidrogenpolitik zur Beruhigung
des schlechten Gewissens eingestellt werden. Im Falle des Alkohols besteht
jedenfalls ein Nachholbedarf, der kurzfristig mit erheblichen Kosten verbunden sein
wird. Auf die Dauer wird das aber viele Kosten sparen. Die Gesellschaft und der Gesetzgeber müssen sich auf die Dauer
entscheiden.
Gerne sollen die erwachsenen Menschen Ihrem Laster fröhnen, aber bitte
nicht im öffentlichen Erscheinungsbild und als negatives Vorbild. Wir
haben uns an zu viele Bilder gewöhnt und es ist ein schwieriger Weg,
alte Bilder durch neue bilder zu ersetzen.
14.04.2011
Der Sternenhimmelstuermer plädierte am 13.04.2011 für eine Erhöhung der
Alkoholsteuer, um entgegen des Haushaltsgrundsatzes der Gesamtdeckung
(Steuereinnahmen sollen in der Regel nicht zweckbestimmt sein)
Suchtkrankentherapie zu finanzieren.
Zur traurigen Wahrheit gehört leider auch, dass von den ca. 530.500
Millionenen Steuereinnahmen (im Jahre 2010, Quelle Bundesministerium
der Finanzen, Zahlen unwesentlich gerundet), ein nicht unwesentlicher
Anteil auf Steuereinnahmen von Suchtmitteln zurückzuführen sind. Die
Tabaksteuer mit 13.492 Millionen, die Branntweinsteuer mit 1.993
Millionen, die Biersteuer mit 713.000 und die Schaumweinsteuer mit 422
Millionen Steuer.
Nicht zu vergessen ist die Lotteriesteuer mit ca. 1.400 Millionen
(Glücksspielsucht). Den Anteil der ca. 375 Millionen Vergnügungssteuer,
in denen Glücksspielautomaten einen unbekannten Anteil machen, lässt
der Sternenhimmelstuermer großzügig unter den Tisch Fallen. Das Geld
kommt übrigens den Ländern zu Gute.
Die Steuerverteilung ist im Grundgesetz festgelegt:
Artikel 105 Grundgesetz Brandweinsteuer (Bundessteuer)
Art 106 II GG Tabaksteuer (Bundessteuer)
Art. 106 Abs. 1 Nr. 2 GG Schaumweinsteuer (ausschließlich Bundessteuer)
Art. 106 Abs. 2 Nr. 4 GG Biersteuer (Länder)
Der Staat, also wir, profitieren von allen Süchten und deshalb ist das
ganze auch ein wenig eine Doppelmoral. Mit Sucht Geld zu verdienen ist
nicht besonders christlich. Dennoch ist der Sternenhimmelstuermer für
Erhöhung der Alkoholbesteuerung, da es aus dem Suchtpräventionsgedanken
den Menschen schützt. Jeder Jugendliche sollte beim Kauf einer Flasche
Alkohol zum Nachdenken animiert werden. Gleichzeitig ein höherer Preis,
damit das Weh tut für die Folgen übermäßig zu bezahlen. Der
Sternenhimmelstuermer weiss, dass eine Prohibition nichts bringt. Auch
eine übermäßige Besteuerung würde den Schwarzhandel blühen lassen, aber
im Augenblick sind die Preise für Alkohol in Anbetracht der
gesellschaftlichen Folgen zu gering. Im Ausgleich ist der
Sternenhimmelstuermer für eine zweckgebundene Steuer. Dann noch auf die
Flaschen draufschreiben, an welche Einrichtungen das Geld geht - dieses
Vorgehen würde zumindest in der Prävention erfolgreich sein. Der Betrag
müsste nicht einmal hoch sein, um die beste Suchtprävention und
Suchtheilung in der Welt aufbauen zu können.
Noch schöner wäre es, wenn die Alkoholindustrie hier sich eine
Selbstverpflichtung auflegen würde. Dieses ist im zusammenwachsenden
Europa aber eher unwahrscheinlich.
Weiterhin dürften die Zahlen des Alkoholabusus ganz schön geschönt sein. Wikipedia sagt:
"Nach aktuellen Schätzungen
gibt es zwischen 1,3 und 2,5 Millionen alkoholabhängige Menschen in
Deutschland, davon 30 Prozent Frauen. Etwa 9,5 Millionen Menschen
konsumieren Alkohol in riskanter (gesundheitsgefährdender) Weise,
nehmen also mehr als 24 g (Männer) bzw. 12 g (Frauen) reinen Alkohol
pro Tag zu sich.[7] Etwa 5,9 Millionen Bundesbürger konsumieren mehr
als 30 g (Männer) bzw. 20 g (Frauen) täglich."
9,5 Millionen Bürger nehmen also täglich mehr als 12 bzw. 24 Gramm
Alkohol zu sich (Ein Glas 0,5 Liter Bier oder ein Viertel Liter Wein
entspricht ca. 25 Gramm). Wenn ein Mann also seine 15 Liter Bier im
Monat schlürft, so ist er nicht süchtig? Der Sternenhimmelstuermer ist
hoffentlich nicht als einziger auf dieser Seite der Meinung, dass im
Drogenbericht ein hohes Potential an Desinformation liegt und wir uns
über die Auslegung der Suchtdefinition bei Alkohol ernstlich Gedanken
machen müssen. Mit Schönreden ist niemand gedient.
So lange der Geldverdienst an der Sucht unter Nennung der Namen im
Grundgesetz als schwarze Liste für die Moral unserer Gesellschaft verankert ist, sieht der Sternenhimmelstuermer auch keine
Besserung der Lage.
Der Sternenhimmelstuermer würde gerne Textänderungen und Ergänzungen im
Grundgesetz sehen und die Abgeordneten auffordern, sich wirklich mit
diesem Thema auseinanderzusetzen - ansonsten war der Bericht der
Drogenbeauftragten umsonst und wir leben weiterhin ein Leben mit einem scheinbar schöngetrunkenen Zerrbild unserer Gesllschaft.
13.04.2012
Der Drogenbericht zur "nationalen Strategie zur Drogen- und
Suchtpolitik" der Drogenbeauftragten, Frau Mechthild Dyckmanns,
für das Jahr 2012 ist als PDF
downloadbar. Aus den Zahlen von dem eben genannten Dokument
(Zahlenwerte 2011) erstellte der Sternenhimmelstuermer ein
Kreisdiagramm der Süchtigen in Deutschland in Millionen:
Quelle: Aus o. a.
Bericht, mit Excel erstellt, Zahlen in Millionen aus 2011,
Cannabisuser insgesamt 0,6, aber 0,2 als süchtig eingestuft.
Der Sternenhimmelstuermer enthält sich einer Interpretation der Zahlen
in diesem sensiblen Bereich. Er weist nur einmal die Partei "Piraten"
darauf hin, dass eine Legalisierung von Cannabis ein No Go auf dem Weg
in eine drogenfreie Gesellschaft ist und bittet die Protestwähler auch
zumindest die Grundzüge der Parteiprogramme anzuschauen.
Die Drogenpolitik war leider ein wenig aus dem Fokus unserer
Gesellschaft verschwunden. Der Sternenhimmelstuermer plädiert
inzwischen eindeutig für eine zweckgebundene Steuer auf
Alkoholprodukte, die den Krankenkassen zugute kommen sollte. Leider
weiß der Sternenhimmelstuermer, dass dieses nur schwer mit dem
Haushaltsgrundsatz der Gesamtdeckung vereinbar ist, aber warum soll die
Gesellschaft die Kosten von Alkoholkranken übernehmen? Da ist es wenig
tröstlich, wenn einzelne Firmen mit Alkoholaufschlägen den Regenwald
retten, während ein Teil der Konsumenten vor die Hunde geht. Prominente
Menschen, die sich für solche verquerten Werbungen einlassen, haben
sich auf dieser Seite eine 100 % Verachtung verdient.
Die Verbote des Rauchens in Lokalitäten verdienen hingegen 100 %
Anerkennung - dieses sagt ein Opfer unter den 16 Millionen
Suchtmenschen der Raucher. Bei einer Sucht sind leider nette Worte ohne
Erfolg. Verbote und Ächtung sind leider das einzige probate
Gegenmittel. Appelle an Rücksichtnahme an Süchtige sind hingegen ein
übler Scherz.
Ziel einer Entziehung muss der möglichst schnelle Entzug der Substanz
oder der Verhinderung der Möglichkeit der Ausübung der Sucht sein, ohne
dass der Mensch wie im Falle einer Alkoholsucht sein Leben verliert.
Die Regeln einer Verständnispädagogik sind im Falle einer Sucht außer
Kraft gesetzt und es gilt der griffige Spruch: "Keine Macht den Drogen".
In der praktizierten Antidrogenpolitik und Suchttherapie ist dieses
weitgehend Konsens und wird, so weit es der Sternenhimmelstuermer
verfolgt, in der Regel auch umgesetzt. Für ein Teil der Menschen, die
für eine vollwertige Eingliederung auch nicht mehr geeignet sind, gibt
es niedrigschwellige Angebote, was natürlich sehr wichtig ist, aber
natürlich nicht das Primärziel der Suchtbehandlung sein kann. Es gibt
auch durchaus Erfolgsgeschichten, die leider nicht die Mehrheit sind,
da insbesondere beim Alkohol und Heroin die Rückfallquoten erschreckend
hoch sind.
Der Sternenhimmelstuermer könnte sich durchaus vorstellen, dass auf
öffentlichen Veranstaltungen wie Fussballspielen, Kino und Konzerten
ein absolutes Alkoholverbot gilt. Man geht ja dahin, um sich zu
amüsieren und wer will sich vorwerfen lassen, dass er ohne Alkohol sich
nicht amüsieren kann oder es nicht ein paar Stunden ohne Alkohol
aushält?
Gestern war im Fernsehen eine Dokumentation über Jugendliche, die eine
Feier ausrichteten, um 10.000 € für einen Abschlussball zu
erwirtschaften. Erschreckend: 2/3 der Dokumentation ging um
Alkoholkonsum und dessen folgen: Ob es die Einstellung einer
Security-Mannschaft war, um alkoholisierte Jugendliche zu entfernen
oder bekiffte Jugendliche auf dem WC aufzuspüren. Dann musste Alkohol
kurzfristig nachgefordert werden und Dank des hohen Alkoholumsatzes
waren 6000,- € zum Schluss in der Kasse. Der Sternenhimmelstuermer war
ein wenig angeekelt.
So wurden die "geschäftstüchtigen" Jugendlichen Dealer in Bezug auf
Alkohol und Ihr Geschäftsmodell als Nachahmungsmodell vorgestellt.
Nicht falsch verstehen, der Sternenhimmelstuermer will keine
Kriminalisierung der Süchtigen, aber ein klares Nein, Verbote beim
öffentlichen Konsum und eine Ächtung in unserer Gesellschaft. Davon
sind wir im Fall des Alkohols leider meilenweit entfernt.
Warum werden die Risiken von Alkohol noch immer nicht auf Flaschen
aufgedruckt? Das kostet uns Steuerzahler keinen Pfennig und ist
wirksamer als Werbespots und Appelle, die beim leider schon teilweise
süchtigen Konsumenten nicht mehr ankommen.
Es
besteht bedarf zu handeln und in diesem Punkt steht die
Sternenhimmelstuermerseite konsequent hinter einer "harten" Politik.
Und das ist auf dieser Seite, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht,
eher selten. Denn wo krankheitsbedingte uneinsichtige Argumention
vorherrscht, ist Verständnispolitik nicht angesagt - zum Wohle der
betroffenen Menschen.