Traumdeutung
Einleitung
I have a dream...Martin Luther King
Diese kleine Abhandlung beschäftigt sich mit Träumen und deren Deutung.
Seit Anbeginn der Menschheit träumte der Mensch wahrscheinlich in den
sogenannten REM (rapid Eye movement-Phasen).
Weiterhin ist die etablierte Wissenschaft sich einig, dass
Tiefschlafphasen und Traumphasen sich im gesunden Schlaf ablösen. Damit
dürfte die Form von Träumen in wenigen Worten hinreichend erklärt sein.
Anders sieht es bei dem Inhalt der Träume aus, die geschichtlich
bedingt auch einer Wandlung unterlagen. Es gibt viele
Interpretationsversuche von der Vorhersage, Prophezeiungen, Qual von
Dämonen oder sündigen Träumen, in den verschiedenen Richtungen der
Psychologie oder einfach nur zum lustigen Disput zwischen
seelenverwandten Menschen.
Irgendwie gilt bei Träumen: Es gibt keine fest stehenden Verbote,
Grenzen, Gesetze physikalischer oder rechtlicher Natur. Es gibt kein
falsch oder richtig. Wie Sie Träume deuten, ist weitgehend Ihre Sache,
es sei denn es ist Teil Ihrer Therapie oder Sie glauben, dass Sie einen
professionellen Traumdeuter aufsuchen müssen. Es ist alles legitim.
Die Geschichte der Traumdeutung
(Oneirologie) kann im eben genannten Link von Wikipedia gut
nachvollzogen werden. Im Gegensatz dazu grenzt der
Sternenhimmelstuermer im ersten Kapitel ein wenig unverschlüsselte
Träume ab und zeigt auch, dass es möglich ist, Träume ohne irgendwelche
Irrgärten der großen Traumdeutungsrichtungen zu betreten:
1. Kapitel: Träume und deren Deutung in Bezug auf die
sexuelle Identitätsfindung des Menschen im Verlauf der Geschichte
Deine zwei Brüste sind wie zwei junge
Rehzwillinge, die unter den Rosen weiden. (Hohelied 7.4) alte Testament
Freudianer und Jung Anhänger werden gleichermaßen Wissen, warum der
Sternenhimmelstuermer auf der sonst eher asexuellen Homepage mit diesem
Thema beginnt. Nicht zuletzt war das Thema der sexuellen Träume der
Anlass zum Bruch der Freundschaft von C. G. Jung und Freud.
Der Sternenhimmelstuermer stellt eine provokante These auf: Das
Assoziationsspiel war schon seit Urzeiten bekannt und ist zumindest bei
der sexuellen Identitätsbildung des Menschen absolut unnötig, da der
Mensch schon seit Jahrtausenden sexuelle Träume hatte, deren Deutung
auch jeder Mensch nachvollziehen kann.
Dazu geht der Sternenhimmelstuermer als christlich orientierter Mensch
mit Ihnen auf eine Reihe in die Vergangenheit ein paar tausend Jahre
zurück in das alte Testament. Von den mythischen und sexuellen Texten
ist das Hohelied Salomons unzweifelhaft die einzige Schrift, in der
mehrere Kapitel über Sexualität und menschliche Wunschträume relativ
ungefiltert Einzug in das alte Testament hielten.
Wie war das möglich?
Der begnadete Autor des Hohelieds bediente sich genau jener Technik,
die im neuen
Testament Jesus Christus verwendete, freilich nicht in Bezug auf
Religion, sondern eher auf Sexualität: Er bildete Gleichnisse bzw.
assozierte sexuelle Begrifflichkeiten mit harmlosen Alltagsgegenständen
aus der Natur.
Brüste werden also zwei junge Rehzwillinge angesehen, die unter den
Rosen weiden, der Hals wird zum Turm Davids...lesen Sie sich bei
Interesse alle 8 Strophen im o. a. Link durch...
Das reichte den unzähligen Konzilen in der Geschichte, um die Texte
unverändert (?) Jahrtausende weiter zu überliefern.
Halten wir fest. Schon damals existierten die Vorläufer für
Assoziationsexperimente.
Der Ver- bzw. Entschlüsselungscode war also bei den Rehzwillingen die
Bibel. Also liegt der Sternenhimmelstuermer demnach mit seiner These
falsch und man muss doch immer langwierig Symbole deuten?
Nein, der Sternenhimmelstuermer möchte mit dem Hohelied nur auf ein
paar Fakten aufmerksam machen, die später in seiner Argumentation
relevant werden:
1. Frei nach Platon und dessen Theorie der ewigen Formen ist es eben
auch möglich, den Menschen vorzugaukeln, dass aus zwei Rehzwillingen...
eben weibliche Geschlechtsmerkmale in der Wahrnehmung eines Menschen zu
machen
2. Das Ganze musste lyrisch verpackt werden, da es aus religiösen und
gesellschaftlichen Zwängen als unschicklich galt, Ross und Reiter beim
Namen zu benennen.
3. Sexuelle Fantasien waren schon zu dieser Zeit bekannt und ziemlich
unverändert ein Bestandteil der Menschheit.
In den folgenden Jahrtausenden übernahm dann die Kirche die
Deutungshoheit von sexuellen Fantasien und Träumen im
christlichen Abendland. Dabei waren "sündige Träume" gerade im
Mittelalter der Anlass für inquisitionsnahe Beichtbefragungen. Die
Kirche stand mit Träumen überwiegend auf Kriegsfuß, da der
Durchschnittsbürger eben nicht nur Prophezeiungen a la
Joseph (Nach Moses 1, 41
deutete Joseph den
Traum Pharaos von sieben dünnen Kühen die sieben dicke Kühe verspeisten
= Sieben fette Jahre gefolgt von sieben mageren Jahren.
Daraufhin legte Pharao Kornspeicher in den sieben fetten Jahren an.
Danach kam die Hungersnot, aber dank der Speicher verhungerte niemand.
), sondern sich eben naturgemäß sexuellen Wunschträumen hingab.
Im Mittelalter entstand gerade aus den sündigen Träumen die
Dämonisierung. Sexualität wurde Hexen dann mit Satan unterstellt...Das
schlimme daran war, dass eine weitgehend ungebildete Bevölkerung,
die Vorstellungen der Kirche aufnahm -
Wie dem auch sei: Goethe griff das Bild der zwei Rehzwillinge dann auch
auf : "Ich hab` euch oft
beneidet /Um's Zwillingspaar das unter Rosen weidet".
Pikanterweise zitiert hier Luzifer im Faust von Goethe aus dem
Hohelied...
Und damit sind wir zumindest bei C.
G. Jung angelangt, der sich als unehelicher Nachfahre von Goethe
aus einem Seitensprung fühlte.
Der Sternenhimmelstuermer fängt bewusst mit C. G. Jung an, da dieser in
einer Art Geschichtsrevisionismus von vielen Internetseiten als Schüler
Freuds dargestellt wird, was in der Realität jedoch jeder Grundlage
entbehrt. C. G. Jung "entdeckte" unabhängig von Freud Assoziationen
("jene Rehzwillinge im Traum als Brüste") und traf Freud erst
später auf einer legänderen Dampferfahrt, wo die beiden dann
stundenlang über ihre Ergebnisse plauderten. Zum Bruch der
Männerfreundschaft der beiden Alphatiere kam es dann fünf Jahre später,
da vorsichtig gesagt Jung mit der sexuell orientierten Traumdeutung von
Freud nichts anfangen konnte und dieser dann Jung in einer
Veröffentlichung angriff, während er auf einer Amerikareise war...
Der Sternenhimmelstuermer will dieses Kapitel nicht unnötig aufblähen,
daher sei an dieser Stelle nur kurz darauf hingewiesen, dass die
Traumdeutung der Psychologie eben auf Jung und Freud basiert. Wer mehr
auf Phallussymbole und sexuelle Deutung von Träumen steht, der ist bei
Freud besser aufgehoben, wer mehr auf Religion oder Esoterik steht,
ist bei Jung besser aufgehoben und der Kosmopolit unter den
psychologischen Traumdeutern schustert sich eine
Traumdeutung aus Adler, Freud, Jung....zusammen.
Wichtig sind dem Sternenhimmelstuermer in Bezug auf seine Hypothese nur
ein paar Aspekte der psychologischen Deutung:
Assoziationen und Traumdeutung lehnen sich nach jahrhundertelangen
Machtmonopol der Kirche nun wieder aus christlicher Sicht an das
Hohelied Salomons an. Träume werden nun als Ausdruck unbewusster
Wünsche
analysiert und praktischer weise ist die Entschlüsselung der Träume
dann
so kompliziert, dass die Deutungshoheit bei den approbierten
Psychologen liegt. Das war übrigens bei den Sehern in
vorchristlicher Zeit dasselbe Spiel...
Dabei ist die Ver- und Entschlüsselung von Träumen zumindest im
sexuellen Bereich trotz dieser jahrtausendelangen Geschichten zumindest
bei der sexuellen Identitätsfindung so nie vorhanden.
Damit man den Autor nicht falsch versteht: Das Modell von Es, Ich und Überich
ist Klasse und in Bezug auf das Krankheitsbild der Neurose richtig. Da
muss
dann wirklich einiges ver- und entschlüsselt werden, aber der
Sternenhimmelstuermer spricht hier ja erstmal über unverschlüsselte und
nicht unbedingt krankheitsbedingte Traumdeutungen.
Die Lebenserfahrung eines Mannes (des Autors) in der heutigen freien
Zeit, wo man eben über alles Schreiben bzw. Reden kann,
lassen dann erhebliche Zweifel an den Ver- und Entschlüsselungstheorien
aufkommen und der Autor knüpft dann lieber an die pragmatischen negativ
besetzten Erfahrungen der Kirche im
Mittelalter an.
Es ist bekannt und wissenschaftlich erwiesen, dass sexuelle Träume
unverschlüsselt stattfinden. Grob gesagt: Wenn Mutti oder Vati morgens
den Sohnemann mit feuchten Höschen auffinden, dann hatte dieser wohl
einen sündigen Traum gehabt und die Natur nahm Ihren Lauf. Was freilich
Inhalt des Traumes war, bleibt für andere im Verborgenen. Sexuelle
Träume sind von der Vorpubertät bis ins hohe Alter ein Bestandteil
unseres Lebens.
Da in Träumen gesetzliche Normen und Moralvorstellungen nicht
existieren (Freud würde ungefähr vereinfacht sagen, dass das Es
sich unbegrenzt ausleben kann - ach ne, der würde nach der Theorie
eigentlich sagen, dass der Traum vom Überich weiterhin
kontrolliert wird und Vom Fachmann die durch Symbole verdeckten
"Hilferufe" des Unbewußten entschlüsselt
werden müssen), können die Sexualpartner oder Praktiken in Träumen von
Männern, Frauen,
Familienangehörigen, Kindern, Vergewaltigungsfantasien, Masochismus,
Sadismus.... variieren, ohne dass sich das erträumte Sexualverhalten in
der Realität jemals manifestieren muss.
Im Wachzustand werden Sie (nach Freud Ich)
sich dann damit
noch beschäftigen, da ihr Bewusstsein vom Überich kontrolliert wird und
dann ein gehöriges "Schuldgefühl"
bei gesellschaftlich nicht akzeptierten Formen von Träumen entwickeln,
die den moralischen Werten und Gesetzen nicht entsprechen. Auch das ist
normal.
Bedenklich wird das Ganze erst, wenn die Träume zwanghaft werden und
gegen rechtliche bzw. gesellschaftliche Normen verstoßen - Hier kann
der Autor nur sagen: Begeben Sie sich dann in professionelle Hände um
Schaden für sich oder andre abzuwenden. Gerade in dieser Phase kann
Ihnen noch geholfen werden eine Entscheidung für die Zukunft zu fällen
und Sie können dann noch - falls erforderlich -
Behandlungsmöglichkeiten selbst wählen. Träume
können also auch durchaus ein Hinweis auf eine nicht akzeptierte
sexuelle Neigung in unserer Gesellschaft sein.
Zurück zu den Träumen und deren Deutung zur sexuellen
Identitätsfindung. Als Mann (der Autor kann nur aus der männlichen
Sicht sprechen) wachen Sie manchmal mit erigierten Glied auf (im
Volksmund auch chromopila= chronische Morgenpisslatte)
und sind dann vermutlich in der letzten REM-Phase sexuell im Traum
aktiv geworden, was nicht immer einen Abschluss voraussetzt. Ja, dass
trifft insbesondere auch für katholische
Pfarrer zu und kommt nicht von Satan, sondern von der Natur.
In der heutigen gesellschaftlichen Sexualität dürfte Hetero- versus
Homosexualität die führenden Alternativen
darstellen. Wer jetzt auf ein Coming Out des Autors spekuliert, der
dürfte enttäuscht werden. Der Autor entschied sich in der
Traumwelt für die Heterosexualität und lebt diese zwanghafte
Neigung dann auch in der Realität aus-:). Der christliche Autor sagt
aber auch: Er suchte sein Weltbild nach Bildung seiner sexuellen
Identität. Ein Leben in Selbstverleugnung wäre für
einen Freigeist unvorstellbar.
Für andere sieht die Entscheidung vielleicht anders aus. Wenn Sie also
in der Traumwelt beispielsweise nur oder überwiegend
gleichgeschlechtliche sexuelle Begegnungen haben, sie das im sexuellen
Sinne befriedigt und Sie das dann beispielsweise schon durch Handlungen
im Rahmen der Masturbation ins reale Leben transportieren, dann spricht
nichts dagegen, dass im realen Leben auszuprobieren. Ob das dann ein
Streifzug wird, Sie sich Bisexuell oder Homosexuell durchs Leben
schlagen, ist dann so ziemlich allein Ihre Entscheidung.
Der Sternenhimmelstuermer sagt das jetzt im christlichen Aspekt mal so:
Da die christliche Kirche auch die Vergebung propagiert, mag das
Antesten vielleicht in Ordnung gehen, aber wenn der Wunsch nach
einer dauerhaften Beziehung und konsequenter Lebensweise auch in einer
gleichgeschlechtlichen
Partnerschaft besteht,
dann greift eben auch der Spruch: "Gehe fort und sündige nicht mehr!"
von Jesus Christus nicht mehr.
In diesem Falle sollte ein Pfarrer nach Ansicht des
Sternenhimmelstuermers auch die Verantwortung übernehmen und den
"sündigen" Menschen ziehen lassen. Es ist zwar traurig, dass eben nicht
nur sexuelle Liebe und Partnerschaft in gleichgeschlechtlichen
Beziehungen kirchlich nicht akzeptiert werden (es gibt schlimmere
Sünden), aber
umgekehrt wird ein Fleischesser auch nicht in einen Veganerverein
eintreten, um dort dann für sich zu beanspruchen, weiterhin neben dem
ganzen Gemüse Fisch essen zu dürfen...
Vielleicht zum Abschluss eine kleine Anekdote aus der Psychologiewelt,
um die Entschlüsselung von Träumen mit einem
lachenden Auge zu betrachten: Ein Mann kommt zu seinem
Psychologen und sagt: "Herr Doktor, ich habe davon geträumt, dass Sie
mir ihre Luftpumpe ausleihen und ich meinen leeren Reifen damit
aufpumpe". Der Psychoanalytiker schaut in seinem Traumbuch nach und
antwortet. "Tut mir Leid, aber ich muss Ihnen sagen, dass Sie
homosexuell sind".
Fünf Minuten später kommt ein weiterer Patient und sagt: "Herr Doktor,
ich habe geträumt, dass Sie mich annal penetriert haben". Der
Psychoanalyst schaut wieder in seinem Traumbuch nach und antwortet:
"Ganz klar, Sie haben eine Darmverstopfung und ich werde Ihnen einen
Einlauf verschreiben".
Fazit
Manchmal versteht der vielleicht zu primitive Autor nicht das
Ränkespiel der Psychologie gerade im Bezug auf Sexualität. Auch in der
verklemmten Gesellschaft zu Zeiten Freuds gab es keine Anomalien
in der Traumwelt, die im sexuellen Bereich überwiegend unverschlüsselt
stattfindet. Als Abgrenzung muss hier wieder erwähnt werden, dass damit
nicht Krankheitsbilder gemeint sind, die einen Zusammenhang mit
Symbolen aus der Traumdeutung beinhalten.
Wer hingegen im Traum nur über Phallussymbole zum Höhepunkt kommt,
der dürfte in der Tat ein
seltener Paradiesvogel sein. Das Krankheitsbild der Neurose ist
hingegen gerade bei einem Psychologen in guten Händen. Die Lehre vom
Es, Ich und Überich, wie die Lehre vom Bewussten und Unbewussten sind
interessante Modelle zum Verständnis der Traumwelt, aber eben nicht
immer anwendbar bzw. übertragbar.
Viele Menschen empfinden die sexuellen Ideen Freuds als Befreiung, aber
aus Sicht des Autors geschah ein jahrtausend weiter Rückschritt für die
"gesunde Gesellschaft" -
hinter das eher negativ geprägte, aber ideologisch gesehene durchaus
pragmatische Mittelalter, in dem die Kirchenväter sehr wohl wussten,
das Träume den Abfall einer ihrer Schäfchen vorausgehen können
- in Zeiten des Hohelieds von Salomon, wo man anfing, sexuelle
Bilder hinter schwulstigen lyrischen Gedichten zu verbergen und
zu verschlüsseln.
Der Autor kann nicht nachvollziehen, warum auch heute in einer freien
Gesellschaft ziemlich um den heißen Brei herumgeredet wird und in der
Öffentlichkeit lieber mit "Phallussymbolen" gearbeitet wird, während in
der Realität bei der
sexuellen Identitätsfindung Träume fast zu 100 % eindeutig sind. Die
Verleugnung von sexuellen Träumen oder deren Verdrängung sind in einer
freien Gesellschaft nicht förderlich und die Dämonisierung in
kirchlichen Kreisen nicht immer hilfreich.
2. Kapitel Traumdeutung mit Symbolen - Abschied von der
Intuition?
Je nach Weltbild wird der geneigte Leser sein passendes
Traumdeutungsbild suchen und dann auch die Antworten bekommen, die zu
seinem Weltbild passen.
Wie dem auch sei, Symbole und deren Auslegung passend zu ihrem Weltbild
bekommen Sie in Traumdatenbanken im Internet geliefert.
Sagen wir es mal so, Sie werden zumindest drei bis vier Arten von
Datenbanken in Bezug auf Träume finden
- christliche Traumdeutung
- Esoterik auf Grundlage von C. G. Jung
- Mischformen vom alten Griechenland bis zu Freud und Jung
Der Sternenhimmelstuermer will keine Werbung machen und gibt deshalb
keine Links. Ausnahme: Zumindest eine christliche Seite wird erwähnt,
da der Sternenhimmelstuermer auf Exoten steht, deren Glauben er
zufällig teilt..Ansonsten schauen Sie bei Google unter Traum und
Onlinedatenbank nach. Sie werden dann schnell fündig...
Der Sternenhimmelstuermer schrieb am 25.11.2012 in seinen News, dass er
einen Traum hatte, der Anlass für diese Essay war, da der voll von
mythischen Symbolen war. Der Sternenhimmelstuermer greift sich als
Symbol mal das Einhorn hinaus.
Das steht dann überwiegend in der Traumdeutung für Jungfräulichkeit und
Unschuld.
Ja, Einhörner sind diese Fabelwesen, die nur erkannt werden können,
wenn man an Sie glaubt, weil man sonst nur ein Pferd sieht. Sie leben
in Wäldern mit einem See, um ihrer narzisstischen Neigung entsprechend
sich selbst im Wasserspiegel betrachten zu können (Narziss war jener
hübscher Jüngling nach der griechischen Sage, der die Liebe einer
Nymphe verschmähte und lieber sein Spiegelbild betrachtete. Die
verschmähte Nymphe verwandelte Ihn darauf in eine Blume - Raten Sie mal
welche!).
Am wohlsten fühlen sich Einhörnern in den Armen von Jungfrauen, in
denen Sie dann sofort einschlafen. Diesen Umstand nutzten böse Menschen
aus, um die scheuen Einhörner zu fangen und zu töten. Die Tränen eines
Einhorns heilen und wer das Blut von Einhörnern trinkt wird
unsterblich, aber ist leider auch verflucht: Er verfällt grob gesagt
dem Wahnsinn. Das können Sie wie immer in Wikipedia
nachlesen.
Daher der pragmatische Tipp des Sternenhimmelstuermers in Bezug auf
Traumdeutung: Einfach mal Begriffe aus der Traumwelt bei Wikipedia
nachschauen. Da die Redakteure von Wikipedia in der Regel sauber in
alle Richtungen recherchieren, haben Sie hier auch ein kleines objektiv
geschriebenes Traumlexikon, dass alle oben genannten Richtungen
einschließt...
Das Thema Jungfräulichkeit ist gerade aus christlicher Sicht hingegen
ein Komplex für sich, zu dem der Sternenhimmelstuermer natürlich gerne
Stellung bezieht:
"Die Jungfräulichkeit galt
jedoch nie als zwingende Voraussetzung einer Eheschließung. Mehrere
Kirchenväter äußern sich lobend über Männer, die bereit sind, eine
ehemalige Prostituierte zu heiraten, und somit aus dieser „Unehre“ zu
befreien.", sagt zumindest Wikipedia.
Das ist jetzt natürlich ein wenig fies diesen Satz zu zitieren wobei z.
B. ein paar Sätze früher im o. a. Artikel steht: "In
vielen christlichen Kirchen wurde und wird gelehrt, dass
Geschlechtsverkehr nur in der Ehe mit dem Ehepartner sittlich erlaubt
ist."
Na ja, um ehrlich zu sein ist auch diese Aussage eher milde.
Abgesehen von den kirchlichen Standardbegründungen gibt es auch eine
schöne Geschichte von der Wertigkeit der Unschuld im alten Testament:
Die Geschichte von Loth, seinen unschuldigen Töchtern oder auch besser
bekannt als Geschichte von Sodom
und und Gomorra : ...Lot
nimmt die beiden Engel gastfreundlich bei sich auf, die von den
Einwohnern Sodoms als fremde Männer angesehen werden.[3] Die Einwohner
fordern daraufhin, dass Lot ihnen seine Gäste übergebe, weil sie mit
ihnen gewaltsam sexuell verkehren wollen. (Formulierung siehe unter
Interpretationen). Lot bietet den Sodomitern zum Schutz seiner Gäste
und der heiligen Gastfreundschaft stattdessen vergeblich seine
jungfräulichen Töchter an..., sagt Wikipedia,
Gott rettete Lots Familie und führte Sie aus der Stadt, die
niedergemetzelt wurde. Die Frau von Lot drehte sich entgegen des Verbot
Gottes um und wurde zu Stein.
Diese Geschichte ist eigentlich prädestiniert dafür als Leitbild zu
dienen, Warum verweist die Kirche lieber auf andere Stellen im alten
Testament hin? Ganz einfach, weil der Autor der Geschichte sich
wahrscheinlich durch den Erfolg des ersten Kapitals dazu
berufen sah ein, weiteres Kapitel zu schreiben, dass sowohl bei
Wikipedia, als auch im Christentum in Predigten gerne unterdrückt
wird:
Dieses Kapitel nennt sich dann Lot und seine Töchter.
Da Lot nun also alt und Weise war und es keine Aussicht auf eine Frau
gab, kamen die beiden unschuldigen Töchter auf die Idee den Vater
zweimal mit Alkohol abzufüllen und jeweils einmal mit dem Vater den
Beischlaf zu vollziehen - natürlich ganz im Sinne der Kirche, um Kinder
zu zeugen, aus denen dann die Moabiter und Ammons Nachfolger
entstanden.
Gott bestrafte das scheinbar auch nicht. Vielleicht ein Hinweis darauf,
dass es zu diesen Zeiten schon üblich war, dass in Königshäusern
vielleicht schon Inzest praktiziert wurde. Ist nicht absurd, da es in
Königshäuser auch bis in die letzten Jahrhunderte durchaus Inzest aus
politischen Gründen gab, was man an Erbkrankheiten in Königshäusern und
deren Ausbreitung gut nachvollziehen kann. Im englischen Königshaus
wurde die Bluterkrankheit so zu Gottes Geißel...
Der Sternenhimmelstuermer sagte im letzten Kapitel bereits, dass in
Träumen alle sexuellen Beschränkungen aufgehoben werden. In der Bibel
im alten Testament wurden die Träume (?) oder Erfahrungen (?) ziemlich
eindeutig und unverschlüsselt überliefert. Deshalb sagte der
Sternenhimmelstuermer auch, dass die Traumdeutung mit Symbolen ganz
schön in der Psychologie überbewertet wird. Schaut doch einfach mal in
der Bibel nach...alles andere ist Rückschritt
Fairer Weise muss gesagt werden, dass die katholische
Kirche nichts von den Frauen verlangt, was Sie auch nicht
von den Männern Gottes erwartet. Pfarrer, Nonnen und dem Papst sind Sex
gleichermaßen Verboten und von daher sind einseitige Aufrufe nach
Aufhebung des Zölibats aus der atheistischen Ecke nicht unbedingt ein
Aufruf zur Gleichberechtigung.
Während die protestantische Ecke sich mehr auf das alte Testament
beruft und Gottes Spruch: seid
fruchtbar und mehret Euch...
hat die katholische Richtung dann den asexuellen Lebensweg von Jesus
Christus und seinen Jüngern vor den Augen. Diese gaben eben Ihre
Familie auf, predigten und heilten. Das Zölibat ist auch kein
Dogma...Von daher sind Nonnen, Mönchsorden usw. eben gleich.
Alles weltliche wird hinter sich gelassen. Für Atheisten schwer
vorstellbar, aber für Christen nachvollziehbar. Im Mittelalter
brachen Päpste und Mönche diese Regeln zunehmend und deshalb hatte
Martin Luther auch ein leichtes Spiel, da man zu dieser Zeit der Kirche
Scheinheiligkeit vorwerfen konnte, was heute in diesem Ausmaß eben
nicht mehr der Fall ist.
Wie steht der Sternenhimmelstuermer als ewiger Junggeselle dazu? Wenn
man die Normenpyramide der Kirche abklopft, dann steht erstmal an
höchster Stelle in den Zehn Geboten, dass man die Ehe nicht
brechen solle. Das heißt aber noch lange nicht, dass man vor der
Ehe keinen Sex haben darf.
Auf der nächsten Ebene - In der Bergpredigt oder im Neuen Testament
gibt es nicht wirklich brauchbare Stellen für die Anhänger der
Jungfrauenschaft - da muss dann das alte Testament herhalten, aber das
wurde bis auf die Zehn Gebote und Sprüche von Gott wie: seid fruchtbar und mehret Euch von
Jesus mit den schönen Sätzen: Ich
aber sage Euch, dass..mehrfach in Frage gestellt.
Jesus arbeitet sich aber durchaus an Extremen ab:
so sagte er zu einer Ehebrecherin: "So
verurteile auch ich dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr."(Joh.8,11).
Hier liegt nach Normenpyramide der Kirche dann eindeutig ein Verstoß
gegen die Zehn Gebote vor. Dann dürfte ein Verstoß gegen "Verlust der
Jungfräulichkeit milder gesehen werden...Obwohl im Link darauf
hingewiesen wurde, dass es sich bei der Frau durchaus auch um
eine Prostituierte per se handeln könnte, die dann zwangsläufig aus
beruflichen Gründen Ihre Unschuld verlor.
Wer frei von Schuld, der werfe den
ersten Stein,
sagte dementsprechend Jesus auch zu den Pharisäern. Nachdem
diese aber von dannen gezogen waren, muss man aber auch das Ende
der Geschichte lesen. Jesus Christus sagte eben zu der Frau auch: gehe fort und sündige nicht mehr.
Das kann man also prima übertragen. Der Sternenhimmelstuermer sagt
also, dass durchaus beim vorehelichen Sex ein Verstoß gegen die
Moralvorstellung eindeutig vorliegt. Das schöne aber ist,
dass wie Wikipedia es treffend formulierte: "Die Jungfräulichkeit galt jedoch nie
als zwingende Voraussetzung einer Eheschließung. Mehrere Kirchenväter
äußern sich lobend über Männer, die bereit sind, eine ehemalige
Prostituierte zu heiraten, und somit aus dieser „Unehre“ zu befreien."
Ist doch eine romantische Vorstellung, mit der Christen leben können.
Man kann sündigen, aber muss dann warten bis ein anderer Christ oder
andere Christin einem das sündige Leben verzeiht und einen heiratet, um
den armen Sünder oder die Sünderin aus der "Unehre" zu befreien. Also
sind Fragen nach dem sexuellen Vorleben des Ehepartners unbedeutend, da
erst ab der Ehe wieder die christliche Normenpyramide zählt und wir
beim
Verbot des Ehebrechens in den Zehn Geboten angelangt sind.
Wenn durch
die Handlung eines Menschen ein anderer gerettet wird, so ist das doch
ein durchaus positiver pragmatischer Ansatz, der nur von Pfarrern und
Moralaposteln in unchristlicher Tradition angezweifelt werden kann.
Hier sollten sich einige Glaubensbrüder ein wenig Selbstreflexion
unterwerfen, die schlecht über den Lebenswandel anderer Reden, aber
gerade damit missachten, dass Jesus nichts anderes damit sagen wollte,
dass Sie keine Berechtigung zum Richteramt haben und sich um Ihr
eigenes Seelenheil kümmern sollten.
Wir können zusammenfassen:
- Sex vor der Ehe ist "sittlich umstritten", aber außer Beichte und
Buße relativ folgenlos
- es wurde niemand wirklich allein wegen Verlust der Jungfernschaft
exkommuniziert. Selbst nicht im Mittelalter
- auch Ehen wurden trotz Verlust der Jungfernschaft immer im
christlichen Glauben vollzogen
- andere Regeln gelten nach der christlichen Morallehre und den Zehn
Geboten für die Ehe. Dieses ist ein Bund für das Leben und was Gott
dann zusamengefügt hat, sollte der Mensch dann auch nicht trennen.
Da das Ziel des Lebensweges eines Christen in der Regel die Ehe ist,
ist es natürlich auch eine schöne Sache, wenn man sich für den Menschen
aufhebt, mit dem man dann ein Leben lang verbringt. Das hängt
aber davon ab, ob der Partner dann darauf Wert legt oder es ihm egal
ist, weil er den anderen mit seinen "Fehlern aus christlicher Sicht"
liebt.
Gerade der Sittenbegriff ist wandelbar und der Urheber der
Zehn Gebote legte eben keinen Wert darauf, die Jungfernschaft zu
fordern. Primäres Ziel war der Bestand und Erhalt der Ehe. Jeder kleine
Dieb verstößt hingegen schon gegen die Zehn Gebote. Wäre es Gott also
so wahnsinnig wichtig, dann wäre es auch irgendwo in den Zehn Geboten
oder in der Bergpredikt angesprochen worden...
Um auf Faust nochmal zurückzukommen: Hätte er Gretchen, nachdem er sie
schwängerte, auch geheiratet, dann wäre Sie weltlich gesehen auch nicht
gestorben. Im Roman verzeihte jedoch Gott höchstpersönlich Gretchen,
auch wenn Sie eben nicht standhaft geblieben ist...
Zusammenfassung und Abgrenzung
Das Deuten von Träumen ist abhängig vom Weltbild. Es ist religiös
gesehen durchaus zulässig. Symbole der Traumdeutung können hilfreich
sein. Wikipedia hilft Ihnen auch bei der Traumdeutung.
Nichtsdestotrotz gab es in der Bibel und in der freien Deutung
Menschen, die niemals ein Symbol und deren Bedeutung kannten und sich
einfach auf Ihre Intuition, Gottes Wort oder Lebenserfahrung berufen.
Da die Traumdeutung eher das halbwegs seriöse Kind der
Traumforschung ist, wie die Astrologie das halbwegs seriöse Kind der
Astronomie ist, sind deren Auslegungen natürlich nur mit Vorsicht zu
genießen. Diesen Vorwurf muss sich dann leider auch die etablierte
Psychologie aussetzen, die sich ja gerade auf die Auslegung von Träumen
beruft.
Der Sternenhimmelstuermer ist dann mit der christlichen Traumdeutung
auch nicht besser oder schlechter dran, obwohl er natürlich davon
überzeugt
ist, dass Traumdeutung per se eben eine Glaubensfrage ist...
Kapitel 3
Alice im Wunderland - Träume als Blick hinter den Spiegel
„Einst träumte Dschuang Dschou, dass er ein
Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und
glücklich fühlte und nichts wusste von Dschuang Dschou. Plötzlich
wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang
Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, dass er
ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, dass er
Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem
Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung
der Dinge.“ Wikipedia.
Gerade in der Traumdeutung werden Sie auf die Frage treffen, ob Träume
ein Zerrbild der Realität oder die Realität ein Zerrspiegel unserer
Träume ist. Wenn Sie Alice ins Wunderland folgen, dann wird ihnen
hinter die Realität absurd vorkommen. Hier ist der zweit Teil von Alice als Warnung und Versprechen
gleichermaßen filmisch ein Meisterwerk.
Alice: "Glaubst du, ich habe den
Verstand verloren?"
Vater: "Ich fürchte, ja. Du bist
übergeschnappt, hast eine Meise, bist nicht ganz bei Sinnen. Aber weißt
du was? Das macht die Besten aus!"Zitat aus Alice im Wunderland.
Die Realität war gerade für die nun 19-jährige Alice ein Alptraum. Eine
"Zwangsheirat" war arrangiert mit einem Ehemann, der herrlich
grotesk dargestellt wurde. Kurz vor dem Jawort wird der Zuschauer dann
mit Alice aus dem Zerrbild der Realität abgeholt und erlebt dann die
Rettung des Wunderlands durch Alice, bevor Sie zurück in der wahren
Welt den Traum von Freiheit in der Realität umsetzt...
Der Sternenhimmelstuermer gewährte Ihnen in den letzten zwei Artikeln
einen Einblick in die Absurdität und Verzerrungen der Realität, damit
Sie in der Konfusion den wahren Inhalt aus Träumen erkennen.
Vielleicht mag das Experiment misslungen sein und Sie halten nun
den Autor für wahnsinnig. Der Sternenhimmelstuermer kann damit
Leben, da er behauptet im Wahnsinn der Realität zu leben,
deren Deutung und Interpretation der Freiheit eines Menschen nach
seinem Weltbild unterliegt.
Dementsprechend noch ein Beispiel wie unterschiedlich Mythen
interpretiert werden können, ohne dass es ein Falsch und Richtig gibt.
Ja, der Sternenhimmelstuermer wird Ihnen jetzt noch ein wenig
verkürzt die Geschichte von Ödipus erzählen, den Freud dann als Ödipuskomplex
definierte:
Das Orakel sagte dem Vater von Ödipus voraus, dass er auf Grund einer
homosexuellen pädophilen Verfehlung einen Sohn gebären würde, der Ihn
töten würde und seine Frau heiraten würde. Der Vater beauftragte einen
Hirten mit dem Mord, der es nicht über das Herz brachte und das Baby
einen paar zur Adoption gab.
Ödipus erfuhr andeutungsweise von einem Betrunkenen, dass es sich nicht
um seine leiblichen handelte und vom Fluch und versuchte durch Flucht
dem Schicksal zu entgehen. Auf dem Weg in die Verbannung geriet er mit
seinem leiblichen Vater in Streit und tötete diesen.
Auf dem weiteren Weg trifft er das menschenfressende Ungeheuer Sphinx:
Das Rätsel der Sphinx lautet:
„Es ist am Morgen vierfüßig, am Mittag zweifüßig und am Abend
dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit seiner Zahl
seiner Füße; aber wenn es die meisten Füße bewegt, sind Kraft und
Schnelligkeit seiner Glieder am geringsten.“ Ödipus findet das Rätsel
jedoch nicht schwierig und antwortet: „Dein Rätsel ist der Mensch, der
am Morgen seines Lebens, solang er ein schwaches und kraftloses Kind
ist, auf allen Vieren geht; ist er stark, so geht er am Mittag seines
Lebens aufrecht auf zwei Füßen; ist er endlich am Lebensabend als ein
Greis angekommen, so nimmt er den Stock als dritten Fuß zu Hilfe.“
Wikipedia
Mit der Lösung des Rätsels zerstört sich die Sphinx selbst und der
nichtsahnende Ödipus bekommt als Belohnung seine Mutter zur Gemahlin
und Kinder.
Nach langem hin und her (die ganze Geschichte können Sie sich bei
Wikipedia durchlesen) gerät die Wahrheit ans Licht und mit jeder Stufe
der Entdeckung verfällt Ödipus, der nach der Wahrheit forscht, ohne Sie
akzeptieren zu können in "einen gerechten Wahn".
Ödipus blendet sich, um im Totenreich seinen Eltern nicht mehr in die
Augen schauen zu müssen, seine Frau und Mutter erhängt sich.
Interessant vielleicht noch mal zum Thema Träume und Beschränkungen der
Spruch: „Im Traum vielleicht - da sah sich mancher schon im
Bett der Mutter!“ . Sie sehen, im alten Griechenland wussten die
Leute bereits, dass in Träumen auch Inzest kein Tabu ist..Solche Träume
sind dann scheinbar zu langweilig um interpretiert zu werden, da dann
zu wenig Symbole drin vorkommen...
Die Interpretation von Wikipedia bzw. im alten Griechenland ist dann:
Alle Prophezeiungen bewahrheiten sich
am Schluss, die zu Laios, die zu Iokaste und die zu Ödipus. Obwohl sie
sich über die Götter lustig gemacht haben, zeigt ihr Schicksal, dass
eben nicht an den Sprüchen der Götter zu rütteln ist. Es ergibt sich
alles so, wie es sein muss, wie es vorherbestimmt wurde. Ödipus kehrt
zu seinem Glauben zurück. Man kann also sagen, dass die Handlung des
"König Ödipus" den Weg vom unwissenden Schein zum verstehenden Sein
repräsentiert und die Größe der Hauptperson im tragischen Scheitern
zeigt.
Die werden Sie aber eben nur Verstehen, wenn Sie nicht die hier
schrecklich verkürzte Geschichte ohne Seher lesen, sondern sich
zumindest bei Wikipedia die ganze Geschichte durchlesen. Das Lustige
dabei ist, dass diese Interpretation so ziemlich mit den Gedanken von
C. G. Jung und des Sternenhimmelstuermers auch übereinstimmen: Es ging
eben nicht nur um Sexualität, sondern um Religion, Prophezeiungen und
Mystik. Eine Art christliche Prädestinationslehre im übertragenden
christlichen Sinne...
Hingegen können Sie sich gerne im Selbststudium die Deutung von Freud
zu Gemüte führen, was den Inhalt dieser kleinen Abhandlung leider
sprengen würde.
C. G. Jung griff nach Kenntnisstand die Interpretation von Ödipus
Freuds nicht an, aber es wäre ein leichtes gewesen. Dafür zog er per se
die übertrieben sexuelle Deutungen von Freud höflich gesagt in Zweifel.
Als aufgeklärter Mensch der Neuzeit können Sie natürlich auch eine ganz
andere Interpretation wagen. Stellen Sie sich vor, Sie wären der Seher,
der um die Wahrheit wüsste und Ödipus würde Sie um die Wahrheit bitten
und - ein wenig abgeändert zur Originalgeschichte - Ihnen versprechen, auf Ihr Wort zu hören.
Sie wären von einer Minute zur anderen in einer sogenannten existenzialistischen
Situation im Sinne von Satre, die am besten im Buch der Teufel und der Liebe Gott beschrieben wird.
Wenn Sie Schweigen, dann würden Iokaste, Ödipus und seine Kinder
glücklich bis ans Lebensende in Blutschande miteinander verbunden
leben. Umgekehrt würde die Tragödie seinen Lauf nehmen, was Sie als guter
Seher/ Traumdeuter natürlich auch wüssten.
Wie würden Sie sich entscheiden? Wenn Sie jetzt sagen, dass Sie mit
Leichtigkeit lieber nichts sagen, dann handeln Sie nach allen heutigen
Werten von Sitte, Anstand, Strafgesetzbuch her ungesetzlich bzw.
strafwürdig....
Das ist Ihnen jetzt zu abstrakt und konstruiert ?
Die halbe Geschichte passierte gerade in Deutschland und der Menschenrechtsgerichtshof urteilte, dass dieses in der Realität
strafwürdig ist. In diesem Fall waren es zwei Geschwister, die getrennt
voneinander aufwuchsen und zuerst nicht wussten, dass Sie Geschwister
waren. Diese taten jedoch der Gesellschaft nicht den Gefallen sich aus
Entsetzen über die Schande selbst zu verletzen und umzubringen. Der
Fall kam vor Gericht, weil die Geschwister eben nicht einsahen, dass
auf einmal falsch sein sollte, was vorher Ihnen richtig erschien und
von der Gesellschaft her erlaubt war, als alle noch dachten, dass Sie
keine Geschwister waren...Das Richten übernahm die Gesellschaft in teilweise öffentlicher Inquisition, wer frei von Schuld, der werfe den ersten Stein...
Es gab kein glückliches Ende,
weil Staat und Gesellschaft alles dafür taten, dass es in einer
Tragödie endet: Drei der Kinder kamen ins Heim, die Schwester streitet
um das Sorgerecht mit Ihrem Bruder und hat Schuldgefühle. Die Kinder
sind auf Grund des Inzest
zwar teilweise geschädigt, aber in der Diskussion um Abtreibung wird
das töten eines behinderten Fötus im überwiegenden von der
scheinheiligen Bevölkerung ja als Euthanasie bezeichnet.
Der Sternenhimmelstuermer setzt noch einen drauf und missbraucht die
Theorie der Projektion von Freud (dieser hätte die folgende
Argumentation vielleicht nie unterstützt...): Weil in unsere
Gesellschaft in Träumen durchaus Träume von Inzest bestehen, müssen wir
die Geschwister verurteilen, da dieses ein gesellschaftliches Gebot
des Überich ist. Durch die Bestrafung der Geschwister werden wir von
der eigenen Schuld in unseren verbotenen Träumen exkulpiert und unser Überich gestärkt. Gefängnis war
also die angemessene Bestrafung...
Bösartige Leser werden nun behaupten, dass der Sternenhimmelstuermer
hier für Inzest plädiert. Nein, der Pragmatiker Sternenhimmelstuermer
sieht es wegen genetischen Risiken ebenfalls nicht als sinnvoll an
Inzucht zu propagieren und als Christ sagt er, dass eine inzestiöse
Beziehung innerhalb der christlichen Gemeinschaft nicht akzeptiert wird, obwohl beim Gebot Du sollst nicht Begehren Deines nächsten Weib... keine Voraussetzung für den Bekanntheitsgrad besteht
und in Königsfamilien das im kanonischen Recht geschriebene Verbot von
Inzests des öfteren in der Vergangenheit geflissentlich übersehen wurde...
Dieses war das letzte Kapitel und der Sternenhimmelstuermer wünscht
Ihnen bei der Traumdeutung viel Weisheit. Denken Sie daran: Vielleicht
ist die Realität mit allen Gesetzen, Normen und Sitten nur das
verzerrte Spiegelbild einer freien Traumwelt. Seien Sie bereit Traum
mit Realität abzugleichen, ohne die Realität als Ideal darzustellen und
den Traum als Schaum abzutun. Stellen Sie die Realität und deren
Interpretation von anderen Menschen in Frage und nehmen dazu die
Traumwelt als Hilfe.
Sie werden dann als Belohnung einen Einblick in Vergangenheit,
Gegenwart und eine Mögliche Zukunft erhalten. Der Sternenhimmelstuermer
ging hier nicht auf die Divination von Träumen ein, damit er nicht das
letzte Stück Integrität bei einer vermutlich überwiegend skeptischen
Leserschaft verliert.
Aber wie Sie Träume auffassen und Deuten ist dann irgendwo auch Ihre
Entscheidung...
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