50. Google Chrome Beta - eine Broseralternative?

Allen Usern, die Google als Startseite haben und sich fragen, warum Sie zwangsweise bei allen gängigen Browsern noch so ein Suchfeld aufgedrängt bekommen (konnte man übrigens noch im Internet explorer 7 ausblenden - siehe Tip 15 ) , wird aufgefallen sein, dass Google nun die Betaversion eines Browsers anbietet.

Der Sternenhimmelstuermer testete Chrome kurzfristig - allein schon, um festzustellen, ob seine Homepage auch richtig angezeigt wird - da eine Menge Javascrpt und CSS auf einigen Seiten verwandt wird.

Installation

Von Google wird erstmal eine 428 KB große Datei mit dem Namen chrome.exe herruntergeladen:

Erste Enttäuschung: Eine Installation in einer virtuellen Umgebung funktionierte nicht, da das Programm den Windows Installer benutzt, der nicht in der Laufwerkumgebung der Sandboxie-Software läuft (Stichwort: Sandboxie (siehe Tipps).

Eine portable Version scheint auch nicht zu existieren, so dass der Sternenhimmelstuermer erstmal ein Backup seines Betriebssystemsystems anfertigte, um danach Chrome zu installieren. Der Sternenhimmelstuermer empfiehlt diese Vorgehensweise oder eine ganze virtuelle Umgebung, da ansonsten nach dem Test viel Aufräumarbeit - trotz Deinstallationsroutine nötig sein dürfte...

Die Installation klappte auf dem normalen Weg tadellos.Anmerkung: Beim Installationsprozess kann man schon wählen, ob eine Verknüpfung auf dem Desktop oder in der Schnellstartleiste erstellt wird. Die Favouriten vom Internetexplorer wurden nach Nachfrage anstandslos importiert.

Erste Eindrücke:

Der Browser ist sauschnell. Dieses dürfte nicht zuletzt an seinen Komponenten liegen:

Offizieller Build 1583
Mozilla/5.0 (Windows; U; Windows NT 5.1; en-US) AppleWebKit/525.13 (KHTML, like Gecko) Chrome/0.2.149.27 Safari/525.13

Auch die Technologie der Javascriptanzeige (V8 Javascript engine) dürfte für die Beschleunigung ausschlaggebend sein.

Die Anzeige von Schrift und Bildern ist sehr gut. Ein wenig ungwohnt ist die Fensterseitenfärbung. Beim Zoomen der Sternenhimmelstuermerseite gabs Probleme, da Chrome nicht skaliert, sondern nur Schrift und Bilder vergrößert.

Die Tabs sind einfach und weitgehend und selbsterklärend.

Die deutsche Übersetzung ist gut.

Der Sternenhimmelstuermer testete User-bezogen den Aufbau von Bankseiten, Providern und Zufallsseiten. Es waren keine Fehler in der Darstellung erkennbar.

Positiv: *.PDF- Dokumente wurden sofort durch automatische Zordnung in einem kleinen Button links unten angezeigt und der installierte Foxit-Reader konnte daraufhin sofort nach einem Anklicken das PDF öffnen. Auch mit dem Flashplayer gibt es keine Probleme.

Eingabeflächen in den Fenstern werden gelb gerändert. Bei der Adressleiste wird der Hauptteil wie im Internetexplorer hervorgehoben.

Die Funktion Inkognito-Fenster ist vergleichbar mit dem InPrivate browsen von Microsoft.

Die Zusammenarbeit mit Sandboxie ist extrem gut. Während der Internetexplorer einige Zeit braucht in der virtuellen Umgebung zu starten, macht Chrome das nur mit einer geringen Verzögerung. Auf Grund des individuellen Designs werden leider die sonst üblichen # ...# der Sandbox leider nicht angezeigt. Ansonsten funktioniert aber alles.

Einstellmöglichkeiten

Über zwei Symbole sind schnell alle wichtigen Einstellungen zu erreichen.
Unter Optionen in dem Konfigurationssymbolmenue (Schraubschlüssel) sind in drei Registerkarten die wichtigsten Einstellmöglichkeiten sehr übersichtlich dargestellt.

In der Registerkarten Grundeinstellungen:

Beim Start; Homepage Standartsuche und Standartbrowser: Diese vier Punkte sind selbsterklärend und werden nicht weiter erläutert.
Anmerkung: Die Adressleiste ist auch gleichzeitig die Suchleiste für Wörter. Es kann entweder eine Adresse oder aber auch ein Wort eingegeben werden, dass dann mit dem eingeblendeten Vorschlägen unter der Adressleiste mit dem eingestellten Suchdienst gesucht wird. Ganz schön raffiniert und spart das zusätzliche Suchfenster, dass dem Sternenhimmelstuermer immer schon ein Dorn im Auge war.

In der Registerkarte Zusatzeinstellungen:

 Downloadpfad, Passwort und Schriftarten/ Sprachen: Bei Password die Entscheidung, ob Kennwörter gespeichert werden. Der Rest wird nicht weiter erläutert.

In der Registerkarte Details:

Netzwerk, Webkontent und Sicherheit: Dieses ist auch die einzige Registerkarte, in der der User auch mal ein wenig scrollen muss.
Der Inhalt dieser Karte wird Gegenstand des nächsten Punktes dieser Abhandlung.

Sicherheit

Im Punkt Sicherheit befindet sich der einzige Kritikpunkt des Sternenhimmelstuermers:

Vorneweg: Chrome bietet von Hause aus gute Einstellungen. Das Sicherheitskonzept setzt dabei darauf, dass im Gegensatz zum erkömmlichen Browsen die Tabbs nicht virtualisiert, sondern als in sich geschlossene Prozesse laufen. Die Prozesse sollen dabei qausi wie in einer Sandbox geschützt laufen und rechenintensive Prozesse in mehreren Tabs sich nicht auf die Gesamtperformance auswirken.

Hm, dass ist für den Sternenhimmelstuermer noch ein wenig ungewohnt.


Im Konfigurationsmenue von Chrome befindet sich der Punkt private Daten löschen: Cookies, Cache, Browserverlauf (index.dat) und gespeicherte Kennwörter können wahlweise nach Tag Woche oder eben alle gelöscht werden.

In der o. a. Registerkarte Sicherheit sind leider nur rudimentäre Einstellungen möglich:

- Web-content: über Blockierung von Webseiten informieren
- Sicherheit Phishing- und Malware-Schutz aktivieren
- SSl Einstellungen für den Computer
- Bei gemischten Content auf sicheren ssl-Seiten: Laden von Content zu lassen....nicht sichere Bilder zulassen oder sämtl. Content blockieren
- Cookie-Einstellungen: auch hier drei Einstellungsmöglichkeiten

Das war es dann schon. Für einen Laien eindeutig genug. Aber will ich auf allen Seiten evtl gefährliche Javascript zulassen...oder Bilder...oder Java?
Ein paar Einstellungen mehr wären an dieser Stelle angebracht. Da zunehmend Gefahr durch driveby-downloads herrscht, wäre ein Ausbau der Sicherheitseinstellungen dringend geboten...

Deinstallation

Nach der vorschriftsmäßigen Deinstallation (über Deinstallationsroutine in Systemsteuerung - Software) verbleibt erwartungsgemäß viel Müll auf der Festplatte.

Im Pfad: C:\Dokumente und Einstellungen\ihr username oder administratorname\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Google\Chrome. verbleiben immerhin 44 MB. Einfach löschen...Vergesst nicht vorher die versteckte Ordneransicht (Ordnermenue extras - Ordneroptionen - Registerkarte Ansicht) zu aktivieren, ansonsten findet ihr den o. a. Pfad nicht.

In der Registry u. a.:
HKEY_CLASSES_ROOT\.htm\OpenWithList\chrome.exe
HKEY_CLASSES_ROOT\.html\OpenWithList\chrome.exe
HKEY_CLASSES_ROOT\Applications\chrome.exe
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\MenuOrder\Start Menu2\Programs\Google Chrome
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Installer\Folders: Hier den folgenden Wert auf der rechten Seite, nicht den ganzen Schlüssel auf der linken Seite, sonst ist euer System hin:username\Anwendungsdaten\Google\..

Danach nochmal CCleaner und dann habt ihr bestimmt nur noch einige hundert Mülleinträge mehr auf Eurem System. Dieses ist leider normal. Wer mal richtig alte Einträge generell reinigen will schaut mal unter diesen Tip

Sonstige Bemerkungen

Auch die Speicherung von oft benutzten Seiten in nur einem Tab ist eine interessante Spielerei

Google machte vieles richtig:

- freie Wahl der Suchanbieter in Chrome - ist immerhin die Konkurrenz.
- Der Quellcode ist frei zugänglich - das schafft Vertrauen
- kein Versuch die Googletoolbar komplett dem User unterzujubeln: Die Dienstleiste für Googlenutzer  hat einen hohen Mehrwert. Sämtliche wichtige Dienste: Bildersuche, Kartensuche, Kalender etc. (wäre eine Abhandlung für sich) sind leicht erreichbar. Eine Vorbereitung auf das WEB 3. zukünftig werden wohl alle Dienste entweder über Windows 7 oder Google Chrome ausgelagert werden...

Aber...

- Wie geht es mit PlugIns weiter? Wird es Plugins und eine Sichere Verwaltung geben? Firerfox ist erst durch seine vielen Plugins eine Alternative zum Internetexplorer geworden

- Wird es Einstellungsmöglichkeiten für die Blockierung von Plug Ins geben? Ich möchte nicht ungefragt z. B. den Adobe Flash-Player auf jeder Seite nutzen...
Angesichts des Sicherheitskonzeptes vielleicht eine übertriebene Sorge..

Datenschutz: in den Grundeinstellungen ein wenig offen, siehe auch unter diesem Link unter dem gleichnamigen Punkt


Fazit:

Chrome ist schon in der Betaphase eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Leichte Bedienbarkeit, eine gute Benutzerführung und eine Menge innovative Funktionen sind für eine erste Betaversion bereits beachtlich. Der Sternenhimmelstuermer wird die Entwicklung im Auge behalten.

Tip: Chrome unter Sandboxie dürfte auch in Hinblick auf die Sicherheit ein unschlagbares Team sein.

Dennoch bleibt der Sternenhimmelstuermer beim Internetexplorer. Aus Gewohnheit und um weiterhin Tipps rund um den Explorer und registryhacks geben zu können...

Eine ausführliche Beschreibung finden sie hier

Nachtrag

Inzwischen gibt es SR-Ware Iron, ein Browser basierend auf dem Quellcode von Google-chromium. Das ganze wurde in der portablen Version getestet und funktioniert anstandslos. Wiederum wurde der Browser in einer Sandbox gestartet. Solange Sicherheitsmängel bestehen ist dieses nach wie vor der beste Weg und Sandboxie die beste Software unter XP oder Vista. Vorteil dürfte beim Iron auch die portable  Version sein...Alles eben eine Geschmackssache...

Übrigens wird bei Eingaben von Begriffen auch weiterhin Google bemüht. Ist also fast gar nicht unterschiedlich und die anderen Funktionen sind auch vorhanden.
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