4. Indizierungsoptionen

Sie fühlen sich manchmal fremd auf dem eigenen PC oder finden absolut nicht die Dateien, die Sie gerade brauchen? Viele User halten die Suche von Windows 7 unvollkommen und weichen auf andere Desktopsuchmaschinen aus, ohne die Möglichkeiten der windowseigenen Indizierung auszutesten. Wenn Sie die folgenden Tips berücksichtigen, gewinnnen Sie ein Stück Performance und Übersichtlichkeit zurück - und das Ganze geht ziemlich einfach ohne langes Suchen:

Einfach Start - Systemsteuerung - Indizierungsoptionen (oder ins Startsuchfeld Indizierungsoptionen eingeben und den Fund auswählen) und los geht`s.

Einschub: Am Anfang fragt windows 7 noch nach Indizierungsorten und einige werden vom System selbständig gewählt. Die Ordner/Laufwerke/Partitionen sehen Sie im ersten Feld. Beim Sternenhimmelstuermer sind z. B. eingetragen: Benutzerordner ausser Application Data (eine Sauerei), Data D (die Datenpartition des Sternenhimmelstuermers, der Internetexplorerverlauf (ein wenig unsinnig), Oflinedateien, Startmenü (sinnvoll!) und windows.old (damit beschäftigen wir uns noch - das ist wirklich unnötig und kostet Performance...).


Unten im Dialogfeld sehen Sie zwei nichtssagende Buttons namens ändern und erweitert. Jeder dieser Buttons öffnet ein weiteres Dialogfeld, die es in sich haben.

------
Fangen Sie bei Ändern an.

Hier stehen unter ausgewählte Orte einige der o. a. Indizierungsorte. Wo Sie nun ein Häkchen setzen und die Indizierung aktivieren, bleibt Ihnen überlassen. Beim Sternenhimmelstuermer ist z. B. das Laufwerk C:\ uninteressant, da wirklich alle Daten - samt denen von E-Mails auf D:\ liegen - der Performancegewinn ist dadurch schon mal nicht schlecht...

Sie können auch nur einige Bereiche auf einer Partition auswählen. Dazu gehen Sie auf den Seitenpfeil von z. B. C:\  und kreuzen einen der unterliegenden Ordner an. Die Unterordner dieses Ordners werden dann auch indiziert. Sie können auch vorher nicht indizierte Partitionen auswählen - hängt von ihrem Computer und der Konfiguration ab - das soll erstmal zu diesem Punkt reichen.

-----

Nachdem Sie im vorherigen Punkt nun geklärt haben, wo Sie suchen, sind Sie nun bereit zu erfahren, was Sie suchen und wo das Ganze gespeichert wird.

Drücken Sie dazu nun den weiteren Button erweitert. Hier erwarten Sie zwei Registerkarten, die Ihnen bei der Klärung der o. a. Fragen behilflich sind. Die erste Registerkarte Indexeinstellungen bietet folgende Möglichkeiten:

- verschlüsselte Dateien indizieren
- Ähnliche Worte, die diakritische Zeichen enthalten, als unterschiedliche Worte behandeln
- Index löschen und neu erstellen
- Index vom ursprünglichen Ort (C:\ProgramData\Microsoft) an einen anderen verschieben

Die zweite Registerkarte der erweiterten Optionen - Dateitypen - ist der Schlüssel für die Einstellungen der Dateisuche und wichtigste Option:

Hier sehen Sie sämtliche Dateiendungen von erfassten Dateien des Indexes, alphabetisch sortiert, in zwei Punkten gegliedert: Erweiterung und Filterbeschreibung.

Dateierweiterungen haben meist drei Buchstaben. Jede Datei hat eine Dateiendung und die Buchstaben sind nach einem Punkt (*.xxx) angehängt. Die geläufigsten Dateiendung sind *.docx, *.doc für Word, *.txt für Textdokumente, MP3 oder Wave für Musikdateien, PDF für PDF-Dokumente usw.

Die Dateiendung einer Datei bekommen Sie immer heraus, wenn Sie im Explorer oder Ordner (Organisieren - Layout - Menüleiste aktivieren) in Extras - Ordneroptionen - Ansicht - "Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden" deaktivieren.
Unangenehm: Es sind `ne ganze Menge Dateien mit Scrollbalken im Verzeichnis. Stellen Sie sich, wenn Sie wollen, nun eine Liste der Dateien, die Sie brauchen Zusammen.

Eine echt schmale Liste könnte z. B. dabei nur aus MP3 für Musik, Doc/ DocX und RTF (richtextformat) für word, XLS für Excel-Dateien, PPT für Powerpoint , MPG, AVI für Filme, usw. bestehen...Sie sollten sich vorher damit auseinandersetzen, da Änderungen immer einen neuen Indizierungsprozess erfordern - und das kann dauern...aber immerhin können Sie während dieser Zeit weiterarbeiten, was den Indizierungsprozess wieder verlangsamt. Genug zu Dateitypen - experimentieren Sie selbst - es kann nichts kaputtgehen oder gelöscht werden - seien Sie kreativ!

 Damit kommen wir zur zweiten Spalte, nämlich der Filterbeschreibung. Hier bekommen Sie einen Hinweis auf die Möglichkeit der Indizierung:

Klicken Sie doch einfach mal PDF an. Hier wird laut Filterbeschreibung ein sogenannter Klartextfilter verwendet. Das heißt, das die Möglichkeit besteht, Textinhalte zu indizieren - Klasse, nicht? Nachteil: Index wird aufgebläht. Vorteil: Sie können nach Wörtern oder Textpassagen suchen. 
Nun können Sie im unteren Teil der Registerkarte Dateitypen die Option "nur Dateieigenschaften" oder "Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren" auswählen. Wie Sie sich entscheiden bleibt Ihnen überlassen - ist wie gesagt Geschmackssache. Sie sollten nur wissen, dass in der Ursprungsdarstellung der Textinhalt von PDF-Dokumenten erst mal nicht indiziert wird. Eine böse Falle!

Hinweis : Natürlich können Sie auch Dateiendungen für den Suchindex neu eintragen. In der Regel werden neue Dateitypen von Windows automatisch registriert. Bei der Installation von Corel Draw wird z. B. der Dateityp CDR eingetragen. Sollte dieses bei einem anderen Programm nicht geschehen sein, so können Sie ihn explizit für die Suche im Index aufnehmen.

Fazit: Die Suche von Vista oder Windows 7 ist schon ein starkes Feature, schnell und einfach konfigurierbar. Natürlich gibt es Freeware-Alternativen - der Sternenhimmelstuermer findet Copernik Desktop search gut, wer will kann auch gerne die von Google installieren. Aber wozu - die von der Microsoft Cooperation erfüllt alle Ansprüche.

-----------

Nach dem Fazit noch ein Spezialtip vom Sternenhimmelstuermer: Wie oben bereits erwähnt, existiert nach einer Neuinstallation von Windows 7 der Ordner windows.old, der mehrere GB umfasst und in der Indizierung eingetragen wird - das kostet Performance der Suche, da der Suchindex künstlich aufgebläht wird. Der Ordner ist unter der Registerkarte "Ändern" der Indizierungsoptionen von der Suche durch Deaktivieren des Häkchens von der Suche auszuschließen. Für viele endet der Tip hier.

Der Vollständigkeit halber der Hintergrund dieser Maßnahme:

Windows 7 erstellt im Windows.old Ordner die Kopie eines älteren Systems (z. B. XP oder Vista), dass sich vor der Installation auf derselben Partition befand. Der Ordner befindet sich in C:\.
Mit Hilfe dieses Ordners können Sie die alte Installation wiederherstellen oder den Ordnerinhalt mit Hilfe der Datenträgerbereinigung löschen. Beide Links der Microsoft Cooperation gelten für Vista wie Windows 7 - alles irgendwie dasselbe...

Hm, die Sternenhimmelstuermerseite ist mal wieder die erste, die darauf hinweist, dass der windows.old Ordner den Index unnötig aufbläht - keine Sorge - andere Seiten werden diesen Tip abkupfern...und das ist auch gut so...

Nachtrag: Eine direkte Installation über XP ist nicht möglich. Dennoch wird beim Installieren auf eine alte Betriebssystempartition der Windows.old Ordner erstellt. Über Vista  kann man wohl installieren...aber der Windows.old- Ordner wird trotzdem erstellt. Den kann man aber auch löschen....kostet nur Platz.






Impressum
Datenschutz