141. Tipp10 oder wie lerne ich Tastschreiben?

Einleitung

Normalerweise herrscht auf dieser Webseite strikte Thementrennung, aber da die Vorstellung der Software Tipp10 unabdingbar mit dem Zehn-Finger-Schreibsystem verbunden ist, maßt sich der Autor dieser Webseite an, eine weiterführende Abhandlung über das Tastschreiben zu verfassen.

Dabei steht am Ende ein Ausflug in den Bereich der Sonderpädagogik, um zu verdeutlichen, dass es in der Tat für taub-blinde-Menschen sinnvoll ist, das Zehnfingersystem zu erlernen.

Das hört sich auf dem ersten Blick nach einseitiger Kommunikation an (wird noch erklärt, dass dieses nicht so bleiben muss...), aber der Autor dieser Webseite findet Integration benachteiligter Menschen als wichtigen Bestandteil der Kultur unserer Gesellschaft.

Wir "normalen Menschen" können durchaus etwas dazulernen, denn nicht umsonst wollen Sie die Fähigkeit des "blinden Schreibens" mit dem Zehn-Fingersystem erlernen.

Der Autor muss dennoch den Leser warnen, der mit der Vorstellung herangeht, er könne in wenigen Stunden Tastschreiben erlernen.  Nein, dass wird nur in teilweise hanebüchender Literatur propagiert, von der Sie die Finger lassen sollten. Die Wahrheit sieht ein wenig anders aus: Wenn Sie fleißig sind und ein Leben lang mit dem Tastaturschreiben fortfahren, werden Sie richtig schnell, alles andere ist gelogen.

Dabei ist das Einstiegsalter ziemlich egal, nur dauert es je nach Begabung  in der Regel mit fortschreitenden Alter länger. Wenn Sie das akzeptieren, dann lesen Sie sich doch die vier vom Autor erstellten Regeln durch, downloaden sich Tipp10 kostenlos und schlagen in die Tasten..., der Autor wünscht Ihnen viel Erfolg. You are not allone - eine große Community wird Dich auf Deinen ersten Schritten begleiten...


Inhaltsangabe

Vorstellung der Software Tipp10
Installation
Erste Schritte
Registerkarte Übungslektionen bis zum Schreibtraining und Auswertung
Schreibtraining
Auswertung
Registerkarte Freie Lektionen
Registerkarte eigene Lektionen

4 Grundregeln zum Erlernen vom Zehnfingersystem

Kurzanleitung für den Pragmatiker

Zehnfingersystem auch als Kommunikationsmittel für blind-taube Menschen anwendbar?

Vorstellung der Software Tipp10


Die Software Tipp10 ist Freeware und bei Chip Online downloadbar. Sie ist 4,2 MB groß und dürfte zur Zeit mit einer der besten und einfachsten Softwares sein.

Der Autor dieser Webseite empfiehlt beim Kauf einer Software den Schreibtrainer (Shareware, bei der die ersten zwanzig Lektionen Gratis sind, der aber durch dauernde Aufforderung zum Kauf einfach nur nervt...) oder zur kleinen Übung zwischendurch das kostenlose Onlineangebot von Aug und Ohr, wo Sie ohne Registrierung im Browser Lektionen von jedem Computer mit Internetanschluss durchführen können... ist zur Zeit noch kostenlos und als Ergänzung Spitze..arbeitet mit Flash...

Installation

Doppelklick der tipp10_win_v2-1-0.exe bei Windows, es gibt aber auch wohl Versionen für Mac oder Linux.

Erste Schritte

Als erstes gehen Sie mal im Datei auf die Grundeinstellungen und unter sonstiges deaktivieren Sie die wöchentliche Abfrage nach Updates und das Willkommensfenster...

Danach nehmen Sie auf der rechten Seite in der festen Hauptfläche die Grundeinstellungen vor, bevor Ihnen der Sternenhimmelstuermer die drei Registerkarten auf der linken Seite erklärt.

Keine Sorge - Tipp10 ist intuitiv erlernbar! Deshalb fast der Autor dieses auch relativ kurz zusammen unterstützt durch Bilder:

Registerkarte Übungslektionen bis zum Schreibtraining und Auswertung


Hauptbedienungsfläche vo Tipp10 mit geöffneter Registerkarte Übungslektionen

Screenshot mit Hauptarbeitsfläche von Tipp10 und geöffnete Registerkarte "Übungslektionen"

Die Grundeinstellungen für eine Lektion befindet sich in dem rechten fast unveränderlichen Hauptflächenbereich von Tipp 10.

Die wichtigste Einstellung befindet sich unter dem Punkt: Dauer der Lektion:

Hier können Sie zwischen einem frei wählbaren Zeitlimit oder einem Zeichenlimit wählen. Wenn Sie ihre durchschnittliche Schreibgeschwindigkeit ungefähr kennen, dann kann es sinnvoll sein, mit einem Zeichenlimit zu arbeiten.

Z. B. bei 70 durchschnittlichen Anschlägen in der Minute 700 Zeichen für eine Übung im Zehn-Minuten-Bereich. Gerade als Anfänger empfiehlt es sich jedoch mit einem Zeitlimit zu arbeiten. 10 Minuten ist eine gute Wahl und dann eine Pause. Gerade als Anfänger sind längere Zeiten eher krampf fördernd und kürzere Zeiten für eine Lektion sind nicht wirklich zielführend - es sei denn Sie wollen ein paar Lektionen mal schnell wiederholen...

Die Reaktionen auf Tippfehler und Hilfestellungen sind weitestgehend Geschmackssache! Diktat blockieren heißt, dass Tipp 10 bei einem Fehler eine rote Markierung setzt und Sie so lange Tippen müssen, bis der Buchstabe korrekt eingegeben wird. Die Fehlanschläge werden dabei gezählt. Der Autor empfiehlt diese Einstellung wie die künstliche Intelligenz.

Gerade für Anfänger ist es sinnvoll, sämtliche Hilfestellungen zu aktivieren. Die farbig eingeblendete Tastatur mit Anzeige der zu drückenden Tasten ist sehr hilfreich. Keine Sorge, Sie lernen trotzdem "blind" zu schreiben, da Sie nicht auf ihre Finger schauen und die auch nach Regeln aus der Hirnforschung selbst durch Tastsinn und Automatisierung ihren Weg finden werden - der Autor erklärt dieses später noch eingehend im Kapitel über die Anleitung zum Erlernen von Tastschreiben.

Beim Erlernen des Zehnfingersystems sollten Sie sich an die Reihenfolge der Übungslektionen von Tipp10 halten. Einzige konstruktive Kritik des Autors an Tipp10  und Kursen. Großschreibung sollte schon früher automatisiert  werden, da dieses nur eine Taste ist,  aber beide Gehirnhälften gleichzeitig beansprucht werden.

Da bei den meisten Kursen oder im Selbststudium eine Automatisation noch nicht vorhanden ist,  sollte nach Ansicht des Autors die Großschreibung nach der ersten Lektion bereits eingeführt werden...

Schreibtraining

Dann Doppelklicken Sie die Übungslektion und sie sehen folgendes Bild:

Tipp10 Useroberfläche beim Schreibtraining mit virtueller Tastatur.

Tipp10 - Eingabefeld mit Tastatur

Nach einem Druck auf die Leertaste startet das Diktat. Die Geschwindigkeit der Eingabe bestimmt sich nach ihren Fähigkeiten:


Tipp10 im laufenden Schreibtraining

In dem Bild sehen Sie ein markiertes kleines "a", dass in der Grundreihe in der virtuellen eingeblendeten Tastatur gelb (für den kleinen Finger der linken Hand hervorgehoben wird. Bei Wikipedia können Sie ebenfalls eine farblich hervorgehobene Tastatur für das Zehnfingersystem sich anschauen.

Kritik des Autors: Es wäre sinnvoll eine standardisierte Farbgebung für die Tasten anzustreben, nicht zuletzt auch, weil es als Hilfsmittel Tastaturen mit den Farben käuflich zu erwerben gibt, was der Autor als sinnvoller als Löwen, Elefanten oder sonstige ernsthaft anzuzweifelnde Hilfsmittel zum Erlernen der Tasten gibt.

Wie dem auch sei - bei Groß und Kleinschreibung wird die jeweilige Großschreibtaste auf der virtuellen Tastatur mit angezeigt. Der Rest ist eigentlich selbsterklärend. Im Gegensatz zum Schreibtrainer setzt Tipp10 nur auf Lauftext, während der o. a. Schreibtrainer beide Varianten unterstützt.

Das ist aber O. K. und letztendlich nur Gewöhnungssache...


Auswertung

Dann kommt automatisch die Auswertung:

Auswertungsfenster nach Schreibtraining von Tipp10.
Auswertung von Tipp10 mit Tippfehler.

2 Minuten ist die Untergrenze von Tipp 10.

Das Diktat mit rot markierten Fehlern können Sie auf derselben Registerkarte nachvollziehen.


Es werden Punkte vergeben, deren Bedeutung Sie in der Registerkarte Vergleichstabelle nachschauen können.

Im Lektionenverlauf können Sie sämtliche  Lektionen  - auch mit Monaten Unterbrechung nachvollziehen - grafisch hübsch aufbereitet.

Außerdem sollten Sie unter Finger nachsehen, wie oft Sie mit einem der fünf Finger einen Fehler machten.

Wer will, kann dann das Ergebnis auf Facebook teilen - Personalchefs werden sich über 30 Anschläge die Minute dann sicherlich freuen -:) Umgekehrt können Sie mit 250 Anschlägen die Minute schon erheblichen Eindruck schinden...


Registerkarte Freie Lektionen

Registerkarte "freie Lektionen"

Die Registerkarte freie Lektionen ist schnell erklärt. Der Inhalt der Lektion ist unter einem aussagekräftigen Namen zusammengefasst. Vielleicht ist die Lektion über die Geschichte des Tastschreibens kulturell interessant...

Registerkarte eigene Lektionen


Die wichtigste Registerkarte: eigene Lektionen!!!

Die absolut wichtigste Registerkarte sind die eigenen Lektionen. Im geöffneten Pulldownmenü des Punktes Bearbeiten sehen Sie die Optionen:

Neue Lektion zum Erstellen einer neuen Lektion, Lektion editieren um eine Lektion zu bearbeiten und natürlich Lektion löschen, um einen Versuch dann wieder zu löschen.

Das ist weitgehend selbsterklärend durch den aufklappenden Assistenten und bedarf keiner weiteren Erklärung. Mit Exportieren und Importieren können Sie dann die Lektion teilen.

Der exportierte Text ist ein unformatiertes Textdokument (*.txt).

Sie können also ein beliebiges Textdokument erstellen (rechte Maustaste in Explorerfläche oder geöffneten Ordner und neu - Textdokument) oder mit Word erstellen und als *.txt exportieren.

Das ist megaeinfach und effektiv. Ursprünglich wollte der Autor einen Schreibtrainer programmieren, aber da Tipp10 ziemlich perfekt ist, beschränkt sich der Autor dieser Webseite auf die Beschreibung von Tipp10.

Fazit

Tipp10 bietet alles, was ein modernes Schreibtrainingsprogramm bieten sollte. Gerne können Sie dem Autor von Tipp10 einen geringen Betrag spenden (Hilfe- Spenden in Tipp10). Freeware ist in vielen Bereichen gleichwertig, wenn nicht teilweise besser als Kaufprogramme und das ist alles, was der Sternenhimmelstuermer erstmal zu Tipp 10 sagen kann.



4 Grundregeln zum Erlernen vom Zehnfingersystem


Der Auto erstellte für Grundregeln auf der Metaebene zum Erlernen des Zehnfingersystems. Aus didaktischen Gründen wird hier die zweite Person Singular verwendet (denken Sie an die 10. Gebote, da heißt es ja auch "Du sollst nicht...").


1. Grundsatz der Automatisation

 Übung mach den Meister. Trainiere als Anfänger so oft Du kannst. Zehnfingersystem basiert auf Automatisation. Deine Finger werden mit jedem Training schneller und der Tastenanschlag zu einer reflexartigen Aktion  des vorgeschriebenen Fingers.

Vergleiche das mit mit dem Einlegen eines Ganges beim Autofahren oder etwas anspruchsvoller mit der Schlagtechnik eines Karatekämpfers. Jede Bewegung im Einzelnen verlangt am Anfang Überlegung bei jedem Schritt.

Meister bist Du erst, wenn Du den schwarzen Gürtel hast und den Geist vom Denken über jeden einzelnen Schritt befreist und nur noch der Finger ohne Überlegung die Taste findet.

2. Grundsatz der Befolgung des Wegs

Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Halte Dich genau an die vorgeschriebenen Schlagtechniken auf die Tastatur, auch wenn Dir andere Finger gerade sinnvoller erscheinen. Automatisierung verlangt Einhaltung der Schlagtechnik.

Erst wenn Du Perfekt Schreibmaschine bzw. Tastatur kannst, dann gehe Deinen eigenen Weg, denn Du darfst Dich fortan Meister nennen.

Dieses gilt nur, wenn Du die Voraussetzungen für das Zehnfingersystem hast (kein fehlender Finger, Lähmung etc.)  und keine physischen Schmerzen (durch Gicht, Verkrüppelung...) erleidest. Ein Meister, der Dir dann den hergebrachten Weg beibringen will ist kein Meister, sondern ein Sadist.

3. Grundsatz der Wiederholung beim Meister

"Lernen ist wie Schwimmen gegen den Strom, hörst Du auf zu schwimmen, so treibst Du zurück" , sagt sinngemäß eine chinesische Weisheit. Diese gilt uneingeschränkt für das Zehnfingersystem.

Hörst Du lange Zeit mit dem Zehnfingersystem auf, dann geht Dein Schreibtempo zurück und Dein Fehlerquotient wird ansteigen. Deshalb trainiere privat oder beruflich so oft Du kannst, halte den neuen Weg ein und wiederhole.

Nach einer Verstauchung der Hand wirst Du sehr schnell merken, wie erlernte Fähigkeiten schwinden.

4. Grundsatz der Geduld

Der letzte Grundsatz könnte der erste und der erste Grundsatz der letzte sein.

Menschen haben unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten. Zehnfingersystem ist davon nur eine und deshalb sei nicht traurig, wenn Du nur 30 Anschläge in der Minute schaffst, während andere 100 und mehr Tastenanschläge schaffen.

Übung macht den Meister, aber nicht jeder wird zu einem Boris Becker. Deshalb gestalte Dein Training auch mit anderen in einer Gruppe nach Deiner Geschwindigkeit und schiele nicht nach anderen, denen es scheinbar leichter fällt.

Übung macht den Meister und mit viel Geduld und Fleiß wirst Du andere auf die Dauer vielleicht sogar im Tempo und Qualität überholen.

Die Grundregeln sind einmal wieder Markenzeichen dieser Webseite und vom Autor in langer Meditation erdacht-:)


Worauf basieren diese Grundsätze?

Fälschlicher Weise wird den Menschen oft suggeriert, dass es nur eine Sache des Auswendiglernens der Tasten sei, dass man das Zehnfingersystem lernt - das ist eine glatte Ente, da es primär um Automatisierung geht oder besser gesagt Koordination der Finger, um ein hohes Tempo bei geringer Fehleranzahl zu erreichen.

Sie haben das Ziel "blind" zu schreiben. Das Alphabet können Sie bereits und durch das Zwei-Finger-Adler-Such-System sind heutzutage die ungefähre Lage der Buchstaben auf der Tastatur (meistens qwertz) bekannt.

Die Schwierigkeit beim Zehnfingersystem besteht darin, dass Sie nach Erkenntnissen der Hirnforschung von der linken Hirnhälfte die rechte Hand und rechten Hirnhälfte die linke Hand koordinieren müssen und das ist leider wieder nur die halbe Wahrheit.

Sie müssen es auf die Dauer schaffen, blind mit ihrem taktilen Tastsinn die Bewegungsabläufe zu koordinieren. Ein Anfänger überlegt dementsprechend bei jedem Tastenanschlag, wohin der Finger auf die Tastatur wandert - das ist nicht besonders ökonomisch und wird erstmal mit Zeitabzug - Verlust des Tempos - bestraft.

Wenn Sie mit der Hand schreiben, haben Sie dasselbe Problem. Mit Übung beginnt langsam ein Automatisierungsprozess. Ihr Hirn wird im wahrsten Sinne des Wortes ausgeschaltet und unsauber ausgedrückt wird der Tastenanschlag ein Reflex und durch diese Entlastung können Sie sich wieder anderen Gedankengängen widmen, weil ihre Hirnhälften entlastet werden und optimaler Weise die Steuerung des Schreibens sich in andere Hirn- bzw. Nervenregionen verschiebt.

Der Karatekämpfer muss bei einer Prüfung Kampftechniken zeigen, um einen weiteren Dan (Gürtel) erreichen. Dabei zeigt er nur, dass er immer wieder einen Bewegungsablauf übte, den er bei der Prüfung oder im Kampf blitzschnell anwendet.

Fernöstlich ausgedrückt: Er befreit seinen Geist - was eben auch ein deutscher Boxer macht, der im Prinzip nur sechs Schlagtechniken (?) kennt und die bis zum Abwinken trainiert. Er braucht nicht mehr zu denken, wodurch der einzelne Schlag ein Wahnsinnstempo und Effektivität erreicht. Theoretisch könnte er nebenbei aus Goethes Faust rezitieren...., aber Boxen hat mit Intelligenz nun doch nicht so viel zu tun - wie das Zehnfingersystem, ist halt nur Automatisierung...

Wie gesagt, nicht alle Karatekämpfer erreichen den schwarzen Gürtel und manch Straßenkämpfer (Zweifingersystem)  kommt auch so ganz gut durchs Leben.

Ist eine Sache der Kultur und Befreiung des Geistes: Der Zehnfingerschreiber braucht nicht laufend auf die Tastatur zu schauen und sein Geist ist frei für z. b. eine Unterhaltung mit Kunden und Chef.  Er kann Augenkontakt halten, was  auch in unserer Kultur  als höflicher  interpretiert wird.

Hingegen ist der Zweifingerschreiber der Prolet des Abendlandes, der lieber ohne Messer und Gabel seinen Whopper bei Burgerking mit der Hand isst und natürlich auch chinesisch ohne Stäbchen isst...-:)

Deshalb ist Zehnfingerschreiben eben auch eine Frage einer gesunden Arbeitskultur - noch irgendwelche Fragen, wozu Zehnfingerschreiben gut ist?


Kurzanleitung für den Pragmatiker

Diese Kurzanleitung ist wieder basierend auf die vier erstellten Regeln des Autors abgestimmt, aber auch für den intuitiven Pragmatiker, der den geistigen Überbau ablehnt, durchaus anwendbar.

1. Am Anfang bietet sich das Lernen in einer Gruppe an. Selbststudium kann wegen mangelnder Kontrolle zu Fehlern führen, was bei einem Automatisierungsprozess abträglich ist. Des weiteren ist der Schweinehund leichter überwindbar. Es gilt wie beim Treiben von Sport: Zweimal die Woche mindestens, besser  dreimal mit mindestens einer Stunde, besser 1 1/2 Stunde.

So ein Kurses sollte zwei bis drei Monate gehen. Viele Wiederholungen, optimaler weise mit unterschiedlichen Techniken. Ein Rechtschreibprogramm die ganze Zeit ist absolut tödlich. In einem guten Kurs sollten unterschiedliche Unterrichtstechniken verwendet werden:

- Diktat für die Ohren - Schreib-Koordination vom Gruppenleiter (ist für den langweilig, gehört aber unbedingt dazu). Ziel: Ohren-Finger-Koordination, beschleunigt die Automatisierungsprozesse erheblich

- Rechtschreibprogramm, sehr gut nach Zeitlimit, schlecht nach Buchstabenanzahl. Jeder Kursteilnehmer hat unterschiedliche Geschwindigkeiten.  Klar wird untereinander verglichen, aber eine Buchstabenanzahl vorzugeben und dann einfach abzubrechen ist für die langsameren Kursteilnehmer eher abträglich

Sie sollten beim freien Schreiben schnellstmöglichst die sogenannte Backspace-Taste in ihr Programm aufnehmen. Diese beinhaltet eine Korrekturfunktion des Buchstabens links neben des Cursors (letzter geschriebener Buchstabe). Das Erlernen Sie nicht in Tipp10, da dort Fehler nicht korregiert werden. Es ist aber unabdingbar beim freien Schreiben sofort Fehler zu entdecken.

Kursleiter hingegen ist es lieber, wenn Sie ihre Fehler stehen lassen, um Sie besser einzuschätzen. Das ist Quatsch. Sie wissen sehr wohl die Anzahl der Fehler und spätestens bei Verwendung eines Rechtschreibprogramms kommt dann eine ehrliche Bilanz zustande, die eine Analyse erlaubt, zu der der Kursleiter ohne elektronische Hilfsmittel gar nicht in der Lage ist, oder weiß der auf einem Blick in einem überbelegten Kurs, mit welchem Finger Sie die häufigsten Fehler überhaupt verursachten?

Diese Tatsache wird gerne verdrängt, aber der Umstieg wird ihnen dann leicht Fallen, da Sie in Zukunft schneller fehlerfrei Schreiben können...und darauf kommt es fast genauso, wenn nicht noch mehr, außerhalb der Übungssituation in der Berufswelt an...

- Abschreiben von Texten nach Zeitvorgaben. Gerne von einem Blatt Din A4. Wieder mit dem Ziel einer verbesserten Koordination. Damit sind übrigens alle Varianten des Berufslebens fast zu 100 % abgedeckt!

- Verwenden von einem Onlinetrainer wie der von Aug und Ohr, um ein anderes Programm oder von einem anderen Computer aus zu üben

- mit Rechtschreibprogramm wie Word kleine Texte selbst schreiben. Hilft ungemein bei der Anwendung im Berufsleben...

Bei den Übungen 5, 10 oder 15 Minuten Trainingseinheiten und dann Pausen.

Gerne auch mal 4 x 5 Minuten und dann die Lektionen mit z. B. Tipp10 im Lektionenverlauf überprüfen. Sie können abzüglich von Konzentrationseinbrüchen sich ein objektives Bild des unmittelbaren Fortschritts machen. 

2. Selbststudium ist möglich. Eben die oben genannten Zeiträume einhalten. Dazu kommen dazu noch einmal täglich mindestens Zehn Minuten Tipp10 oder 5 Minuten in der Werbungspause -:)  Das geht in Ordnung, da die Anfängertexte eher für schlichte Gemüter sind und Sie ja blind schreiben üben sollen. Mit zunehmender Geschwindigkeit können Sie ja mit Word Textpassagen aus Filmen just in Time abschreiben.

Gehen Sie erstmal zu Wikipedia, da ist eine Tastatur farblich abgebildet und eine sehr gute Beschreibung. An der Mnemotechnik scheiden sich die Geister - der Sternenhimmelstuermer erklärte bereits, worauf es beim Zehnfingersystem wirklich ankommt...

Beim Erlernen des Zehnfingersystems sollten Sie sich an die Reihenfolge der Übungslektionen von Tipp10 halten. Los geht es mit der Grundreihe. Die linke und rechte Hand sollte über diese schweben - na ja, von Vorteil ist ein leichtes Aufliegen, bei fast sämtlichen Tastaturen ist beim "f" und "j" eine kleine Erhebung, damit Sie die Tasten blind finden - Willkommen im Bereich der Sonderpädagogik - blinde Menschen orientieren sich im übertragenden Sinne ähnlich...

Den Rest werden Sie mit Wiki und Gottes Hilfe selbst erlernen. Verkrampfen Sie nicht zu sehr, aber zumindest am Anfang werden Sie vermutlich nach ausgiebigen Training Verspannungen erleiden..das ist normal...

Später brauchen Sie dann nur noch ein Bruchteil der Übungslektionen, es reicht dann auch sämtliche private Korrespondenz mit dem Zehnfingersystem zu verfassen.

Hingegen erreichen Sie einen Geschwindigkeitsuwachs nur durch ständiges Üben und ein weiterer fortführender Kurs für den Zahlenblock kann sich auch zuletzt als betriebliche Fortbildung durch den Arbeitgeber rentieren - dann selbstverständlich vorzugsweise für Mitarbeiter, die das Zehnfingersystem beherrschen - alles andere ist ein wenig Verschwendung, da diese Eingabetechnik eben ein Teil des Zehnfingersystems ist, die separat nicht so zielführend ist...


Zehnfingersystem auch als Kommunikationsmittel für blind-taube Menschen anwendbar?

Das eine einseitige Kommunikation mit Tastschreiben möglich ist, dürfte unbestritten sein. Aber warum sollte ein taubblinder Mensch auf einer normalen Tastatur schreiben lernen, wo es doch das Lormen gibt?

Der Sternenhimmelstuermer ist Anhänger einer Integration statt Ausgrenzung durch Schaffung anderer Kommunikationsformen, obwohl das Lormen hier in der Tat die Brücke für eine  Kommunikation über eine Tastatur mit dem Zehnfingersystem ist.

Sie verstehen nur Bahnhof, dann gehen Sie auf diese Seite und lormen einmal nach Herzenslust mit der Tastatur des Javascripts, womit Sie Lormzeichen auf einer verkleinerten QWERTZ- Tastatur eingeben können. 

Des weiteren können Sie sich einen mobilen Lorm-Handschuh für das Lormen anschauen, der eine Kommunikation per Basisgerät ermöglicht, dass die Ausgabe von elektronischen Texten über Vibrationen im Lormenhandschuh an den blind tauben Menschen vermittelt, umgekehrt kann der taubblinde Mensch so Nachrichten verschicken.

Warum also nicht Zehnfingersystem erlernen und auf diese Weise eine fast 100 % Partition am "normalen Leben" erreichen.

Der Empfang geht natürlich weiterhin nur über den normalen Lormhandschuh, aber der Vorteil des Zehnfingerschreibsystems ist es doch gerade, dass es auf dem System der blinden Eingabe beruht!

Dafür ist auch kein Ton notwendig (taub). Deshalb ist es für den blinden und tauben Menschen möglich sich zu 100 % zu partizipieren! Denn die Erhebungen am "f" und "j" sind doch eher aus der Sonderpädagogik entlehnt, um einen Menschen in die Grundhaltung zu bringen und von dort aus finden sich dann auch alle anderen Tasten...

Das Zweifingersystem ist zumindest für den Blinden und Tauben fast unerlernbar!

So geben sich beide Welten Gegenseitig Impulse und das findet der Autor dieser Abhandlung wieder genial, dass aus dem Sonderpädagogikteil Impulse für die Welt der "Normalsterblichen" erfolgreich gesetzt werden.

Und mit diesem schönen Gedanken will der Autor diese Abhandlung auch schließen.

 







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