Rauchentzug 2013
Sonntag, 03.11.2013
Ein harter Einstieg in einen harten Entzug: Dieser kalte Rauchentzug
begann am 01.11.2013. Die ersten zwei Tage
wurden keine Aufzeichnungen gemacht, aber das kann schnell
nachgeholt werden.
31.10.2013
Halloween.
Die letzten sechs Zigaretten wurden kurz vor
Mitternacht verdrückt. Noch eine halbe Packung Tabak zum Drehen ist
übrig, die einen Tag später verschenkt wurde.
01.11.2013
Es ist Freitag und damit der letzte Arbeitstag in der Woche. Ich setze
auf "Stress". Alle meine Arbeitskollegen rauchen (um genau zu sein eine
Frau von fünf in meinem unmittelbaren Umfeld raucht nicht) in den Pausen, was den
Entzug nicht unbedingt erleichtert...
Morgens fange ich bereits mit Schokolade an: Zu Halloween kamen keine
Kinder vorbei, daher habe nun Dominosteine und Bounty. Ich setze bewusst
für den ersten Tag des Entzugs auf Schokolade...
Ich hole mir eine Pistazientüte und kau die 200 g über den Tag
verteilt. Nach der Arbeit gehe ich in die Sauna. Entgiftung ist
der zweite Teil meines Entzugplans.
Abends komme ich nach Hause und futter ziemlich unkoordiniert weiter...
02.11.2013
Wetter ist mies und Jogginglauf nicht drin. Besuch bei meiner
Mutter. Schmachtanfälle in diesem Sinn noch nicht vorhanden. Weiterhin
eher kurze und unkoordinierte Momente mit Suchtgefühl.
Dann nur noch schlafen, schlafen...und schlafen. Kein Treffen, vermeide
alles, was irgendwie Anstrengung oder Konzentration benötigt. Dieser
eher paralytische Zustand geht bis zum nächsten Tag.
Die Ruhe vor dem Sturm...
03.11.2013
Sitze gerade am PC und hole Einträge nach. Die Irritationen in der
Gefühl- und Geistes-welt in Form eines überstarken Wunsches nach einer
Zigarette sind immer noch vereinzelt.
Die richtig schwere Zeit steht noch bevor.
Die ersten zwei drei Tage eines Entzuges sind wirklich easy im
Vergleich zu dem, was die nächsten Wochen bringen werden. Ich
werde voraussichtlich sechs Wochen berichten, wenn es
klappt.
Dann vielleicht in einem halben Jahr und in einem Jahr....
Heute gehe ich noch mal in die Sauna, wenn das Wetter so mies bleibt.
Andere Arbeiten schiebe ich erst einmal ein wenig. Ich will noch eine
Trauerrede für einen Verwandten verfassen, dass bedeutet in der
nächsten Woche fiel Stress.
Das ist aber genau, dass, was ich diesen Entzug mir als MOTTO gesetzt
habe. Tue etwas, besetze so viele Handlungen und Situationen wie du
kannst mit anderen Verhaltensmustern.
30 Jahre Rauchen bedeutet eben auch umgekehrt 30 Jahre ohne adäquate Alternativen zur Alltagsbewältigung.
Ich habe vielleicht durch ca. 1 1/2 Jahre mit erfolglosen
Entzügen (längster Entzug ca. 7 Monate) eine etwas bessere
Voraussetzung, da ich zumindest auf ein paar später erlernte
Hirnstrukturen zurückgreifen kann. Von daher ist wie gesagt jeder
Entzug sinnvoll.
Deshalb empfehle ich auch immer einen harten Entzug. Alles andere sind
verschwendete Tage, da es ja darauf ankommt, das sich
Hirnstrukturen für rauchfreie Tage bilden sollen...
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Nachtrag
Heute noch eine Stunde gejoggt (13:05- 14:24 von 71,2 Kilo auf 69,9
Kilo). Warum ist das wichtig? Der Autor machte die letzten 1 1/2 Monate bekanntlich eine Diät. Dank Sport klappte die gut und sechs Kilo weniger ist doch ein gutes Ergebnis?
Rauchen ist weitaus komplizierter, da es keine Auswahlmöglichkeiten
oder Alternativen gibt. Rauchen ist eine stoffliche Sucht und über kurz
oder lang steht die lebenslange Entwöhnung auf dem Weg zum Exraucher...
Nun ja, außer dem Lauf herrschte strikte Bettruhe und jetzt noch ein
wenig PC. Zwischenzeitlich mischen sich Hungeranfälle und kurzes
Schmachtgefühl.
Der Autor beschreibt das wieder in den nächsten Tagen, wenn der Höhepunkt des ersten körperlichen Entzuges erreicht ist.
Der Autor entscheidet in zwei Ebenen: Einmal die kurzfristigen Effekte
und dann nach ca. 14 Tagen die weitaus schwereren Effekte mit den
Stoffen, die über die Blut-Hirnschranke durchschreiten müssen und noch
ca. zwei Wochen weiterhin Stoffe durchlassen....
Das ist unbewiesen, obwohl Thesen mit Dopamin und Glutamat in den Rezeptoren gleichzeitig akzeptiert sind.
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04.11.2013
Früh morgens aufgewacht und an letzten Traum erinnert. Ich rauchte im
Traum eine Zigarette...Ansonsten keine nennenswerten Probleme. Das ist
direkt unheimlich. Während der Arbeit konnte ich mit Kollegen in die
Raucherecke gehen. Es gab wirklich kein Problem.
Zum Frühstück holte ich allerdings ein Croissant und einen Kaffee und
zum Mittag aß ich Fisch in der Kantine. Ich hänge bei 72 Kilo am
Abend. Morgen muss ich wieder Joggen, wenn ich irgendwie ein niedriges
Gewicht halten will.
Nach der Arbeit zuhause angekommen als erstes der Leerlaufgedanke, dass
ich eine Zigarette rauchen möchte. Dann fiel mir wieder ein: Du bist ja
auf Entzug.
Sind zur Zeit alles kurze Irriationen, aber der große Hammer kommt
sicherlich bald. Ansonsten viele Geruchseindrücke: Bisher alle positiv.
Hier in Parfüm, da ein nicht zu identifizierender Duft - aber alles
ziemlich "abgehackt" und sporadisch.
Heute noch ein wenig Tipp10, dann ein wenig Text für die Trauerrede und sonst nur schlafen...
05.11.2013
Immer noch Nikotinfrei und am Abend 72 Kilo - geht, obwohl ich morgens
bereits joggte...die Tendenz des Gewichts geht langsam nach oben, also
wieder ein paar Tage mit Nebenmahlzeiten...den Süßigkeitenjoker will
ich vielleicht später nochmal anwenden.
Ansonsten beginnen jetzt bis zu zehn Sekunden lange Schmachtanfälle.
Aber immer noch mit langen Pausen dazwischen. Dinge mit
leichter Konzentration sind kein Problem, aber längere
komplexe Gedankengänge lasse ich zur Zeit nicht zu.
Zum Thema Lifestyle wird es bald noch ein paar Abhandlungen geben. Zur
Weihnachtszeit dann wieder die übliche Auseinandersetzung mit ein paar
Konsumgütern - das ist aber eine andere Geschichte...
06.11.2013
Nach Schlafstörungen ein wenig zu spät zur Arbeit. Auf dem Weg zur
Arbeit alles O. K.. Ich setze mich provokativ mittig in der U-Bahn hin.
Als Raucher setzte ich mich sonst in eine Ecke oder stand lieber - den
kalten Rauchergeruch kann man Nichtrauchern nicht zumuten.
Auf dem Weg zur Arbeitsstelle raucht jemand vor mir - puh, das stinkt!
Während der Arbeit bei Gespräch mit Vorgesetzten auf einmal ein
dringendes Rauchbedürfnis. In den Pausen gehe ich mit den Rauchern
raus, aber bleibe standhaft...
Danach noch eingekauft. Ich habe jetzt wieder jede Menge Handlungen
ohne Zigaretten durchgeführt, aber ab und zu kommt dann dieses Gefühl,
dass etwas fehlt. Zuhause war ich dann zwei Stunden mehr oder wenig
lethargisch im Bett.
Das Schmachtgefühl kommt...dann ein Hungeranfall, der mit Rosenkohl,
Salat...bekämpft wird. Ich habe nach letzten Waagengang wieder 71,8
Kilo -das ist gut, weil morgen wieder ein Joggingtag völlig ist.
Es lässt sich nicht von der Hand weisen: Die Schmachtanfälle werden
bald wieder ein Dauerzustand sein. Sechs Tage dauerte es, bis der
Körper den Entzug überhaupt richtig realisierte. Der letzte
Hungeranfall war eindeutig suchtbasiert - fühlte sich anders an als die
diätbedingten.
Im Augenblick ist nochmal Ruhe, aber morgen wird es sehr viel
interessanter - das spüre ich jetzt schon, aber es ist noch eine Menge
Spielraum da...
10.11.2013
Die letzten drei Tage kann ich getrost mit der Überschrift "im Westen nichts neues" frei nach Erich Maria Remarque abhaken.
Die Taktik, einen Rauchentzug mit einer Diät zu koppeln - bzw. mit einer zuvorigen Ernährungsumstellung, scheint aufzugehen.
Gestern ein kleines Experiment: Schnitzel, Blumenkohl mit Sauce
Hollandaise, Schokolade, eine halbe Literflasche Cola... das war früher
auch ein relativ normaler Tag in meiner Ernährung. Resultat: Heute
bereits 71, 2 Kilo bei einer morgendlichen Messung.
Dann vor einer halben Stunde ein Schmachtanfall von ca. 15 Minuten. O.
K., der hätte auch so kommen können, da mit zunehmender Zeit die
Symptome des Entzugs eher schlimmer werden, aber zur Zeit glaube ich zu
fühlen, dass der vermehrte Fleisch- und Zuckerkonsum zumindest für den
letzten großen Schmachtanfall verantwortlich war...
Ansonsten ist seit zwei Tagen mein Riechorgan spürbar durch den Entzug
betroffen. Langsam kehren Geruchseindrücke zurück, die
vorher nicht so wahr genommen wurden. Ich nehme z. B. kalten
Rauchgeruch in meiner Wohnung wahr, in der ich vor dem Entzug natürlich
auch rauchte...Außerdem im Nasen-Kopf-Übergang leichte Schmerzen
bzw. "Ziepgefühl", welches schwer beschreibbar ist.
Ansonsten klappt zur Zeit das Atmen durch beide Nasenhöhlen
gleichzeitig gut - ich hatte früher eine Nasenscheidewand-Operation,
atme beim Joggen durch die Nase, mehr fällt mir zu diesem Thema nicht
ein.
Dann ein Wort zum Zigarettenverkauf in Deutschland: Mir fällt zur Zeit
auf, dass an den Kassen sämtlicher Läden und Einkaufsmärkte die
Zigaretten oder deren Karten für das Ziehen aus dem Automaten hinter
der Kasse unmittelbar am Kassenausgang postiert sind.
Hey, zumindest bei Karten für den Automaten ist das unnötig, da die
Karten erst an der Kasse aktiviert werden. Die Diskussion, ob
Zigaretten und deren Verkauf in Tabakläden oder in abgeschlossene
Bereiche des Supermarktes verlegt werden, ist zumindest für
den Autor noch nicht abgeschlossen.
Es ist halt nicht normal, dass sich Kinder, Exraucher und Nichtraucher
durch einen Suchtbereich am Kassenausgang durchdrängeln müssen.
Ich finde es jedenfalls toll, dass ich ohne größere Einschränkungen in
Restaurants, Diskotheken, Flughäfen....eben durch rauchfreie Zonen in
jeder Lebenssituation gehen kann. Das war schon so, als ich Raucher war
und bleibt im verstärkten Maße nun als Exraucher.
Hingegen tut es mir auf der Arbeitsstelle nicht weh, wenn die anderen
sich zuqualmen, aber ich merke, dass ich aus natürlicher Faulheit
heraus eben nicht mehr mit den anderen zur Raucherecke pilgre.
Wozu mich den Gefahren des Passivrauchens aussetzen und meine Kleidung
stinkt dann letztlich auch nach Rauch? Sie sehen, psychisch geschieht
natürlich auch eine Verschiebung, Werte werden neu definiert...
Aber das Ganze steht noch auf dünnem Eis. O. K., die Schmachtanfälle
sind im Gegensatz zu vorherigen Entzügen echt mild, aber stetig
fließend Wasser höhlt bekanntlich den Stein, will sagen, mit jedem
Schmachtanfall geht ein Stück Willenskraft verloren und das gesamte
Wohlbefinden geht ein Stückchen runter.
Im Augenblick ist die Gefahr eines Rückfalls gering, aber ich werde
mich in den nächsten zwei bis drei Tagen bewusst nicht mit dem Rauchen
beschäftigen und zusätzlich noch eine kleine Trauerrede verfassen...
Für fünf bis sechs Tage ruht daher erstmal die Webseite insgesamt und
dann geht es mit Lifestyle und Geschenke für die Weihnachtszeit
weiter...und bis zum Ende des Monats natürlich der Bericht über den
Entzug, um dann nach weihnachten das Thema nochmals aufzunehmen...
14.11.2013
Keine Sorge, bin immer noch Nichtraucher! Heute abend wog ich 72,9 Kilo.
Der Sonntag entwickelte sich fast zu einem depressiven Tag - nur schlafen...
Die anderen Tage waren wirklich O. K.. Das Gewicht wird leider
zunehmend ein Problem, aber ich habe auch wirklich gesündigt: zwei
Tafeln Schokolade, eine halbe Flasche Coca-Cola und dann der
Trauerschmaus...
Ach ja, am Dienstag landete ich im Solarium für 8 Minuten. Was soll ich
sagen? Ich bekam einen richtigen Lichtflash und baue das in mein
Programm mit ein - nein, nicht eine Depression, sondern ein wenig
Maßnahmen zur Verhinderung einer Winterdepression.
Im Augenblick setze ich auf Licht. Was hat das wieder mit Rauchen
zu tun? Man kann natürlich auch jahrelang Rauchen und
so eine Depression beeinflussen. Wer genau die Artikel
über Dopamin und Rezeptoren beim Rauchen durchliest, der
fühlt sich an ein Symposium über Depression versetzt.
Rauchen scheint zwar nicht Depressionen verhindern zu können - im
Gegenteil viele depressive Menschen Rauchen, aber in wie weit Rauchen
depressiv oder stimmungsaufhellend wirkt, ist Streitapfel der
Lobbygruppen.
Das bei den depressiven Menschen mehr rauchen, bestreitet niemand, aber die eine Fraktion behauptet, dass Nikotin stimmungsaufhellend wirkt oder sogar Alzheimer verhindert und die andere, dass Rauchen erst depressiv macht.
Genauso meint die eine Fraktion, dass Nikotin Alzheimer und Demenz begünstigt und die andere Fraktion, dass Alzheimer und Demenz wirksam bekämpft wird...
Wo ist denn bitte da die Wahrheit?
Die Lobbygruppen verhindern leider eine klare wissenschaftliche Betrachtung, was uns Usern freilich egal sein kann.
In den nächsten Tagen werde ich ein neues Konzept gegen das
Schmachtgefühl formulieren, was sich aus diversen kleineren Entzügen
von mir ergab. Diesen Entzug konnte ich meine scharfste Waffe nicht
einsetzen, da ich diesen Entzug bis zum heutigen Tage ohne die heftigen
Symptome bestritt.
Aber vielleicht spielte meine Vorgehensweise in den anderen Entzügen
jetzt eine Rolle...ich werde das noch formulieren...am Sonntag...
Heute war eine Beerdigung mit einer Trauerrede von mir. Ich spürte am
Morgen ein leichtes Verlangen, aber so wurde ein Tag der Trauer
gleichzeitig einer der größten Siege an der Nichtraucherfront.
Eine der größten emotionalen Belastungen ohne Rauchen überwunden. Das
hat eine wichtige psychologische Wirkung - damit kann ich arbeiten...
16.11.2013
Herr verzeih mir, denn ich habe gesündigt und das gleich dreimal.
Donnerstags Beerdigung, Freitags gleich morgens ein Lauf (hatte
freigenommen) und ab in die Sauna. Dort war mir nach Trinken zu mute,
da ich auch den ganzen Tag unter tierischen Zahnfleischschmerzen litt.
Ich hatte mich beim Gebrauch von Zahnseide am Vortag geschnitten
und das infzierte sich leicht, war aber dann nach wenigen
alkoholischen Getränken besser. Dann platzte noch eine Hämorride in der
Sauna und ich war so frustiert, dass ich eine Schachtel Zigaretten
kaufte - davon rauchte ich drei Zigaretten bevor mir so schlecht
wurde, dass ich nach Hause gebracht wurde, wo ich heute den ganzen Tag
mit den Folgen des Alkoholabusus kämpfen musste.
Seit der vorherigen Diät tendierte mein Alkoholkonsum gegen Null. Eine
Weinschorle am Wochenende und ein Gin Tonic mal abgesehen, aber Bier
macht bekanntlich auch dick und es fällt scheinbar keinem
Verbraucherschutzverein auf, dass es keine Kalorienangaben auf Flaschen
mit alkoholischen Getränken gibt. Bier stand deshalb auch auf der
Verbotsliste, obwohl das bei vielleicht zwei bis drei Bier am
Wochenende auch nicht wirklich das Problem war - für ein Glas Cola
bleibt jedes Bier unbeachtet...
Die fehlende Beschriftung ist eine Sauerei, da jeder Saft, der sehr
viel gesünder ist, penibel die Kalorienwerte auflistet. Das hat
nun wirklich nichts mit einen Angriff auf das Reinheitsgebot zu
tun, wenn man wissen will, wieviel Kohlenhydrate und Zucker denn
nun wirklich in Bier ist...
In der Krise eine Chance sehen.
Es ist nicht wirklich schlimm, das es zu einem Rückfall kam. Hey,
Ich habe in 15 Tagen an die ca. 300 gedrehte und ungedrehte
Zigaretten weniger geraucht.
Ich bin flexibel und es ist doch wirklich klasse, dass es mir
nach drei Zigaretten wirklich einen Tag schlecht ging! So wird
die Assoziation bei mir jedenfalls abgespeichert, obwohl es eigentlich
der böse Alkohol war.
Vor einer Stunde verließ ich die Wohnung und schmiss die Schachtel weg.
5,-€ sind also das Tribut für die Sünde. Nein, diesmal wurden die auch
nicht aufgeraucht oder verschenkt, sondern mutwillig vernichtet, weil
ich Zigarettenfrei leben kann.
Ich sehe die Zeromonie als eine Bekräftigung meiner Absage an die Nikotinwelt an.
Ach ja, zwei Stunden erneutes Schmachtgefühl waren die Strafe im
physischen Bereich. Aber wieder nur ein leichtes Schmachtgefühl, dessen
Herunterdrücken ein Lächeln kostete.
Früher hätte ich gesagt: "Du musst jetzt wieder bei Null
mit rauchfreien Tagen anfangen zu zählen, was dann ja auch
irgendwo frustrierend ist. Mit der Gelassenheit des Alters sage ich
heute auf der Metaebene: "Hey, Du machst einen Entzug von mehreren
Monaten und diese Runde ging halt an den Teufel - andere mit
Nikotinflastern oder Minimierung der Zigarettenanzahl hatten nicht mal
einen Tag Nikotinfrei und gaben dann auf...".
Jeder Tag ohne Zigarette oder Nikotin ist aber wichtig, da der Körper
sonst überhaupt nicht die Chance bekommt, dass Nikotin abzubauen. Bei
einem Pegeltrinker versucht dieser immer ein bestimmtes Niveau
einzuhalten, während die Leber 0,1 - 02 Promille pro Stunde abbaut.
Es ist nicht genau bekannt, wie lange es dauert, bis Nikotin und seine
Derivate im Körper gelagert werden können, aber man geht von mehreren
Monaten aus. Hinzu kommt wahrscheinlich, dass aus der verrusten Lunge
wahrschenlich noch jahrelang Partikel abgebaut werden und
wahrscheinlich viele lustige Abbauprodukte dabei entstehen, die erst
noch in den nächsten Jahren wahrscheinlich ausreichend eruiert sind.
Ich bin auch ein wenig enttäuscht, dass es noch keine
Nachsorgebehandlung für Exraucher gibt oder Medikamente, die beim
späteren Abbau von Rauchprodukten im Körper behilflich sind.
Da die Ablagerungen einer ziemlich homogenen Gruppe entsprechen, müsste
es doch möglich sein, die Produkte zu binden, oxidieren oder... ?
Doch bevor ich die Welt rette, erstmal mich selbst: Alles etwas dumm
gelaufen, aber es ist nur eine Schlacht verloren, aber der Krieg geht
weiter...
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19.11.2013
Der Entzug geht unvermindert weiter, aber es kommen wieder ein paar Hürden hinzu...
Am Sonntag noch drei Stunden Schmachtanfälle als Revanche für die drei
Zigaretten - der nüchterne Autor hat genug Willenskraft das
abzuwehren...
Dann jedoch wieder Zahnschmerzen, die am Montag so schlimm wurden, dass
ein Arztbesuch unumgänglich wurde. Ist also ein Weisheitszahn, der
gerade vor sich hineitert und nun schnellstmöglich entfernt werden.
O. K., ist einer von vier und auf die Dauer wär der wohl sowieso entfernt worden.
Auf den Weg nach Hause ging dann eine kleine Sinnkrise los: "Es kommt
eine Operation, wenn Du da jetzt stirbst, dann kannst Du sagen, dass
der Entzug umsonst war.. ", die üblichen Gedanken eben zur
Legitimierung so weiterzumachen wie vorher.
Da ich sowieso nicht ewig leben werde, kann ich mit diesem Argument
doch eigentlich schon von Kindesbeinen an Rauchen und alles dem
Schicksal überlassen...
Ich lud mich also zu einem essen ein (Suppe und Tofu..wegen Zahnschmerzen) und dazu gab es eine Cola.
Na ja, also wiege ich jetzt um die 71,6 Kilo, aber Sport ist dank der
Zahnentzündung nicht mehr drin für die nächste Zeit und ich muss meinen
Diätplan wie meinen Rauchentzugsplan ändern - das wird schwer, aber
Improvisation gehört eben dazu....
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20.11.2013
Der Tag war heute durchwachsen. Wegen des blöden Weisheitszahns dachte ich noch einige Male an eine Beendigung des Entzugs.
Dann so gegen 16.00 Uhr in der U-Bahn das Wow-Ergebnis des Tages: Mein
Geruchssinn kam zu 100 % zurück, nicht nur eine kurze Irritation,
sondern bis zum Abend. Für Nichtraucher: Ein Raucher ist taub was viele
Gerüche betrifft. Nicht einmal den eigenen Qualmgestank nimmt man
gnädigerweise war.
Vieles wird gefiltert, aber nach ca. drei bis vier Wochen kommt dann jeder Geruch wieder an, als ob man niemals geraucht hätte.
Ich hatte heute viel Glück, denn es war kein Obdachloser dabei, der
sich mehrere Tage nicht gewaschen hat. Hey, den Geruch bekommt man auch
als Raucher mit, aber auf dem Weg zum Nichtraucher ist so ein Geruch
schrecklicher als sonst.
Dafür Geruch von Backwaren, Parfüm, Essbuden, Currywurst - eben
überwiegend Essgerüche. Dementsprechend aß ich heute Apfelkuchen,
Schokolade, Brötchen und ein paar gesunde Sachen im Übermaß.
Der Euphorieanfall kostete fast ein halbes Kilo. Ich wiege jetzt 72,8
Kilo am Abend. Ich bräuchte dringend Sport, darf aber aufgrund des
blöden Zahns morgen noch den Zahnarzt und einen Zahnchirurgien
aufsuchen.
Na ja, dank des bevorstehenden ärztlichen Eingriffes werde ich bestimmt
bald andere Probleme haben, als an eine Zigarette zu denken...
Ansonsten scheint der kurzfristige Rückfall keinen Einfluss zu haben. Ich habe immer noch die Kontrolle über mein Handeln.
In zehn Tagen ist der erste Monat Entzug um - dann kommt noch ein wenig
Analyse und dann wird nur noch berichtet, wenn etwas außergewöhnliches
passiert. Die nächsten drei Monate dürfte es noch evtl. kritische Phasen geben - Holzauge sei wachsam.
Bis hierher ging alles gut und die Sucht scheint nicht mehr die Kraft
zu haben, meinen Willen ernsthaft zu gefährden. Ich sah
heute noch jede Menge Raucher und Sie taten mir einfach nur leid - ich
bin auch mit einem Kollegen in die Raucherecke auf einen Plausch
gegangen.
Es macht mir nichts aus. Deshalb kann ich auch getrost mit dem
Raucherentzugstagebuch aufhören, weil der Gedanke an Rauch mich nicht
mehr belastet und ich auch umgekehrt keinen Leidensdruck verspüre über
einen Rauchentzug zu reden oder mich damit zu beschäftigen.
Ich bin in der Welt der Nichtraucher angekommen. Na ja, kontrollierte
Ernährung wird die nächsten Monate mit Sport noch eine Rolle Spielen,
aber ist das wegen meines Alters oder wegen des Entzugs? Es gibt
Fragen, die man nicht unbedingt eindeutig beantwortet haben will...
Heute also ein wenig Euphorie und Kopfschmerzen wegen des Zahns...
24.11.2013
Die letzten Tage waren O. K., aber im Hintergrund spüre ich, wie sich
ein schmachtähnliches leichtes Dauergefühl aufbaut. Heute hatte ich
zwei Mal ein Schmachtgefühl, aber auf der anderen Seite werde ich auf
der olfaktorischen Seite mehr als entschädigt.
Ich nehme nun viel mehr Gerüche und Geschmack war. Egal, ob das
chinesische Essen, Düfte von Chlor oder Aufsgussmitteln in der Sauna es
kommt viel zurück.
Nach Wikipedia erneuern sich die Zellen des olfaktorischen Systems alle 60 Tage durch Apoptose, welches dem programmierten Ableben der alten Zellen entspricht. Das macht Sinn.
Deshalb ist die Wiederlangung des Geruchssinns eine reversible Sache,
egal wie lange Sie vorher geraucht haben: Nach wenigen Tagen werden Sie
erstens nicht mehr selbst den typischen Rauchermundgeruch haben - den
Sie selber gar nicht riechen und nicht mehr aus den Poren nach Rauch
stinken. Nachdrei bis vier Wochen kommen dann die intensiven
Geruchseindrücke zurück - endlich mal valide Aussagen...
Der oflfaktorische Sinn ist direkt mit unserem Gefühlszentrum verbunden
- noch irgendwelche Fragen, warum der Titel der Abhandlung hier Rauchen
tötet Gefühle heißt?
Angstschweiß, Rosen, Erde, Ozean, Erdbeere, Zimt , Heu.., schauen
Sie sich die verschiedenen Geruchstypen bei Wikipedia einmal an.
Der Genussraucher erzählt uns dann, dass er nach dem Essen eine
Zigarette braucht...ist wohl eine gewaltige Portion an schwarzem Humor
dabei, dass Rauch besser riecht als edle Speisen -
vielleicht mag Rauchen gut sein, um den Geruch verdorbener Lebensmittel
zu übertünchen, aber warum die angeblichen Genussraucher sich dann
scheinbar immer wieder minderwertiges Essen reinziehen, müssen die
Raucher der Genussfraktion einmal gründlich eruieren-:)
Schlimmer dürfte jedoch die Wirkung auf die Psyche sein: Nach dem Sex:
Erinnerung an Zigarettenrauch, nach einem guten Essen - in der
Erinnerung der Rauch einer Zigarette. Nach einem traurigen Ereignis wie
z. B. einer Beerdigung: der auch einer Zigarette.
Ich könnte jetzt tausende weitere Beispiele hinzufügen. O. K., das
dämpft dann das Überangebot an Reizen von der Außenwelt, aber alles auf
eine Assoziation zu Zigarettenrauch zu reduzieren ist ein sehr dünnes
Programm - einseitig, gesundheitschädlich...
Leider ist damit der positivste Effekt auch verpufft und es wird keinen
so sichtbaren Erfolg mehr geben. Menschen brauchen aber
Erfolgserlebnisse, um an einem Weg festzuhalten.
Hm, der Wissenschaft zu Liebe trank ich zweimal Alkohol mehr beim
Weggehen. Nein, dass ist keine Suchtverlagerung, sondern bewußtes
Verknüpfen von Handlungsabläufen mit Geruchseindrücken ohne Rauchen.
mit 43 Jahren erlernt der Autor diese Welt neuzu betrachten und die
Wahrnehmung zu verändern - zu spät ? Keine Ahnung, aber es ist ein
neuer Anfang...
28.11.2013
Der Entzug geht geht weiter. Der Ausfall am 16.11.2013 mit drei
Zigaretten war scheinbar die Ausnahme. Mein Gewicht schwankt, geht aber
langsam in Richtung 73 Kilo. Ich meide weiterhin Cola, Weißbrot und
Fleisch bis auf Fisch.
Schokolade dasselbe. Die Disziplinierung in der Ernährung tut mir gut.
Hier gehen zwar immer wieder Punkte an mein hedonistisches Bedürfnis
mir mit Essen eine kleine Freude zu bereiten. Zudem habe ich eine
leichte Winterdepression, was für den Rauchentzug jedoch eher positiv
ist, da sogar die Motivation zum Rauchen lahmer wird.
Lustlosigkeit, Müdigkeit, morgens brauche ich länger, um rauszukommen.
Wakeup-Light und Lichttherapie helfen weiter. Ich setze im Winter
neuerdings eher auf Licht. Ich fühle mich dann wohler.
Ist wirklich eher eine depressive Verstimmung weit unter der Grenze für
medikamentöse Behandlung - Mit Kanonen auf Spatzen schießen muss nicht
sein...
Heute hatte ich eine Menge gemeine Geruchseindrücke: die Schattenseite
des wiedergewonnen Geruchssinn. Es waren aber auch ein paar gute dabei
- Aromatherapie wäre eigentlich auch noch eine unterstützende Maßnahme
- Puh, bin eigentlich mehr Esoteriker als Ernährungsfeteschist. Na ja,
Licht kommt ja aus der Steckdose - bin also nicht auf dem Weg ein Öko
zu werden -:)
Sport vernachlässige ich bzw. habe keine Zeit mehr. Letzte Woche
sportfrei - das ist unter saumäßig, aber jetzt kommt dieser blöde
Weisheitszahn dazu:
Für das Notizbuch: Stress während eines Entzugs ist besser als
Leerlauf. Den letzten öffentlichen Entzug vor fünf Jahren begann ich in
einem Urlaub und scheiterte: Nichts zu tun, keine Disziplinierung in
der Ernährung und der Entzug ging damals in die Hose. Also doch mehr
auf Verdrängung als auf Konfrontation setzen?
Nun ja, dieses Wochenende ist wieder ein lauf angesagt. Ich bin
übrigens zur Zeit Megaschmachtanfallfrei. Sogar das Tippen von
Artikeln löst keine Sehnsucht nach Zigaretten aus.
Das ist wichtig - nur auf diese Art und Weise kann ich auch meine
Tippseite weiterführen. Mit Schmachtanfällen im Hintergrund ist die
Realisierung von Projekten schwer möglich...deshalb halte ich mich zur
Zeit hier und auf meiner Willkommensseite mit eher schlichten Artikeln
auf.
Zu viel Stress wäre auch nicht gut...
01.12.2013
Immer noch Clean, aber das Wochenende war nicht einfach. Ich hatte viel
geschlafen, Lichttherapie, Jogging..., aber abgesehen von den
vermehrten Duftimpressionen ist es diesmal ein komisches
Schmachtgefühl, was ich noch nicht kannte.
Genau genommen keine Schmacht, sondern ein Gefühl, als ob Nikotin
abgebaut wird und in meinen Kreislauf reinkommt. Dadurch entsteht dann
wieder eine Art Schmacht nach mehr. Hm, hört sich vielleicht komisch
an, werde noch mal in mich gehen.
Aber in der Sauna traf ich einen Kumpel und der ging raus und rauchte -
widerlicher Gestank als er wieder rein kam...Hey, so hatte ich auch bis
vor kurzem gestunken - kein Vergleich zu jetzt.
Beruflich verließ uns gerade unsere letzte Nichtraucherin. Jetzt sitze
ich als letzter Nichtraucher in meiner Schicht...das ist nicht so toll.
Zum Rausgehen habe ich keine Lust, wenn die anderen rausgehen - nicht
weil es mich quält oder ich leide, aber bei der Kälte raus, um dann
auch noch den Qualm der anderen in die Klamotten zu kriegen...muss
nicht sein.
Ach ja, Hungeranfälle sind da und werden mit Gurken- und
Tomatenbroten bekämpft. Oder mit acht Rosenkohlköpfen...Äpfeln,
Bananen - Kuchen, Cola war auch schon dabei. Fleisch geht immer
noch gegen Null, dafür müssen diverse Fische dran glauben...
Nochmal: Ich gebe Hungeranfällen nach. Ich esse dabei so gesund wie
eben möglich und habe ein Verbotssystem von einigen Lebensmittel
aufgestellt (Nudeln, Brötchen Toast, alles was weiß ist.., Schokolade ,
Kuchen, Cola und Brausen, Fleisch höchstens einmal die Woche, obwohl
immer mehr Wochen fleischfrei sind.., kein Fastfood, Pommes, Döner,
Currywürste, Hamburger, Eis.. ).
Ansonsten esse ich Milcherzeugnisse reduziert und Fisch unbegrenzt,
viel Salat, Kartoffeln mit Soßen, Spargel, Kohl, Spinat...es gibt
wirklich viele Alternativen einen Hungeranfall zu gestalten...
Na ja, wenn ich dann mal mit Kuchen oder Schokolade schwach werde, dann
kommt eine Stunde Joggen ins Spiel. Im November galt bereits dann schon
das Zwiebelprinzip - Hemd, Velourpullover und Sportjacke - dazu Mütze
und Handschuhe. Man kann fast das ganze Jahre Joggen, obwohl Januar und
Februar arg schwierig sind...
Es geht also weiter, auch mit Lichttherapie wegen des Winters. Immer
etwas neues, um andere Verhaltensmuster aufzubauen und rauchfreie Räume
zu erschaffen. Ich versuche z. B. mit der Lichttherapie oder
Tastschreiben neue Verknüpfungen zu erschaffen, die nichts mit Rauchen
zu tun haben und keine Assoziationen zum Rauchen haben...
11.12.2013
Ich bin nach wie vor Clean. Am Wochenende war ich in einer der seltenen
Bars mit Tanzfläche, wo Rauchen noch erlaubt und ein Relikt einer
gesundheitsschädigen Unkultur darstellt.
Alkohol und verrauchte Umgebung sind in einem Entzug eine
Herausforderung. Ich widerstand der Versuchung, aber ca. eine halbe
Stunde war ich wieder mit den typischen Suchtgedanken beschäftigt. So
in dem Dreh: Eine Zigarette könntest Du doch wirklich rauchen...ist
doch eh alles verraucht und Passivrauchen schädlicher...Dann bekam ich
unerwartet Unterstützung von einer Frau, die ich kennenlernte und die
bereits ein Jahr nach eigenen Angaben nicht mehr rauchte. Wir lästerten
dann auch über Raucher ab.
Übrigens war meine Stimme am nächsten Tag heiser, hatte ich schon lange
nicht gehabt...Außerdem roch meine Wäsche nach Rauch - igitt!
Für lange Abhandlungen reicht meine Konzentration immer noch nicht, aber es wird immer besser.
Dafür bekomme ich stärkere Hungeranfälle: 72,4 Kilo am Abend sind nicht
super, obwohl ich immer noch laufe - zweimal die Woche. Ich erwische
mich immer öfter, wie Süßigkeiten und Kuchen in meine Ernährung
einfließen - das ist Mist!
Süßigkeiten und Rauchen ziehen irgendwie am selben Strang. Je mehr
Süßigkeiten ich esse, desto intensiver kommt der Wunsch nach
Zigaretten, komisch...
22.12.2013
Die Zeit verfliegt und ich bin nach wie vor am Anfang meines lebenslangen Entzuges -:)
Fast zwei Monate sind nun um, aber die Pausen in den Berichten zeugen
davon, dass keine extremen Situationen vorlagen, die eine Aufzeichnung
erfordlich machen würden.
Gestern traf ich mich spontan mit einer alten Freundin, die gerade nach
fast zwei Jahren rückfällig wurde: Sie hatte den Entzug mit Champix
gemacht. Das half ihr scheinbar, aber wie alle Ersatzmittel oder
"Substitutionsmittel" gilt die Regel: Irgendwann müssen auch diese
abgesetzt werden und übrig bleibt der harte Entzug...
Jeder Tag ohne Ersatzmittel gilt als echter rauchfreier Tag, obwohl
Champix zugegebener Weise kein Nikotin enthält...die Baustelle ist hier
eine andere: Das Zeug ersetzt das Nikotin in Rezeptoren durch Vareniclin.
Hm, es wird also ein Teil in der Gefühlskette im chemischen Ablauf
verändert. Ich beschrieb hier im Laufe des Entzugs, dass
unterschiedliche Faktoren bei einer Zigarettensucht ausschlaggebend
sind.
Vielleicht hilft ja eine Substitution, aber irgendwann muss der das
Vareniclin ja auch abgesetzt werden und vielleicht ist das dann die
Stelle, wo Probleme auftreten könnten und wer garantiert, dass das Zeug
nicht neue Baustellen eröffnet, die vielleicht irreparabel sind?
Ach ja, jene Frau konnte auch in meiner Umgebung rauchen und eine
Raucherin küssen ist als Exraucher auch nicht so schlimm. Zweimal kam
jedoch die Überlegung, dass ich ja jetzt wenigstens eine Zigarette
einfach mal so rauchen könnte...um es kurz zu machen - ein Tag mit
Alkohol und Begegnung mit dem anderen Geschlecht und ich wurde nicht
rückfällig und habe jetzt so ein breites Spektrum an Situationen, wo
ich keine Zigarette geraucht habe, dass dieser Entzug als Erfolg zu
werten ist.
Heute hatte ich einen leichten Suchtanfall, der eher unproblematisch
war, aber dafür auch Süßigkeitenhunger. Ist also noch nicht alles so
weit im Lot dass ich dieses Suchttagebuch mit gutem Gewissen
abschließen kann...
Vielleicht hilft es weiter ? Wie ich früher schwere Schmachtanfälle unterdrückte!
Gegenläufiges Konzept beim Schmachtanfall von Rauchern
Der Autor dieser Webseite unterzog sich einer bekanntlich einer Diät
(von 78 Kilo auf aktuell 71,1 Kilo) und ist seit Halloween rauchfrei.
Leider konnte der Autor dieser Seite bisher seine stärkste Waffe gegen
Entzugserscheinungen diesen Entzug nicht anwenden, weil es zu keinen
schlimmen Schmachtanfällen kam, bzw. diese durch eine eigen entwickelte Methode in ihrer Wirkung reduziert wurden.
Rauchentzüge in Abständen sind so eine Art Hobby des Autors und
2008 protokollierte er bereits einen Entzug öffentlich, der
dann in die Hose ging...
Zur Zeit gibt es beim akuten Schmachtanfall auf Verhaltensebene nicht
wirklich Alternativen. Es gibt nur ein Konzept und das heißt
"Verdrängung", wie es die AOK schön und richtig beschreibt:
"Hier
hilft das 'Alles-stehen-und-liegen-lassen' und erstmal (und wenn es nur
wenige Meter sind) beiseite treten, das 'Sich-erstmal-sammeln' und tief
durchatmen, das zur Ruhe kommen und wieder einen klaren Gedanken fassen
können. Wenn möglich darf dieses beiseite treten auch mit Bewegung
verbunden sein.
Wenn durch das Weggehen
der Schaden sowieso nicht mehr vergrößert werden kann sondern umgekehrt
die nötige Distanz eintritt, um das Problem nüchtern betrachten zu
können, dann sollte man im Wortsinne 'weggehen', d.h. sich bewegen - in
welcher Form auch immer. Durch die Bewegung wird das überschüssige
eingeschwemmte Adrenalin wieder abgebaut, es werden körpereigene
Endorphine aufgebaut und insgesamt die Stimmung verbessert (Bewegung
ist das ideale 'Bio-Mittel' gegen Depressionen). Nach dem Zurückkommen
wird es dann deutlich besser möglich sein, mit der schwierigen
Situation umzugehen. Das Verlangen nach einer Zigarette wird
verschwunden sein." AOK, Experte Klaus Zytar im Forum
Der
Sternenhimmelstuermer findet das nicht falsch, aber nicht für jeden
Menschen ist Verdrängung und das In-sich-hereinfressen von
Suchtgefühlen der Königsweg.
Dabei entstehen innere Blockaden und die esoterische Regel alles strebt nach Ausgleich tritt in Kraft.
Oder um Stressbild zu bleiben: Es baut sich immer mehr Druck und Dampf
im Kessel auf und dann wird dem Menschen gesagt halte den Deckel zu.
Nein, ganz so krass ist das auch nicht, weil durch Bewegung oder
Gedanken an andere Sachen das Feuer unter dem Kessel ausgemacht wird
und irgendwann der Druck dann abgebaut ist...
Dann ist doch die Frage - kann ich den Druck nicht so einfach abfließen
lassen, in dem ich den Deckel des Kessels ein wenig anhebe und den
Dampf gezielt entweichen lasse...
Wie baut sich also das Schmachtgefühl auf und kann ich es fließen lassen, ohne rauchen zu müssen?
Mal pragmatisch erklärt: Stellen Sie sich vor, Sie wären in eine Person
sehr stark verliebt. Sie haben Schmetterlinge im Bauch, sie können
nicht essen und trinken, die Sehnsucht zerreißt sie.
Nun haben Sie erstmal ein Bild, wie ungefähr so ein Schmachtanfall
aussieht - nur das niemand ihnen dazu beglückwünscht, dass Sie
unglücklich verliebt sind oder Sie warnt, dass wie zu Goethes Zeiten
sich angeblich verliebte Menschen nach Erscheinung von Werthers Leiden
in der Sturm und Drang-Zeit umbrachten...
Das Ganze ist natürlich beim Rauchen stofflich bezogen und den "Abgang"
im übertragenen Sinne bekommen Sie beim Anzünden einer Zigarette...die
Suchtsymptome verschwinden und die unselige Beziehung zur Zigarette
geht weiter bis zur nächsten Trennung...
Hier fängt es schon an: Bauen Sie sich ein anderes Bild vom
Schmachtanfall auf, da wenn Sie ehrlich sind, dass nichts mit Schmerzen
im eigentlichen Sinne zu tun hat - so was können nur Menschen
verbreiten, die vielleicht nie süchtig gewesen sind und unter einem
Wahrnehmungsdefizit leiden...
Sie haben jahrelang durch das Rauchen nach der Theorie des Autors
Gefühle unterdrückt und die kommen nun mit einmal heraus und das ist
dann so stark, dass Sie wieder Zigaretten brauchen um diese Gefühle zu
unterdrücken oder Verdrängen, wie Sie es vor dem Entzug schon jahrelang
als süchtiger Raucher taten...
Daher hier mal ein gegenteiliger Trick zur Überwindung von
Schmachtanfällen, den der Autor schon mehrfach in Entzügen anwendete,
allerdings auch in den letzten Entzügen nicht vom Rauchen los kam - so
viel Wahrheitsgehalt muss sein. Aber bei diesem Entzug gab es keine
schlimmen Schmachtanfälle mehr. Die Energie schien nicht mehr vorhanden
zu sein und daher dieser Artikel.
Gehen Sie in die Schmachtanfälle herein und zelebrieren Sie diese, wenn
Sie allein sind. Keine Sorge, der Autor ist selbst jahrelanger Raucher
und weiß, dass Sie die Schmachtanfälle gerade auch in Leerlaufphasen
oder bestimmten Stressphasen in der Wohnung haben.
Voraussetzung ist, dass Sie einen harten Entzug machen und keine
Tabletten wie Champix, Nikotinpflaster nehmen, keine Zigaretten in
greifbarer Nähe haben und ein wenig Zeit haben. Bei Ersatzstoffen
konditionieren Sie sich einfach falsch...
Ob Sie sitzen, stehen oder liegen ist egal, so wie es am Besten gefällt
(da ich kein Meditationsfan bin, liege ich und schlafe dann am Ende
einer Session ein).
Es ergibt sich dann Spontan daraus, wann der Schmachtanfall beginnt, wann Sie in das Gefühl hineingehen...
Nehmen Sie dann die Lieblingshaltung ein und lassen Sie das Gefühl
fließen. Denken Sie dabei ruhig an ein paar gefällte Baumstämme, die
einen Fluss hinabtreiben, und an einer Gabelung gestaut sind. Lösen Sie
nun ein paar Stämme und sehen vor ihrem geistigen Auge die anderen
Stämme sich lösen.
Ja, richtig, dieses Bild ist eines von vielen Bildern aus dem
NLP-Hypnosebereich, dass wir uns ausleihen, obwohl es dem Autor hier
nicht um Hypnose, sondern um Entkrampfung,
Entspannung von Körper und Geist geht oder esoterisch gesehen um den
Fluss von Gefühlen geht und Sie werden sehen, dass dann dieses Gefühl
sich richtig gut anfühlt und gar nicht mehr verstehen, warum Sie
probieren den Schmachtanfall zu unterdrücken...
Gehen Sie dann in einzelne Organe wie die Brust oder den Kopf oder an
die Stellen, wo Sie der Schmachtanfall hinführt. Gehen Sie dort im
Geiste hin und lassen Sie dort einfach das Gefühl fließen, wo Sie es
wahrnehmen.
Lassen Sie die Gefühle in Wärme aufgehen, da auch nach einer
Mindermeinung jedes Gefühl nach dem Energieerhaltungssatz in Wärme
umgewandelt werden kann wie Wärme auch in ein wohliges Gefühl natürlich
auch reversibel umgewandelt werden kann...!!!
Probieren Sie das Schmachtgefühl so lange zu erhalten, wie Sie es nur
können und Sie werden feststellen, dass Sie es auch wirklich eine halbe
Stunde unvermindert genießen können!
Danach gehen Sie Schlafen, wenn Sie ausgepowert sind oder machen irgend etwas anderes...
Dabei ist nun ein Haken.
Mit jedem Schmachtanfall, in den Sie gehen, wird die Zeit des
Schmachtanfalls kürzer, da ihr Körper nach Ausgleich strebt und
verhindern will, dass Sie lange Zeit in so einem wohligen Gefühl sind.
Der Körper ist nun bestrebt chemisch gesehen die Antagonisten
herzustellen und Sie von ihrem guten Schmachtgefühlszustand zu
befreien.
Das Schmachtgefühl zu erzwingen ist der falsche Weg, also werden ihre
Sessions kürzer und irgendwann brauchen Sie diese Methode nicht mehr,
weil es sich nur lohnt diese Methode bei richtig harten
Schmachtanfällen zu verwenden.
Das muss nicht einmal dieser Entzug sein, aber die Schmachtanfälle
erreichen dann auch im Alltag nicht mehr die Intensität, wenn Sie diese
Methode nicht anwenden können.
Wie oft wende ich diese Methode an?
Der Autor begann vor ca. zwei Jahren mit dieser Methode und wendete sie
drei bis viermal wöchentlich an. Das kommt natürlich drauf an, wie Sie
das Durchhalten und brauchen.
Die Schmachtanfallzeit sollte dadurch kürzer und weniger intensiv werden.
Der Autor dieser Webseite kann keine Erfolgsgarantie geben. Menschen
sind verschieden. Klingt Ihnen das hier geschriebene plausibel und Sie
haben ein gutes Gefühl dabei, dann probieren Sie es aus:
Noch einmal: Es gibt wenig Ratschläge in Bezug auf Überwindung eines
Schmachtanfalls, obwohl genau dass die Frage ist, die am meisten in
Foren diskutiert wird und das A und O beim Entzug ist.
Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass Sie rückfällig werden und
da hat der Autor hier absolut kein schlechtes Gewissen eine andere
Methode vorzuschlagen, da keine der etablierten Methoden zum
garantierten Erfolg führt.
Es gibt aber viele Menschen, die einen Rauchentzug geschafft haben, so
dass die Aussage, dass unterschiedliche Wege bei verschiedenen Menschen
zum Ziel führen zumindest beim Rauchentzug valide sein dürfte...
------
Ab Hier der alte Rauchentzug von 2008
Der
Sternenhimmelstuermer startet mal wieder einen neuen Versuch der
Entwöhnung des Rauchens. Die Sternenhimmelstuermerhomepage ist in allen
Bereichen eine Art Onlinetagebuch. Zwar durch unendliche Monologe
gekennzeichnet, aber immer mit dem Gedanken verbunden von den
Lebenserfahrungen von mir zu proftieren.
Der letzte Entzug ging
vom 31.10.2008 bis zum 26.11.2008. Inzwischen ist wieder eine Menge
Zeit vergangen. Der "harte" Entzug beginnt am Mo., den 20.06.2009.
Keine Nikotinpflaster oder Tabletten, keine Reduzierung, pures Zählen
der Tage, die ich rauchfrei schaffe.
Das u. a.
Entzugsprotokoll endet ohne Grund für Wiederaufnahme des Rauchens. Der
Sternenhimmelstuermer ist konsequent. Er hatte sich damals aus Frust
und Scham für keinen Eintrag entschieden und die Seite kommentarlos
gaus dem Netz genommen. Das bleibt auch so. Nicht, weil er die
Erfahrungen vorenthalten will, sondern weil ein Nachtrag mit endlosen
Ausführungen in einer verzerrten Darstellung aus heutiger Sicht das
ganze manipulieren würde. Fakt ist, dass der Entzug unterbrochen wurde
und nun eine Schachtel - 17 Zigaretten nicht mehr reichen. Finanziell
wie gesundheitlich nicht tragbar.
Weitere Voraussetzungen:
Acht-Stundenarbeitstag, jede Menge private Probleme - also das, was man
eher eine hohe Stresssituation nennt.
Bedingungen: Hier werden
wöchentlich die laufenden Eindrücke des Entzugs geschildert. Der
Sternenhimmelstuermer suchte nur die unten angegebenen Anfangs- und
Enddaten des Entzugs heraus. Das bleibt auch noch (bei gelingen) ein
paar Wochen so. Die damit verbundene Abhandlung "Rauchen tötet die
Gefühle" wird also erstmal nicht fortgesetzt und nur die puren
Eindrücke des Entzugs geschildert. Dadurch werden sicherlich viele
Wiederholungen, aber sicherlich auch Abweichungen zu damaligen
Eindrücken entstehen, die dann wieder einer Auswertung unterliegen. Die
anderen Bereiche der Sternenhimmelstuermerhomepage werden dadurch
wieder ein wenig vernachlässigt werden. Der Sternenhimmelstuermer muss
wieder lernen rauchfrei Abhandlungen zu schreiben - Das ist
erwartungsgemäß schwierig - dafür bekommen Sie wieder Abhandlungen mit
dem Zertifikat rauchfrei entstanden-:).
Warum erst am Montag?
Hm, ich habe noch fast `ne ganze Rolle Sticks und werde bestimmt nicht
den Fehler machen, mit einem Zigarettenvorrat den Entzug zu beginnen.
Verschenken? Meine zwei Freunde sind Nichtraucher und denen oder
fremden Menschen den Tod auf raten zu schenken ist auch nicht hipp.
Vernichten? Ne, ich will das ganze nicht durch Rituale überbewerten. Im
Falle eines Mißerfolgs würde dadurch auch die "magische Kraft" der
Rituale entwertet.
Ich weiß worüber ich spreche, da im
Tarotbereich ungefähr dasselbe gilt: Legt man sich laufend die Karten,
so schwindet die Kraft der Karten. Ich kann mir hundert mal die Karten
zu einer Frage legen, besser ist es aber einmal die Karten zu einer
Frage zu legen und das ganze dann lange Zeit zu eruieren. Genauso so
ist das für mich mit Ritualen. Lieber nur dann anwenden, wenn es
anders nicht mehr geht. Dafür wirken die dann auch auf der
psychologischen Ebene sehr gut...
Übrigens schreibe ich ab jetzt wieder in der Ich-Form ist für den Leser einfacher.
--------------------
Ab Montag geht`s los
Der folgende Text ist vom letzten Raucherentzug - erfolglos:
Vorwort
Täglich
hören Sie von den Gefahren des Rauchens, lesen auf Zigarettenschachteln über
die Schädlichkeit von den Gefahren für ihre Gesundheit, sehen Tabellen und
Sterbestatistiken von renommierten Wissenschaftlern, um letztlich in bestimmten
Gefühlslagen wieder eine Zigarette anzuzünden, um ihre Ängste, Wut, Trauer oder
aber auch übermäßige freudige Erregung einfach „wegzurauchen“.
Im
Verlauf der Jahre lernten Sie es, all diese Gefühle, die Sie unmittelbar mit
dem Rauchen verknüpften, erstarren zu lassen und eine Verknüpfung auf ein
Gefühl zu erstellen, dass nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sich im Gehirn
(Belohnungszentrum) abspielt und nach jahrelangen Zigarettenabusus zum
Suchtzentrum mutiert.
Dieser
nun für ein Lebens erworbene „siebente Sinn“ ist leider im Alltagsleben genau
so nützlich wie ein Blinddarm, obwohl die Wichtigkeit der Funktionalität dieses
neuen Suchtorgans aus psychologischer Sicht unbestritten sein
dürfte. Dieses Abhandlung ist insbesondere für alle die Menschen geschrieben,
die die Schwelle zur Sucht beim Rauchen überschritten haben und nun aus
unterschiedlicher Motivation heraus rauchfrei leben wollen.
Leider gibt
es im Deutschen für entwöhnte Raucher keinen treffenden Ausdruck, der auf die
lebenslange Suchtproblematik hinweist - wie im Falle des uns alle bekannten
„trockenen Alkoholikers“. So bleibt uns nur die unzureichende Bezeichnung des
Exrauchers. Aber gerade diese Bezeichnung impliziert uns ähnlich wie der/die
Ex-Freund/in etwas, was in unserem Leben mehr oder weniger abgeschlossen ist –
und das ist im Fall des Rauchens wohl eher eine Verbindung im Sinne von „bis
das der Tot uns scheidet“. So bleibt mir nur übrig Ihnen zu wünschen, den
mühevollen Weg des rauchfreien Lebens zu meistern und die Herrschaft bzw. Kontrolle
über Ihre Gefühle zu behalten- und allein dafür lohnt sich die Anstrengung -
Sie werden es sehen.
Geschichte
des Rauchens
Fernab aller
herkömmlichen Berichte eine kurze Einführung in die Geschichte des Nikotins.
Der Sternenhimmelstuermer nimmt an, dass der geneigte Leser bereits aus
diverser Literatur ein Fachwissen über Nikotin erworben hat. Daher hier
nur in groben Zügen Gedankengänge, die ein wenig abseits des Mainstreams
liegen, aber gerade für den Betroffenen von Nutzen sein können.
Nikotin ist
für uns Europäer im Vergleich zum amerikanischen Kontinent eine junge Droge.
Die indianische Bevölkerung hingegen integrierte den Rauchkult in der uns wohl
alle bekannten "Friedenspfeife" als Teil ihrer Religion/Kultur.
Genauso, wie der Alkohol verheerende Auswirkungen auf die Stämme der Indianer
hatte, so war das Nikotin fortan die Geißel der Europäer, die unvorbereitet auf
die neue Form des Drogenabusus stießen.
Der Weg in die Sucht
Nichtraucher können Willensstark sein
Raucher sind niemals Willensstark
Ein „trockener Raucher“ muss lebenslang
Willenstark sein
Warum der
schnelle Erfolg der Verbreitung dieser Droge?
In der
ersten Betrachtung ist es erstaunlich, dass die spanischen und englischen eher
christlich geprägten Eroberer den Weg zum Rauchen ebneten. In den religiösen
Vorstellungen wurde der Rauch mit Erscheinung des Teufels gleichgesetzt,
so dass auf den ersten Blick eine Zerstörung der Rauchkultur die Folge sein
hätte müssen. Andererseits wird aber auch Weihrauch in der Kirche verwendet und
es gibt im Gegensatz zum Alkohol (insbesondere im Islam) kein direktes Verbot
des Rauchens - weil die führenden religiösen Führer verständlicher Weise keine
Stellung zum Thema Rauchen nehmen konnten. So konnte in dieser "Gesetzeslücke"
gewissermaßen nach anfänglichen Vorbehalten stark experimentiert werden.
Einerseits die Etablierung in
intellektuellen Kreisen, andererseits der Nutzwert als Droge für "echte
Männer" (Cowboys) zogen ins kollektive Unterbewußtsein der Europäer ein,
ohne das irgendeine Werbung nötig gewesen wäre. Kritiker werden jetzt sagen,
dass die Werbung erst später dieses abstruse Bild konstruierte. Der
Sternenhimmelstuermer ist in dieser Frage jedoch anderer Meinung. Auch die
illegalen Drogen wie Hasch und Heroin fanden den Einzug in unsere Gesellschaft,
ohne das für sie positive Werbung betrieben wurde. Obwohl Rauchen schon
seit langer Zeit nicht beworben wird, werden nur durch konkrete Verbote
Einschränkungen für Raucher erreicht. Angesichts dieser Tatsachen ist es wohl
eine Mär immer auf die "geheimen Verführer" (Werbung) zu verweisen.
Der Sternenhimmelstuermer beschäftigte sich lange Zeit mit Werbung und
corporate ID, aber selbst die beste Werbung wird ein faules Produkt auf die
Dauer nicht stützen können.
Hingegen glaubt der Sternenhimmestuermer, dass die verborgenen Sehnsüchte und
das Wissen um Zigaretten natürlich bei einer Werbungskampagne auf fruchtbaren
Boden fallen können. Beispiel: Ich habe Hunger. Sehe im Fernsehen eine Werbung
für Wurst. Natürlich reagiere ich auf die Werbung und mein Speichelfluss
beginnt wie bei einemPawlow-Hund zu fließen. Danach gehe ich bestimmt einkaufen
- vielleicht auch diese eben beworbene Wurst. Also doch ein willenloser
Konsument? Nein, denn das Grundgefühl heißt immer noch Hunger. Will sagen, wenn
kein Hunger da wäre, so würde ich auch nie auf die Idee kommen, etwas zu essen
zu kaufen. Dann ist noch die Frage, ob ich z. B. Vegetarier bin oder ein
Alternativprodukt zur Verfügung habe. Im Falle des Rauchens können sie das
jetzt locker umsetzen:
In der Tier- und Menschenwelt ist per se der Wunsch nach einer Flucht in den
Rausch vorhanden. Auch Tiere nutzen die Möglichkeit gegärte Früchte zu essen
und in Rauschzustände zu verfallen. Im Gegensatz zum Menschen haben sie jedoch
nicht die Möglichkeit, die Droge zu kultivieren (anzubauen) und zielgerichtet
einzusetzen, so dass ihr Drogenkonsum in der Regel temporär bedingt und nicht
der Ausdruck eines kulturellen oder ritualen Ereignisses ist. Interessant:
Erinnern sie sich noch an den einem Affen im Zoo, der das Rauchen lernte und
süchtig wurde?
Wir halten fest: Mensch und Tier neigen zur Flucht aus der Realität in Drogen.
Bei Tieren ist dieses eine individuelle Beeinflussung der Wahrnehmung. Bei
Menschen ist es dasselbe und zusätzlich noch ein Bestandteil der Kultur, Riten
und Teil der Normen der Gesellschaft.
Beispiele für Trinkrituale: Beerdigungen, Hochzeiten, Flatratepartys usw.
Beispiele für Raucherkultur: Pausenzigarette - Raucherpause, "Zigarette
danach", Verbote: Rauchverbot (wurde sogar im Gegensatz zum Alkohol ein
rotes Verbotsschild erfunden), Einzug in Märchen (Max und Moritz),
Weiterentwicklung in Verbindung mit Hasch zum Joint....
Nachdem eine Komponente des Rauchens grob umrissen wurde, nun die Antwort auf
die Frage, was der Hunger aus den o. a. Ausführungen nach Zigaretten ausmacht
und zu jener unseeligen Erscheinung führt, die wir medizinisch als
Suchtkrankheit einstufen können:
Tabelle über die vorgeblich positiven Effekte des Rauchens
individuell | - Stressbewältigung:
Hier muss leider der weit dehnbare Begriff des Stresses herhalten: Die
Komponenten sind eine Vielzahl unterschiedlicher Grundgefühle, die in
unterschiedlicher Zusammensetzung gedämpft werden sollen (Angst, Trauer, Freude)
- erwachsen sein (gilt für Kinder und Jugendliche - oder unsichere erwachsene
Persönlichkeiten)
- Überwindung einer Extremsituation (Krieg, Trauer um Verlust eines Menschen,
Unterdrückung einer Aggression/ Psychose - sogar ein schizophrener Mensch
kann mit einer Zigarette ruhig gestellt werden...plötzliche Behinderung,
Amputation - ironischerweise rauchen Suchtkranke Raucher nach Verlust
eines Raucherbeines - wer hätte nach diesem Verlust kein Verständnis...?
Leben mit hohen Schulden usw.
- Übergewicht, sich häßlich fühlen - Kompensation als oraler Liebesersatz
- Ungewohnte Sitationen meistern (Prüfungsangst) |
kollektiv | -
dazugehören: Raucherrituale (Pausenhof, Raucherecke) - neben Punks und
Neonazis bilden Raucher eine starke Comunity/Peergroup
- Kommunikation: Ausleihen von Zigaretten, Fragen nach Feuer...
- die Zigarette danach: Ritual von gemeinsamen "Erfolgsmommenten"
- Verbote übertreten: pubertäres Provozieren, austesten der Grenzen, Heimlich
Rauchen, obwohl die Kleidung nach Rauch stinkt - auch der berühmte Kaugummi
nutzt da nichts....Anregen von Aufmerksamkeit.
- Abenteuer erleben |
medikamentiös | -
Angstzustände jeglicher Art bekämpfen. Zigaretten sind neben Alkohol und
einigen vergleichsweise harmlosen Tabletten die einzige Möglichkeit sich frei
erhätlich ein Nervengift zu verschaffen, dass bewiesenermaßen stark in den
Neurotransmitterhaushalt des menschlichen Körpers in einer kurzen Zeit
eingreift. Psychisch Kranke, Alkoholiker auf Entzug bedienen sich unbewußt
dieser Effekte. Der Sternenhimmelstuermer setzte auch in seiner Arbeit
taktische Zigaretten ein, um ein "Austicken" seines gegenübers zu
verhindern. Der Sternenhimmelstuermer empfiehlt auch sexuell bedrängten
Frauen ihrem gegenüber eine Zigarette anzubieten - solange das Gegenüber eine
Zigarette im Mund hat, sind sie kurzfristig sicherer - das ist jetzt kein
Scherz! Schmeißt das Gegenüber dagegen die halb gerauchte Zigarette auf den
Boden oder drückt die Zigarette im Aschenbecher aus, so ist extreme Gefahr im
Verzug (gilt auch für mehrere Jugendliche, die sie provozieren). Mit
Zigarette in der Hand sind nur Ausnahmefälle "kampffähig". Eine
Zigarette kann also einen Zeitgewinn in einer schweren Situation bedeuten - 5
Minuten überlegen, ob man das Vorhaben durchführen soll.
- der Sternenhimmelstuermer ist gegen jede Art von Selbstmedikation -
insbesondere bei den noch weitgehend unerforschten Zigarettenkonsum. Denken
sie daran: Nikotin ist en Gift und eine Übermedikation könnte im Extremfall
zum Tode führen. |
psychisch | - in der
Rubrik medikamentiös wurde bereits auf die Auswirkungen auf die Psyche
hingewiesen. In erster Linie geht es dabei um Dämpfung von Empfindungen.
Dabei stehen immer die Basisgefühle des Menschen und deren Dämpfung im
Vordergrund. Da das Nikotin sich auf die Rezeptoren der Neuronen setzt, sind
hier im Allgemeinen die Abschwächung von Gefühlszuständen, insbesondere von
Ängsten aller Art gemeint. Daher der Titel dieser kleinen Abhandlung -
Rauchen tötet die Gefühle. |
Abschied
von der Rationalität
Im Vorwort
wurde bereits darauf hingewiesen, dass rationale Argumente für die meisten
Raucher unzugänglich sind. Dieses liegt im wesentlichen an folgender Ursachen.
Viele wissenschaftliche „Beweise“ beruhen auf Statistiken. Was nützt es uns
aber zu wissen, ob sich die Chance auf einen Herzinfarkt verhundertfach und die
Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken um 30% erhöht?
Im Prinzip
nichts. Der Mensch neigt dazu im Verlauf seines Lebens Risiken einzugehen und
zu akzeptieren.Würden Sie z. B. nicht mehr über eine Straße gehen, weil in der
Bundesrepublik jedes Jahr statistisch gesehen die Anzahl der Menschen eines
Dorfes durch Autounfälle pro Jahr stirbt?
Die
Einstellung des Rauchers gegen solche Argumente äußert sich dann in schließlich
in Sätzen wie: „ …ich kenne mehr alte Raucher als alte Ärzte", "es
ist nicht gesagt das ich ein Raucherbein bekomme, weil unsere Familie gute Gene
hat und im übrigen sind Nichtraucher langweilige und nicht gesellige
Menschen…“.
Und steckt hinter den Argumenten der
Raucher nicht auch die Wahrheit, dass nicht alle Raucher süchtig werden…, dass
die Mehrzahl der Raucher keinen Lungenkrebs, Herzinfarkt oder ein Raucherbein
bekommen?
Das die Lebensqualität in vielen Bereichen des Lebens eingeschränkt wird,
interessiert den Raucher freilich wenig: Der Gestank nach Rauch, Verlust von
Geschmack und Belästigung der Umwelt wird bewußt vom Raucher in Kauf genommen,
weil der Nutzeffekt aus der getrübten Sicht des Rauchers allen Nebenwirkungen
aufwiegt. Und kennen wir das nicht auch irgendwo aus jedem
Medikamentenbeipackzettel, wo auf die Nebenwirkungen eines Medikamentes
hingewiesen wird? Machen sie sich mal die Mühe einen Beipackzettel durchzulesen
und dort finden sie in perfider Weise genau wieder diese rationalen Argumente
der Statistik, was so alles durch die Einnahme eines Medikamente passieren
könnte...
Was bleibt sind die Gefühle!
Hier setzt der Sternenhimmelstuermer mit seiner Abhandlung an. Ich möchte mit
dieser Abhandlung eine Erweiterung ihrer Gefühlswelt bewirken, da ich aus den zuvor
getroffenen Thesen glaube, dass eine Erweiterung ihrer emotionalen Fähigkeiten
mehr bringt als eine rationale Erörterung, die sich sprichwörtlich in Schall
und Rauch in ihrer nächsten Zigarette auflösen würde. Daher nun eine kurze
Beschreibung ihres Weges in die Sucht.
Das Kind fiel in den Brunnen.
Bereits als Baby vermittelt ihnen das Stillen an der Brust der Mutter ein
Gefühl des Wohlbehagens und der Sicherheit. Im Laufe der Entwicklung wird in
Form der oralen Phase bereits ein Lebensabschnitt diesem Kapitel nach der
Theorie von Freud gewidmet. Später nuckeln sie dann eventuell noch eine Zeit,
um dann in der Pubertät wieder durch Küsse oder Zungenküsse in der
Erwachsenenwelt wieder den Mund als Spender eines Wohlbehagens und nun auch der
Sexualität zu entdecken. Nicht zu vergessen dürfte hier auch der orale Verkehr
sein.
Wie gesagt, der Mund hat viele Funktionen: vom Schmecken, kommunzieren, Atmen
bis zum Rauchen...All dieses in einem sozial-kulturellen Umfeld wie am Anfang
der Abhandlung beschrieben.
Kinder zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, schnell zu lernen und das
Erlernte in die Verhaltensmuster zu integrieren. Dazu kommt, dass die
Entwicklung eines Menschen erst in den zwanziger Jahren abgeschlossen ist.
Nicht nur das Jugendstrafegesetz ist als Merkmal dafür anzusehen, dass Kinder
schuldunfähig sind. Nein, auch das abstrakte Denken ist erst mit ca. 18 Jahre
abgeschlossen.
Hierzu zwei Beispiele:
1. Schizophrenie kann erst mit ca. 17 Jahren diagnostiziert werden, da
die typischen Merkmale erst bei einem voll entwickelten abstrakt
denkenden Gehirn feststellbar sind
2. Probieren sie einem Kind Analysis (Mathe) beizubringen. Das Kind kann noch
nicht die abstrakten Rechnungen nachvollziehen - sie werden scheitern.
Aber gerade in dieser Zeit machen heute Jugendliche ihre Erfahrungen mit
Zigaretten bzw. Alkohol. In wie weit eine irreversible Deformierung sich im
Denk- bzw. Gefühlsbereich sich in dieser sensiblen Phase auswirkt, ist bis zum
heutgen Tage noch nicht hinreichend erforscht. Durch die Erfahrungen im Bereich
des Abusus von Rhitalin oder anderen Medikamenten bei Kindern kann davon
ausgegangen werden, dass es hier zu schnellen Veränderungen bei geringen Dosen
kommen kann, die eine Suchtproblematik negativ auch im späteren Leben beeinflussen
könnten.
Das Kind wird durch folgende Faktoren dabei in seiner späteren Raucherkarriere
beeinflusst:
1a Passives Mitrauchen im Elternhaus - unentschuldbar für ein Kind, dass später
Rauchen, erwachsen sein und eigene Wohnung verknüpft.
1b. Vorbildfunktion der Eltern: Das Kind erlebt den Umgang mit der Droge
Nikotin im näheren Umfeld als normalen Bestandteil der Erwachsenenwelt
2. Werbung: Kinder reagieren anders als Erwachsene.
3. Eigene Experimente im Elternhaus oder bei Freunden. Nicht der große unbekannte
Dealer, sondern meistens Vertrauenspersonen geben den Kindern eine Zigarette.
Auch das arglose herumliegenlassen der Zigarettenschachtel und der Diebstahl
des Kindes der Zigaretten exculpiert nicht die Eltern aus ihrer Verantwortung.
Kinder sind - wie im Strafgesetzbuch übrigens auch - bekanntermaßen
schuldunfähig.
4. Mutproben: das kollektive Bedürfnis in die normale Erwachsenenwelt
einzutreten oder sich über Verbote hinwegzusetzen.
Als Faustregel gilt: Je mehr und desto früher der Umgang mit dem Rauchen
erlernt wird, desto schwierger wird der Umgang mit der Droge Nikotin.
Strategien und Verhaltensmuster werden aufgebaut und sind später nur schwer zu
durchbrechen. Es gibt natürlich auch Gegenbeispiele, aber im überwiegenden Fall
sind die Kinder für eine Raucherkarriere prädestiniert. Genauso wie in unserer
Gesellschaft sich Generationen von Hartz IV - Empfängern entwickeln. Ist das
nun ein Grund erst gar nicht mit dem Entzug zu beginnen? Nein, das Kind fiel
vielleicht in den Brunnen, aber es gibt doch da immer so eine
Schöpfvorrichtung, an der man sich vielleicht sogaraus eigener Kraft wieder
herausziehen kann!
Der Weg des Rauchens wird bis zum point of no return eingeschlagen...
Also, fassen wir wieder zusammen. Wir wachsen in einem unterschiedlichen Grad
in einer Welt auf, die das Rauchen bis vor kurzer Zeit als normalen Bestandteil
des Lebens auffasste. Durch den eben beschriebenen Weg oder durch einen Verlust
oder Krise setzen wir dann mehr oder weniger bewußt Nikotin als Allheilmittel
zur Lösung von Problemen ein. Und nun das sonderbare: Scheinbar kann Nikotin
uns über Erregungszustände hinweghelfen. Die einzigartige Mischung aus Dämpfung
und Erregung (Sympathkus und Parasympatikus werden gleichermaßen stimuliert)
scheint auf der psychischen Ebene ein Allheilmittel zu sein. So oder ähnlich
belassen wir es dann leider nicht bei einer Zigarette, sondern probieren die
Lösungsstrategie auf alle Bereiche in unserem Leben zu übertragen.
Wären nicht wirklich am Anfang positive Effekte zu verspüren, so würde wohl
kein Raucher trotz der oben genannten kulturellen Faktoren bei der Stange
(Zigaretten) bleiben... Leider beruht der Erfolg nur kurzfristig und stellt
keine Heilung des zu Grunde liegenden Problems wie auch beim Alkoholismus dar.
Der Effekt beruht also nicht bei der Heilung der Ursache, sondern bei der
Linderung der Symptome. Da es immer unterschiedliche Symptome gibt, werden
diese auch immer vom Rauchen gelindert. Durch die Übertragung der vermeintlich
erfolgreichen Lösungsstrategie Rauchen auf andere Problembereiche ist es
schwer, am Ende einer Raucherkarriere die wirklichen Ursachen zu finden oder
wie es Joachim Witt im Goldenen Reiter eher ironisch formulierte: ...moderne
Behandlungszentren, finden die wirkliche Ursache nie...
Und nun sind wir endlich am Kern dieser Abhandlung angekommen: Der
Sternenhimmelstuermer behauptet, dass wir unter Zuhilfenahme der Grundgefühle
in einer Vielzahl der Fälle auf das Basisgefühl Angst kommen würden: Angst vor
Verlust, Tot (eigener oder fremder), vor Versagen, vor einer unsichere
Persönlichkeit zu sein, Angst nicht mehr lachen zu können usw....
Werden wir uns dieser Ängste bewußt, so haben wir einen großen Schritt auch in
Richtung Abkehr von der Zigarette getan. Und jetzt kommt das Dilemma. Das
Nikotin zeigt beim Süchtigen nun sein wahres Gesicht. Langsam wird ihnen
bewußt, dass sie in einem vergifteten Zustand durch diese Welt gedämpft gegen
Stress durch diese Welt wie eine wandelnde Valiumtablette gingen.
Insbesondere die Reaktionen auf das Rauchverbot in Kneipen zeigt doch, wie groß
die Angst der Raucher ist, die schützende Dunstglocke während eines Besuches
einer Gaststätte aufzugeben. Erinnern wir uns an die Diskussion...da wurde mit
einer Genusszigarette nach dem Essen...auf freiwilligen Verzicht...und am Ende
mit Klagen reagiert! Raucher sind Suchtkranke und eine vernünftige Diskussion
mit Süchtigen bringt nun mal gar nichts. Genausogut könnten sie die Disskussion
mit einem Heroinabhängigen führen - mit dem Unterschied, dass der wenigstens
friedlich für sich eingeht, während Raucher als Vorbild versagen und zudem auch
noch Menschen in ihrer Umgebung fahrlässig töten (passiv rauchen).
Statt Angst können sie auch gerne andere Gefühle ins Spiel bringen. Wie gesagt
ist das Bild einer Raucherkarriere diffus und genauso vielfältig wie die
Lösungsstrategien eines Rauchers auf unterschiedlich Probleme sind die damit
verbundenen Grundprobleme. Der Sternenhimmelstuermer rät daher zu einer
individuellen Analyse. Ursachenforschung ist leider schwierig und manchmal nur
durch die Anspruchname von professionellen Fachkräften möglich. Alle anderen
Tips wären an dieser Stelle nicht aufrichtig.
Woran erkenne ich, dass ich süchtig bin?
Tendenziell kann gesagt werden, dass sich der Konsum der Zigaretten im Laufe
der Jahre steigert. Dieses hat mehrere Ursachen:
- Resistenz: Es wird immer mehr Nikotin gebraucht, um den Dämmerzustand
aufrecht zu erhalten.
- Toleranz: Ähnlich wie Arsenophagen ( Menschen im Mittelalter, die
kleine
Dosen Arsen aßen, um gegen einen Arsenanschlag resistent zu werden)
wird die
Toleranz des menschlichen Körpers immer größer: Die Folge: würde ein
untrainierter Mensch zwanzg Zigaretten rauchen, so könnte er sterben -
ein Kettenraucher hat damit so ungefähr ein Drittel des Tagesbedarfes
gedeckt...
- Kumulation von zu Grunde liegenden Probleme. Es kommen immer mehr
Probleme im
Laufe des menschlichen Lebens hinzu. Die vermeintliche Lösungsstrategie
Rauchen
wird nun gnadenlos auf die Bewältigung der anderen Probleme angewendet.
Gleichzeitig existieren die alten Ursachen von Problemen meist weiter.
Folge:
immer mehr ungelöste Probleme und nur noch eine Strategie zur
vermeintlichen "Lösung" - vielleicht auch unbewußt nur der Wunsch nach
Linderung?.
- Verarmung von Lösungsstrategien - siehe Kumulation von Problemen
- Gewohnheit: Bewegungsabläufe, Atmungstechniken durch Rauchen, Zeiteinteilung,
Rituale, Zigaretteneinkauf ,Kommunikation - das leben eines Rauchers weist
spezille Eigenheiten einer Raucherunkultur auf...
Der point of no return
Die Frage ist, wann ich den point of no return überschritten habe. Der
Sternenhimmelstuermer weiß nicht, ob er der Erfinder dieses Begriffes im
Zusammenhang mit Rauchen ist, aber Fakt ist (Definition des point of no
return):
"Die Überschreitung einer individuellen täglichen Dosis Nikotin auf die
Dauer führt zu einer lebenslangen Abhängigkeit (Suchtkrankheit). Auch nach
einer längeren Pause wirkt sich nur ein Zug an einer Zigarette mit einer nahezu
sicheren Wahrscheinlichkeit zu einem sofortigen Rückfall zum aktiven
Suchtverhalten in einer unverhältnismäßigen großen Menge Zigaretten aus." Definition
vom Sternenhimmelstuermer.eu.
Woran erkenne ich, dass ich den point of no return überschritten
habe?
Der einfachste Weg ist eine kurze Zeitperiode von zwei Wochen nicht
mehr zu
rauchen. Haben sie innerhalb der nächsten Woche starke körperliche
Probeme:
Zittern, Nachtschweiß, unruhigen Schlaf, Fressanfälle - extrem
übersteigerten
Appetit - insbesondere auf Süßigkeiten usw., so können sie sicher sein,
dass
sie suchtkrank sind - lebenslang entweder passiv oder aktiv. Was sie in
der
zwei wöchigen Enthaltsamkeitsperiode empfinden sind nicht mehr oder
weniger die
körperlichen Symptome eines Entzuges. Dieser lange Zeitraum wurde in
der Fachwelt lange Zeit
negiert (danach sind die körperlichen Syptome nach drei Tagen
überwunden...) und eine hauptsächliche psychische Abhängigkeit zu
Grunde gelegt.
Der Gegenbeweis findet sich jedoch leicht. Sogenannte Nikotinpflaster
oder Nikotinkaugummis sind in jeder Apotheke frei erhältlich. In der
Tat ersetzen
sie den Nikotingehalt einer Zigarette. Wie kann da die These noch
aufrecht erhalten werden, dass das Rauchen hauptsächlich eine
psychische Angelegenheit sei? Hier werden gerne Vergleiche zu den
nichtstofflichen Süchten wie z. B. der Glücksspielsucht gezogen. In der
Tat verändern sich auch hier Hirnstrukturen und die Arbeitsweise von
Teilbereichen des Gehirns (- ist wissenschaftlich durch
Hirnstrommessungen bei Aktivitäten des Gehirns bewiesen. Aber auch hier
gilt: Die Veränderung wird durch chemische und elektrische
Veränderungen ausgelöst). Der Sternenhimmelstuermer ist in diesen
Fragen eher leidenschaftslos: wieviel % Genetik, Verhalten, physische
und psychische Anteile beim Rauchen eine Rolle spielen bleibt in einer
Grauzone.
Wann dieser Punkt erreicht ist, ist leider höchst unterschiedlich. Daher der
Tip des Sternenhimmelstuermers: Hören sie auf zu rauchen, so lange sie diesen
Punkt nicht erreicht haben. Da dieser Effekt leider unterschiedlich Eintritt,
ist es nicht möglich sich da heranzurauchen oder das bewußt zu unterschreiten.
Diesen Point of o return gibt es übrigens bei allen Süchten: Alkohol -
trockener Alkoholiker, Junky - Exjunky, Spieler - Exspieler.
Der Sternenhimmellstuermer klassifiziert nach Tabelle mal drei unterschiedliche
Arten nach seiner eigenen Einschätzung:
Nichtraucher
|
Viele
fühlen sich gerade dieser Gruppe zugehörig. Dank Passivrauchen,
Rauchexperimente und Jugendsünden sind es die wenigsten. Menschen, die zwei
bis drei Jahre rauchten zählen sich gerne hinzu...
|
Gelegenheitsraucher
|
-
Menschen, die mal im geselligen Zusammensein rauchen, Schlauchen ab und zu
Zigaretten, weil sich der Kauf einer Schachtel nicht lohnt. Menschen die
wegen einer akkuten Krise Rauchen. Bei beiden Gruppen ist die Gefahr einer
Nikotinsteigerung hoch. der Übergang zum Raucher ist fließend. Andere geben
das Rauchen hier noch auf, weil z. B. der Partner nicht raucht, Kinder
geboren werden etc.
Gesundheit: Blässe, Mundgeruch, Rauch in Kleidung
in der Schwangerschaft bei Frauen: Schäden des Kindes möglich. Das Kind
raucht jede Zigarette voll mit.
|
Raucher
|
Zigaretten
werden in regelmäßigen Zeitabständen geraucht. Das Geld für Zigaretten ist
Bestandteil des Haushalts. Rauchfreie Phasen werden immer seltener der
Übergang zum Point of return ist fließend. Ungefähre Menge: ab ca. 5
Zigaretten täglich oder jedes Wochenende eine Schachtel (ähnlich wie der
Quartlssäufer).
Gesundheit: Blässe, Husten und Schnupfenhäufigkeit seigt, Gescmack geht
temporär verloren (kommt nach tagen des Nichtrauchens wieder, starker
Mundgeruch, Kleidung riecht nach Rauch, Geruchssinn eingeschränkt.
"Raucherkarter" nach exessiven Konsum, gelbe Nägel,
Durchblutungsstörungen - Herzinfarkt möglich.
Fertilität des Mannes wird beeinflusst. Die Fortbewegung der Spermien ist
eingeschränkt: Kleiner Tipp: bei Kinderwunsch sollte der Mann das Rauchen
drei Monate total einstellen. Die Herstellung neues Sperma liegt so bei 90
Tagen. Da bis jetzt noch nicht eine Schädigung der Keimdrüsen bekannt ist,
ist die Chance, dass nun relativ Gesunde Spermien sich entwickeln relativ
groß - demnach dürfte das Risiko bei Fortbewegung und evtl. Schädigungen des
Spermas an sich erheblich geringer sein, obwohl es auch hier noch keine
gesicherten Studien gibt. Aber bevor das entdeckt wird, ist wohl dieser Weg
ein wenig sicherer. Die Auswirkungen auf die Menstruation/Fruchtbarkeit von
Frauen von Nikotin ist dem Sternenhimmelstuermer nicht bekannt.
|
Kettenraucher
|
Der Point
of no return wurde überschritten. Eine Schachtel am Tag ist eigentlich schon
zu wenig. Entzugserscheinungen treten schon über Nacht ein, so dass bereits
am Morgen ein starkes Nikotindefizit herrscht.
Gesundheitlicher Abbau: Husten, Abhusten von Schleim am Morgen, Körper,
Kleidung riechen nach Rauch,
Geschmack stark reduziert wie Geruchssinn, Übelkeit nach Rauchexzessen -
Schwindelgefühl, gelbe Nägel und Finger - später Raucherbein,
Lungenauflösung, Lungenkrebs, Herzschlag möglich
|
Exraucher
|
Rekrutiert
sich aus Rauchern oder Kettenrauchern: Je nach Stadium leichte bis massive
Gesundheitseinschränkungen. Nach mehreren Woche kommen Geruchssinn und
Geschmacksinn weitestgehend wieder. Der Geruch nach Rauch in der Kleidung,
der Geruch aus dem Mund usw. ist auch schon nach wenigen Wochen verflogen -
Es lohnt sich daher auch "nur mal vier Wochen" ohne Zigarette zu
leben
Nach ca. 7 Jahren ist eine weitgehende Regeneration erfolgt: Vorsicht:
Raucherfinger, Raucherhusten, erhöhtes Krebsrisiko bleibt dennoch bestehen/ kann bleiben
|
Diese Tabelle setzt sich aus persönlichen Erfahrungen zusammen und bedarf somit
keiner Quellenangabe. Deshalb ist aber leider auch keine empirische Absicherung
der Daten erhältlich, was den Sternenhimmelstuermer überhaupt nicht
stört...
Der Sternenhimmelstuermer fasst zusammen: Die Raucherkarriere fängt mit
Erfahrungen aus dem Umfeld an, wird ergänzt durch eigene Erfahrungen - im
schlechtesten Falle im sensiblen Stadium der Kindheit und der Jugend. Der Konsum
steigert sich später. Es kommt zur Übertragung der nun erlernten
Lebensstrategie Rauchen und irgendwann wird der Point of no return
überschritten und der Raucher wird ein Leben lang suchtkrank sein. Das Perfide
an dieser Entwicklung ist, dass es keine kontinuierliche Entwicklung, sondern auch
Pausen und Stillstand in dieser Entwicklung gibt. Da die Strukturen in den
Neuronen des Gehirnes jedoch erhalten bleiben, kann man davon ausgehen, dass
das Gehirn/Suchtzentrum sich bei jedem Rauchstop die Einstellungen abspeichert
und bei jedem Neubeginn geanau in dieser Stelle fortsetzt. So kann der
Zeitpunkt des Point of no return sich in einem Zeitraum von wenigen Monaten bis
mehrere Jahrzehnte abspielen. Daher ist eine seriöse Zeit- und Mengeneinteilung
leider bei keiner Suchtform möglich.
Rauchen ist zuerst eine "lebensbejahende Sucht" und später
verneinende Sucht
Was auf dem ersten Blick eine eher provokante These ist, versucht der
Sternenhimmelstuermer leicht verständlich zu eruieren. Rauchen und Trinken
werden wie bereits besprochen am Anfang eingesetzt, um sich an einem normalen
Leben in unserer Gesellschaft zu partizipieren. Kommunikation, Freunde finden
und kollektive Wünsche stehen im Vordergrund. Das dabei der falsche Weg
eingeschlagen wird, ist niemand bewußt und im Glauben an unsere Gesellschaft
und Tradition stehen die Mahner eher als Miesmacher da. Der Mensch funktioniert
nicht richtig und sucht eine Lösung des Problems, um wieder in der Gesellschaft
mitschwimmen zu können. Spielsucht ist da auch ein schönes Beispiel - einmal
den Jackpot knacken, im Mittelpunkt der Geselllschaft stehen, schöne
Frauen/Männer, Haus und Auto....Die Folgen können sie sich im Spieler von
Dostojewsky nachlesen...
Im Gegensatz dazu gibt es die "lebensverneinden Süchte" wie z. B. Fresssucht,
Bullämie,Cannabis und Heroinabhängigkeit. Diese Süchte sind von vornherein nicht
geeignet sich am "normalen Leben" zu partizipieren. Bei Heroin ist es
die Flucht in einem valiumähnlichen Zustand. Der "Patient" zieht sich
durch seine Sekbstmedikation aus dem Leben zurück. Allein die Art der
"Selbstmedikation" durch eine Nadel sich erst eine Verletzung
zuzuführen, ist Hinweis auf eine destruktive Einstellung...
Cannabis dürfte eher ein Streitfall sein. Aber auch hier ist das Ziel das
Ausklinken und der Weg in die damit entstehenden parallelwelten im Vordergrund.
Fresssucht gehört auch in diese Gruppe - den Liebesausgleich auf
so einen Weg zu erreichen ist von vorneherein ein aussichtslosees Unterfangen. Das
heißt jetzt nicht, dass die Handlungen sinnlos sind - nur herrscht hier
ein derart verzerrtes Weltbild vor, dass eine Behandlung bei weitem
schwieriger macht....
Fassen wir zusammen: Bei allen lebensbejahenden und verneinenden Süchten steht
am Anfang der Wunsch nach Regulierung von Gefühlen im Vordergrund, die einem
Menschen an der Partizipation an unserer Geselllschaft hindern. Die
Grundeinstellung am Anfang der Suchtkrankheit entscheidet, ob der Patient sich
für eine lebensbejahende oder eher verneinende Strategie entscheidet. Alle
Strategien haben dabei gemeinsam, dass sie ein Ziel verfolgen. Alle hier
gezeigten Strategien sind geeignet, um am Anfang Symptome der Schüchternheit,
Einsamkeit usw. in der Psyche der Person vorläufig subjektiv positiv zu ändern.
Da das Grundproblem nicht gelöst wird, versucht man über mehr durch mehr desselben Suchtstoffes die
negativen Auswirkungen zu lindern.
Irgendwann spielen die Grundprobleme keine Rolle mehr, da das eigentliche
Problem die Sucht und die mangelnden Lösungsstrategien sind. Der Preis der
Medikation ist die Sucht und sämtliche anderen negativen Effekte des
Suchtmittels.
Aus der lebensbejahenden Sucht wird nun auch in vielen Fällen eine
lebensverneinende Sucht. Auch nicht die zuletzt degenerativen Hirnveränderngen
führen zu Erscheinungen wie Depression und psychischen Krankheiten. Der
Sternenhimmelstuermer redet hier nicht nur von Alkohol, sondern auch von
Zigaretten.
Warum ist diese Erkenntnis wichtig?
Wenn sie von selbst am eigenen Körper die negativen Auswirkungen aus der
o. a. Tabelle in Frage stellen, weiterhin daran intereesiert sind äußerlich
attraktiv zu sein - also noch eine lebensbejahende Grundeinstellung besitzen,
so haben sie gute Aussichten eine neue Strategie auszuprobieren: den Entzug.
Haben sie entgegen die Phase der lebensverneinenden Grundeinstellung erreicht,
so ist professionelle Hilfe in Form einer Selbsthilfegruppe oder Facharztes
angesagt. Beide eben genannten Möglichkeiten können sie dabei natürlich auch in
der ersten Phase in Anspruch nehmen.
Der Entzug
Der Sternenhimmelstuermer ist kein approbierter Arzt und gibt daher keine Tips
für andere. Er schildert hier nur, wie er versuchte der Sucht Herr zu werden -
das müsste ja erlaubt sein. Der Sternenhimmelstuermer schaftte es mal ein Jahr,
ein halbes jahr und mehrmals einige Monate ohne Nikotin. In Raucherphasen
rauchte er bis eine Schachtel täglich. Zeitgleich zu dieser Abhandlung beginnt
er ein weiteres mal, so dasss diese Abhandlung wohl immer wieder ergänzt wird.
Teil 1
Der Sternenhimmelstuermer versuchte unterschiedliche Methoden, die alle eines
gemeinsam hatten. Ziel war es einen möglichst langen Zeitraum ohne Zigaretten
auszukommen.
Grundüberlegungen
- Egal ob weicher oder
harter Entzug: Gestorben ist nachweislich noch kein Mensch an den Folgen
eines Nikotinentzugs. Bei Alkoholikern ist dieses anderes - daher kein
Alkoholentzug ohne ärztliche Betreuung. Bei Heroinentzügen sterben
übrigens auch keine Menschen. Die Symptome sind nur augenscheinlich sehr
viel stärker...
- Der körperliche Entzug steht am
Anfang. Umgekehrt wäre es vielleicht schöner, aber um die Problematiken
und Reaktionen von sich zu erforschen ist eine aktive Bewältigung der
Ursachen ohne die Lösungsstrategie Nikotin Grundvoraussetzung
- Egal, welche Strategie sie
einschlagen, am Ende muß der Nullkonsum von Nikotin in jeglicher Form
stehen
- Scheitern ist nicht schlimm.
Ich habe 'ne Menge Geld gespart. Eine Menge positiver Effekte werden
innnerhalb kürzester Zeit sichtbar: z. B. Geruchsinn, Geschmackssinn
kehren zurück, Blässe nimmt ab, Kleidung stinkt nicht mehr nach Rauch,
Husten geht zurück, Vitaminhaushalt wird besser usw.
- Negativeffekt Gewichtszunahme:
Ein Rauchentzug von sechs Wochen dürfte zwei bis drei Kilo mit sich bringen:
diesen Punkt zu verneinen ist unseriös. Auch wenn sie wieder ins Rauchen
zurückfallen - die Gewichtszunahme bleibt - vielleicht hilft eine Diät,
aber diese ist zumindest mit Anstrengungen verbunden. Gerade, wenn sie
scheitern ist die Gewichtszunahme eine ärgerliche Sache. Auch solche
zynischen Bemerkungen, dass Rauchen schädlicher ist als Übergewicht, sind
da gerade nicht hilfreich - im "normalen Leben" spielt die
Attraktivität des Menschen (gerade in der lebensbejahenden Phase) eine
hohe Rolle. Jeder Mensch besitzt sein persönliches Idealgewicht - das
natürlich nicht mit geeichten Wert übereinstimmt - und zwei Kilo sind da
einfach eine Menge Holz. Es sei denn, sie neigen eher zur Fresssucht -
dann zerstört sie diese Sucht nur unbewußt...
erste Schritte
Gerade am Anfang können sie dank der neuen Gesetzgebung schon ihren ersten
Schritt in die Nichtraucherwelt gerne auch bewußt begehen. Das Zauberwort heißt
hier partitielles Rauchverbot in Zonen. Verbannen sie die Gewohnheit des
Rauchens aus ihrem Leben. Sehen sie das Raucherverbot in Flugzeugen,
Gaststätten und auf der Arbeit als Chance neue Verhaltensmuster aufzubauen. Aus
dem Bereich des Heroinentzugs gibt es den schönen Spruch "kick the
habit" (frei übersetzt den Habitus - die Gewohnheit - ändern). Sie haben
eine weitere Möglichkeit den Experimentierraum zu vergrößern. Stellen sie
selbst rauchfreie Zonen (Raucherverbot) auf. Z. B. in der Wohnung: Nur noch der
Balkon. Jeden Lebensbereich, den sie ändern, wird ihnen helfen, einen Entzug
besser durchzustehen - Also nochmal: Sehen sie im Rauchverbot eine Chance, die
sie optional nützen können, oder gehen sie wieder in eine Kleinraumkneipe unter
75 qm und rauchen dort sich die Lunge aus dem Leibe...
Positive Effekte: Weniger Gestank nach Rauch, Abschätzung wie weit die Sucht
ist - mit jedem qm, den sie preisgeben und in eine Rauchzone verwandeln, ist
dieses eine Niederlage.
Stellen Sie sich vor es herrscht Krieg. Jeden QM Raum müssen sie sich
erkämpfen. Schaffen sie es Rauch außen zu verbannen, so ist der nächste
Schritt - die Reise in das ich - viel leichter...
Übrigens: Sie erleben wie ein Heroinabhängiger jeden Tag aufs neue einen
kleinen Entzug. Beim Heroinabhängigen geht man nach 8 - 9 Stunden davon aus,
dass er eine neue Dosis braucht, um keine Symptome eines Entzugs zu haben. Beim
Raucher ist diese Zeitspannne...kürzer. Glauben sie nicht? Bereits bei einer
Schachtel am Tag (17 Zigaretten). Rauchen sie etwa 1,.. Zigaretten pro Stunde.
Wenn sie Nachts aufstehen oder früh morgens dringend eine Zigarette benötigen,
weil sie eine "Schmacht" verspüren, so haben sie bereits die ersten
Symptome eines Entzuges....einfach grausam?!
Das
würde ihnen ein aktiver Raucher dann so darstellen: " Morgens freue ich
mich schon auf eine Zigarette oder Tasse Kaffee und gemeinsam mit
meiner Partner/In
(oder allein) in den neuen Tag". Hm, würde es dann (fiktiv) eine
Diskussion über ein Rauchverbot für die erste Zigarette am morgen geben
- so würde der Raucher auf die Genusszigarette verweisen und af die
Toleranz seiner Familie verweisen (Raucher fordern immer nur Toleranz -
geben sie umgekehrt aber nie. Ist ihnen mal aufgefallen, dass es
gesellschaftlich bis vor kurzem üblich war, dass ein Nichtraucher darum
bitten musste, dass ein Raucher am Esstisch auf seine Zigarette
verzichtet, aber der Raucher das Recht auf Toleranz für sich in
Anspruch nahm? Der Raucher argumentierte dann - gehen sie bitte in
ein Nichtraucherrestaurant - was es freilig nicht gab - da die
Sucht von sämtlichen Geschäftsleuten protegiert wurde. Der
Sternenhimmelstuermer findet es eine Schande, dass das neu Rauchverbot
als Arbeitsschutzmaßnahme und nicht als Schutzmaßnahme für Nichtraucher
eingeführt wurde - das ist schlicht ein Etikettenschwindel!
Dann kommt der Nächste Schritt, den sie, wenn sie es lieber wollen auch
unvorbereitet gehen können. Weicher oder harter Entzug. Ich spreche hier von
einem Zeitraum von ungefähr sechs Wochen bei einem harten Entzug. Warum so eine
lange Zeit, die wissenschaftlich keinen Bestand hat ( - da wird teilweise von
Tagen gesprochen). Antwort: Erfahrungen bei mir und im Umfeld: Die Zeit der
schlimmsten Gewichtszunahme, dass fast vollständige Zurückkehren des
Geschmacks- und Geruchssinns, das nicht mehr Riechen von Rauchrückständen
spielt sich extrem in diesem Zeitraum ab. Offensichtlich arbeitet das Nikotin
noch einen wochenlangen Zeitraum im menschlichen Körper weiter und belegt
Rezeptoren. Gerade an der Wiederkehr des Geruchssinn kann der
Sternenhimmelstuermer belegen, dass es körperliche und nicht psychische
Einschränkungen der Sucht sind, die diesen Bereich lähmen. Wenn sie nach diesem
Zeitraum eine Zigarette rauchen, was sie natürlich nicht tun sollten, wird ihnen
zuerst leicht schlecht und sie empfinden den wirklichen Geschmack einer
Zigarette - die ersten Züge sind dann einfach widerlich...
Harter versus weicher Entzug
Der Entzug beginnt erst, wenn sie kein Nikotin mehr zu sich nehmen. Alle
anderen Methoden sind in Augen des Sternenhimmelstuermers nur
Vorbereitungshandlungen auf einen Entzug. Wie bereits beschrieben, so können
sie rauchfreie Zonen schaffen, was effektiver ist als die Reduzierung mit
halben Zigaretten, Nikotinpflastern oder Kaugummis. Der Sternenhimmelstuermer
versuchte es auch mal mit Nikotintabletten - ohne Erfolg. Egal welche
andere Methode sie versuchen - es handelt sich dabei um Vorbereitungen auf das
Ziel des Nichtrauchens. Diese Vorbereitungshandlungen verlängern auf die Dauer
die Qual. Es wird wertvolle Energie verschwendet, da sie später auch eine
Disziplin an den Tag legen müssen, die die eines harten Entzugs übersteigt.
Und zählen können sie bei einem gescheiterten Versuch nur die Tage ohne
Nikotin. Viele Raucher spüren dann nur die Negativeffekte des Entzuges, ohne
überhaupt in den Genuss der positiven Effekte zu kommen. Das Ziel ist doch
rauchfrei - aber leider ein leben lang süchtig - durch diese schöne Welt zu
gehen. Andere Methoden als der harte Entzug sind zwar besser als gar nichts,
aber sie werden ein Leben lang sich mit der Sucht auseinandersetzen müssen.
Zwar geht es nach mehreren Jahren zunehmend "leichter", aber die Strategien, die
sie sich beim weichen erfolgreichen Entzug zugelegt haben, helfen ihnen dann
nicht mehr weiter. Dagegen ist der harte Entzug bei Erfolg ihr neues
Lebenskonzept und aus Sicht eines Nichtrauchers müssen sie nur das Tun, was jeder
Nichtraucher selbstverständlich sein ganzes Leben tut - die Finger vom
Glimmstengel lassen. Daher hier das favorisierte Modell des
Sternenhimmelstuermers: Der harte Entzug.
Der harte Entzug
Um
es noch einmal zu betonen: Das ganze Leben eines Exrauchers, der den
point of no return überschritt ist ein harter Entzug. Eine halbe,
viertel Zigarette oder nur ein Zug beenden den Entzug!
Die folgenden Beschreibungen entstanden aus Gedächtnisprotokollen des
Sternenhimmelstuermers. Nach dieser kurzen Abhandlung wird der
Sternenhimmelstuermer einen weiteren Entzug beginnen und darüber
regelmäßig in
seinem Webtagebuch ehrlich Bericht erstatten. Dann wird es auch zu
Ausführungen
über die Kernaufgabe dieser Abhandlung: Rauchen tötet die Gefühle
geben. Da der
Sternenhimmelstuermer noch raucht, will er erst über diesen Abschnitt
weiterschreiben, wenn es zu aktuellen Ereignissen kommt. Ab Halloween
2008
beginnt dieser Entzug. Die Eintragungen werden dann zuerst regelmäßig
und
später unregelmäßig am unteren Ende dieser Abhandlung aufgeführt. Der
Sternenhimmelstuermer setzt sich damit ein wenig mehr unter Druck,
obwohl nach
wie vor gilt: jeder Tag ohne Zigarette ist ein gewonnener Tag ohne
Geldausgabe
und ein kleiner Schritt in Richtung rauchfreies Leben. Nebenbei gesagt
machte der Sternenhimmelstuermer vor einem Jahr noch den Berlin
Marathon in 04:07
Stunden - dieses Jahr viel der Lauf wegen einer Fußverletzung leider
aus.
Gesundheitliche Probleme scheiden also aus. Es ist viel mehr der Wunsch
die
psychische Abhängigkeit aufzugeben....
1. Phase
Die ersten zwei bis drei Tage kommt erstmal die übliche Schmachtphase.
Nervosität, beim Sternenhimmelstuermer ein starkes Schlafbedürfnis prägen diese
Phase. Negative Erfahrungen hatte der Sternenhimmelstuermer, wenn er sich noch
mal richtig mit Nikotin (Überdosis: fast zwei Schachteln) vollpumpte, um sich
eine Nikotinreserve zu bilden. Zwar konnte der Sternenhimmelstuermer dann
wirklich zwei Tage keine Zigarette mehr sehen, aber danach wurden die
Entzugserscheinungen dann um so heftiger.
Der Sternenhimmelstuermer empfiehlt: Beginnen Sie am Wochenende den Entzug. Am
besten Freitags morgens die letzte Zigarette rauchen, damit sie noch
einigermaßen durch den Arbeitstag kommen. Danach sich aus allen Dingen
herausziehen, die irgendeine Art von Stress bedeuten. Stichwort: Reizverminderung: Wenn sie
es können: Einfach ins Bett legen - nichts tun, viel Schlafen. Nach
israelischen Forschungen können heroinabhängige Patienten durch künstliches
Erzeugen eines Schlafes über 24 Stunden es schaffen ihre körperlichen Symptome zu
reduzieren: Vorsicht dieses ist jetzt keine Aufforderung, durch Schlaftabletten
diesen Efffekt zu emulieren! Das kann tödlich enden. Finger weg von Chemie und
Tabletten.
Der Gedanke hinter der Schlaftherapie ist einfach und der Sternenhimmelstuermer
denkt teilweise auch auf Nikotinabhängige übertragbar: Jeder Reiz aus der Umwelt
schlägt um ein vielfaches bei dem Süchtigen in der ersten Entzugsphase in den
kaputtenTransmitterhaushalt zu buche. Das Gehirn und Nervensystem sind in einem
Extremzustand. Die Rezeptoren der Neuronen werden nicht mehr durch das Nikotin
besetzt und eine Neuproduktion von Nikotin ist im menschlichen Körper ohne
Zuführung von Außen nicht mehr möglich. Also wird jede Handlung von ihnen zu
einem hundertfachen Echo in sämtlichen Neuronen. Deshalb vermeiden sie jeder
Art von geistiger zusätzlicher Anstrengung. Es kommt nichts vernünftiges dabei
heraus - höchstens der Gedanke das Chaos durch Nikotinzufuhr zu beenden...
2. Phase
Nach 3 - 5 Tagen geht es dann los: Die vom Sternenhimmelstuermer getaufte
Verbiss- oder Tollwutphase (ist medizinisch nicht ganz korrekt...). Der Körper
merkt nicht etwa, dass er vergiftet war, sondern glaubt nun eine Regulation
über Nahrungsaufnahme erreichen zu müssen, da ein Defizit durch mangelndes
Nikotin in den Rezeptoren herrscht . Aus der Evulotion herraus, glaubt er nun,
dass er das fehlende Nikotin in den Rezeptoren über Nahrungsaufnahme ergänzen
müsste.
Es biginnt ein wahrer Heißhunger - interessant ist das bei Cannabismißbrauch
genau derselbe Hungereffekt besteht. Wer ein wenig über den Tellerrand
hinausschaut, weiß also, dass Cannabis im Gegensatz zu Nikotin einen
vorgeblichen Verhungerungseffekt kurzfristig bewirkt.
Diese Hungerphase ist leider auch scheinbar zielgerichtet nach einem
Ersatzstoff: Seretonin. Jenes ist bekannter Maßen ein nicht unwichtiger
Bestandteil der Schokolade...Grob gesagt ist eben benannter Stoff auch als
Glückshormon bekannt...
Das schlimme dabei: Die Mengen an Ersatzstoffen, die der Körper aus eigenen
Mitteln zur Verfügung stellen kann, sind aus dem normalen körpereigenen Stoffen
nicht so schnell ersetzbar. Die Mengen auch in Schokolade für die Produktion
körpereigener Stoffe sind aber so gering, dass es bei einem schnellen Abbau von
Nikotin zu einem starken Defizit kommt, dass nur durch Unmengen von
Nahrungsmitteln aufgehoben werden kann: Folge: gerade Schokolade hat außer
Seretonin leider bei weitem mehr Kalorien als das eher Spurenelement Seretonin.
So muß der Körper wählen: Entweder ein Ausgleich der Botenstoffe im
Nervenhaushalt und Gewichtszunahme oder ein weiter bestehendes Defizit der
Botenstoffe, was sich vielleicht ja auch nervenschädigend auswirken könnte?
Interessant: Bei Alkoholikern auf Entzug führt ein harter Entzug zum Tode.
Dieses hat zwar auch organische Ursachen - aber es sind eben auch die
angegriffenen neuronalen Verbindungen, die zum Tode führen.
Falls die Theorie des Sternenhimmelstuermers sich nicht mit wissenschaftlichen
Erkenntnissen deckt, so gibt der Sternenhimmelstuermer zumindest zu bedenken,
dass dieses Modell für einen normalsterblichen nachvollziehbar ist.
Der Sternenhimmelstuermer gehört daher zur Fraktion der Menschen, die sagen:
Rechnet lieber eine Gewichtszunahme ein. Statt Schokolade empfiehlt der
Sternenhimmelstürmer jedoch Mohrrüben, Äpfel - eben Gemüse. Ach ja, die
Mohrrüben natürlich mit Öl oder Dipp (Fette), wegen der Aufspaltung der Vitamine
ist diese Maßnahme leider unersetzlich. Dann ein schönes Schwarzbrot mit Gurken
oder Tomaten und zwiebeln. Knoblauch ist übrigens in dieser Zeit auch nicht
schlecht.
Wichtig ist, dass sie möglichst viel Beißen und Kauen - möglichst ohne
Kalorien. Dieses hat einfach mit der bereits oben angesprochenen oralen
Befriedigung zu tun. Knutschen ohne Ende mit der Partnerin hilft natürlich auch
- da wird dann manches Glückshormon freigesetzt...Sauna und Solarium sind hier
auch ein guter Tip - aber bitte in Maßen: zwei Besuche im Solarium in der Woche
mit bis zu 8 Minuten reichen: angenehmer Nebeneffekt: Die Raucherblässe
verschwindet schnell und Hormone werden produziert...
3. Phase
erste Woche bis dritte Woche
Die ersten positiven Effekt werden werden bemerkbar. Sollten sie
vorher schon
starken Rauchgeruch angenommen haben - was auch eigentlich ein Zeichen
teilweise
mangelnder Hygiene ist - als Raucher sollten gerade Jacken dreimal so
oft gereinigt werden, wie bei einem Nichtraucher - Kleidung nimmt
leider den Geruch von kalten Rauch sehr schnell an und dieser wirkt auf
jeden Nichtraucher...einfach abstoßend..., so werden sie wieder besser
riechen. Auf einmal
stellen sie kurze Irritationen bei der Geruchswahrnehmung fest. Dieses
wankt
dann. Mir fielen damals auch viele unangenehme Gerüche in der U-Bahn
auf.
Andere Menschen mit Zigaretten in ihrer Umgebung werden zur Qual und
lösen das
berühmt berüchtigte aggressive Verhalten gegen andere rauchende
Menschen aus. Die
Atmung wird freier. Morgendliches Husten nimmt ab (nur bei den
Rauchern, die
nicht schon chronisch Husten oder asthmatische Anfälle haben). Sie
können dann
auch durch beide Nasenwände Atmen - es sei denn, sie haben ein
Nasenscheidewandproblem. Der Appetit wird geringer. Dafür nehmen die
psychischen Probleme zu: Die fehlenden Gewohnheiten werden zu einem
Schmerz.
Ständig neue Situationen ohne Rauchen erfordern Srategien. Auf diese
Aspekte
geht der Sternenhimmelstuermer bei Beginn des eigenen Entzuges näher
ein.
4. Phase
dritte bis sechste Woche
Hier ist schon fast der Abschluss einiger regenerativer Prozesse bemerkbar. So
schnell wie in dieser Zeit werden sie auch nach Jahren keine Fortschritte mehr
machen. Die Pflicht (der Entzug) ist vorbei und es beginnt die Kür (das Leben
ohne Zigaretten. Der Geruchsinn und Geschmackssinn sind fast vollständig
regeneriert. Das Nikotin ist jetzt weitestgehend verbannt (keine Sorge: in der
Lunge befinden sich immer noch Reste...von Teer und natürlich auch Nikotin).
Sollten ihre Nägel und Finger leicht gelblich geworden sein, so geht die
Verfärbung zurück (neue Haut gebildet - der Sternenhimmelstuermer sah dieses in
seinem Umfeld - ist also kein Witz! Sollten stärkere Verfärbungen vorliegen, so
kommt es auf den Grad der Verfärbung an. Bei stärken Nikotinverfärbungen sind
Jahre bis überhaupt nicht mehr eine Rückbildung erkennbar - dieses hängt wieder
vom Stadium und Zeitraum des Rauchens ab.
Die psychischen Auswirkungen werden wieder später erörtert. Der Entzug vom
körperlichen her ist weitgehend beendet, obwohl der Sternenhimmelstuermer
insgeheim noch von einer jahrelangen körperlichen Auswirkung ausgeht, die der
Körper nach jahrelangen Abusus sicherlich braucht.
Rauchen und der Tod der Gefühle
Der
Sternenhimmelstuermer ging bereits am Anfang des Entzugskapitels auf
den elektrisch/chemischen Haushalt im Nervensystem ein. Alles was jetzt
folgt ist ein wenig spekulativ, weil die Forschung nach den
Zusammenhängen von Gefühlen und deren Ursachen immer noch nicht
abgeschlossen ist.
So
ist z. B. eindeutig bei Schizophrenen eine Verbindung mit dem
Dopaminhaushalt nachgewiesen. Was letztlich die auslösende Ursache für
Schizophrenie und die Psychosen ist, ist
nicht zu 100 % bekannt. Zwar ist eine Behandlung durch Neuroleptiker
möglich, aber Angesichts der gravierenden Nebenwirkungen darf dieses
einfach nicht der letzte Schluss sein, um diese Menschen am normalen
Leben partizipieren zu können!
Beim Nikotin geht der Sternenhimmelstürmer davon aus, dassfolgende Effekte - wissenschaftlich nicht bewiesen - auftreten:
- Das
Nikotin wird kurioserweise immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt für
andere Boten oder Rezeporstoffe des Rauchers. Es wird quasi zum
natürlichen Bestandteil des Nervensystems mit gravierenden Folgen, da
es die Funktion der regulären Stoffe nur teilweise erfüllt und
Vergiftungseffekte beinhaltet.
- Das
Nikotin wird dabei Dominant und lässt die Produktion der regulären
Botenstoffe zurückgehen. Der Körper passt sich an und arbeitet mit dem
scheinbar leichter zu arbeitenden Suchtstoff, was ja auch zuerst
weniger anstrengend ist, als körpereigene Hormone oder Botenstoffe zu produzieren.
- auf der Gefühlsebene äußern sich Effekte, da das Hauptziel des Nikotins nun mal die Neuronen und deren Rezeptoren sind
- die
anderen schädlichen Effekte auf die Lunge und andere Organe laufen
Nebenbei. Die größten Betroffenen Organe durch das Nikotin sind
scheinbar: Hirn, das Herzkranznervensystem, Geschmacks und Geruchssinn,
Verdauungssystem
- Reizminderung und Dämpfung sind die Hauptwirkungen, teilweise auch Stimulation (höherer Pulsschlag)
Nikotin ist dabei aus Sicht des Sternenhimmelstuermer eines der stärksten Dämpfungsmittel neben Heroin.
Begründung
Während
im Vietnamkrieg Heroin eine wichtige Rolle spielte, um das grauen des
Krieges zu verarbeiten wird Rauchen standartmäßig in der
Extremsituation Krieg von den Soldaten als Selbstmedikamentation
eingesetzt. Legalität, schnelle Wirkung, die Möglichkeit den "Job"
weiter auszuführen dürften u. a. die Hauptargumente sein. Lesen sie
Kriegsromane, so werden sie kurz über lang auf Zigarettenrationen und
-pausen stoßen.
Da es nachweislich kaum einen höheren Grad der
Belastung - vielleicht ausgenommen eine Geburt - und keine Frau kommt
darauf eine Geburtszigarette zu rauchen... - gibt, ist das doch ein
alarmierendes Zeichen, zu was eine Zigarette einen Menschen befähigen
kann...
Nach dem Krieg hatte de Zigarette übrigens einen eben so
erschreckenden Einfluss. Es wurde die heimliche Währung zum
Tauschen....Lieber ein paar Züge aus einer Zigarette als Lebensmittel?
Wie tief sinkt doch das Wertebewußtsein eines Rauchers!
Nun
befinden wir uns nicht in einem Krieg, aber in einer Geselllschaft in
der fast jeder 10 schon irgenwann mal eine leichte Depression hatte -
nicht nur Hartz IV-Empfänger...
Der Mensch spürt dann, dass er nicht
mehr funktioniert. Um zu funktionieren lindert er die Symptome mit der
Zigarette. Hm, wäre eigentlich interessant herauszufinden, ob Raucher
weniger weinen als Nichtraucher. Da der Sternenhimmelstuermer
behauptet, dass Rauchen die Gefühle tötet, müßte dieses eigentlch der
Fall sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob ich jemals lachte oder
weinte mit einer Zigarette in der Hand. Rein atmungstechnisch stelle
ich mir das jedenfalls schwer vor schluchzend Rauch zu inhalieren. Wenn
sie Raucher sind, so ist das eigentlich mal eine schöne Gelegenheit
inne zu gehen und sich an eine traurige oder lustige Situation zu
erinnern. Sollten sie gerade eine Zigarette in der Hand haben bitte
nicht gleichzeitig inhalieren - sie könnten sich dann verschlucken...
Wie greift Rauchen in unsere Gefühlswelt ein?
Der
Sternenhimmelstuermer schrieb diesen Teil nach der ersten Woche des
Entzugs als Nachtrag. Warum ist das wichtig: Nach der Theorie des
Sternenhimmelstuermers haben Zigaretten kurzzeitige und langzeitige
Auswirkungen auf den Menschen. Nach der zweiten Woche Entzug wird die
sogenannte Blut-Hirnschranke im Körper interessant. Bei z. B.
Neuroleptikern fangen die Auswirkungen auf den Dopaminhaushalt erst nach
dieser Phase richtig an zu wirken. O. k., natürlich wirkt Nikotin auch
nach einer kurzen Zeit - die Suchtform entsteht jedoch nach längeren
Abusus. Die Begriffe einschleichen und ausschleichen werden in diesem
Zusammenhag vielleicht auch interessant - Erst nach einem gewissen
Zeitraum verschwinden Wirkungen von z. B. Antidepressiva. Normalerweise
werden beim Ausschleichen die Mittel langsam herabgesetzt und beim
Einschleichen umgekehrt am Anfang die Menge und Dosis gesteigert.
Das
einschleichen dürfte beim Raucher leicht zu erklären sein - das
Ausschleichen ist die Philosophie des weichen Entzuges ( halbe, viertel
usw. ) - eben eine Reduzierung der Dosis und Menge. Wäre demnach der
weiche Entzug der bessere? Wahrscheinlich ja, wenn man wüßte, wie lange
Zeit und welche Intervalle man wirklich braucht! Nach
jahrzehntelangen Abusus in wenigen Wochen das Problem zu lösen wäre
schön - wer sagt einem aber, welche Dosis und Reduzierung wirklich
angemessen sind? Der Sternenhimelstuermer geht von mehreren Wochen aus
- die Wissenschaft von drei Tagen für den physologischen Entzug.
Nikotinpflaster oder Tabletten sind auf mehrere Wochen
ausgerichtet....ehrlich, der Sternenhimmelstuermer kann hier durchaus
nicht einheitliche Regeln erkennen!
Also fangen wir bei den kurzzeitigen Wirkungen des Nikotins an. Unbestitten dürfte sein, dass der Mensch fünf Sinne hat:
- Visuell
(sehen)
- Auditiv
(hören)
- Kinästetisch
(fühlen)
- Olfaktorisch
(riechen)
- Gustatorisch
(schmecken)
Zu 1) Der Rauch einer Zigarette dürfte
nicht unwesentliche Bestandteil des Dämpfungseffektes von Zigaretten im
allgemeinen sein. Deshalb macht sich gerade in geschlossenen Räumen eine
Zigarette gut. Alles verschwindet in einer Dunstglocke.Auch die Glut
und Asche der Zigarrette dürften interessante Effekte auf die
Vorstellungskraft haben. Fazit: Ein Beitrag zum Dämpfungseffekt wird
bejaht, aber ist in dieser Abhandlung in Bezug auf die Gefühlswelt eher
von untergeordneten Interesse. Da das Hauptwahrnehmungsorgan bei vielen
Menschen die Augen sind, is es interessant, dass die Zigarettensucht
eher andere Kanäle reizt.
zu 2) Diesen Kanal hakt der Sternenhimmelstuermer erstmal ab
zu
3) Die nächsten drei Kanäle sind für die Theorie des
Sternenhimmelstuermers von herausragender Bedeutung. In der
Langzeitwirkung werden Hände und Füße von Rauchern schlechter
durchblutet, in den Händen entstehen tarke Ablagerungen von Nikotin,
Gelbfärbung - später Raucherbein usw.
Der Tastsinn wird also erheblich in den äußeren Gliedmaßen herabgesetzt.
Der
kürzere Effekt liegt bei einer Herabsetzug der Temperatur. Händezittern
wird reguliert/vermieden. Schauen sie sich einen Raucher an! Er bekommt
wieder durch die Konzentration auf die Hände Gewalt über seine Hände:
in der Regel verschwindet scheinbar jegliches Händezittern. - Da steckt
im Prinzip ne Menge Verhaltenstraining dahinter. Beim Rauchen sind es
einige monotone Bewegunsabläufe, die sich immer wiederholen.
Wie bei
einem Boxer gehen diese Bewegungsabläufe in Fleisch und Blut über - die
Folge: gerade Hände trainieren sich ähnlich wie beim jonglieren
Bewegungsmuster an, die immer funktionieren (wieder ein Langzeiteffekt).
zu
4) Das Riechen ist als Langzeiteffekt sehr stark eingeschränkt. Keine
Sorge - das klappt auch kurzfristig sehr gut...All die üblen Gerüche
dieser Welt werden erträglicher - Gerade im Kriegsbeispiel dürfte
dieses ein nicht unwesentliches Argument sein. Schweiß, Fäulnis etc. -
es gibt viele negative Gerüche, die gebremst werden.... Dasselbe gilt
natürlich für die positiven Gerüche: Parfüm, frisches Laub usw.
Auch
der eigene Geruch wird überlagert. Während dieses beim frischen Rauch
noch erträglich sein kann - bei kaltem Rauch ist der Gestank für einen
Nichtraucher unerträglich. In Kontaktanzeigen können sie dann den
Beweis erhalten, wie wichtig das Nichtrauchen ist. In vielen
Kontaktanzeigen stehen neben den unerlässlichen Merkmalen wie Alter,
Größe und Gewicht dann auch Nichtraucher. Ist es nicht beängstigent,
dass das Rauchen ein K. O. - Kriterium für die Liebe sein kann? Hm,
warum wird eigentlich nicht nach den Alkoholgewohnheiten gefragt - oder gilt:
lieber einen Trinker als einen Raucher...
zu 5) Der
Geschmackssinn teilt sich in fünf Geschmacksqualitäten ein: süß, sauer,
bitter salzig und umami (...oder besser auch herzhaft). Dann gibt es
noch die Schärfempfindung, die eigentlich nur ein Schmerzempfinden
widerspiegelt. Hier liegt der Effekt wieder eindeutig in der Dämpfung.
Das
interessante Phenomen dürfte die Zigarette nach dem Essen sein. Hm,
vielleicht gilt hier: nach dem Genuss des Essens soll das der letzte
Geschmack sein, der für lange Zeit zu sich genommen wird. Auch die
Auswirkungen auf die Verdauung dürften nicht unbeträchtlich sein.
Zigarren tragen bewiesener Maßen zur Abführung bei. Schmerzlinderung
(viele Leute haben Magenschmerzen durch Geschwüre, Säureüberschuß usw.)
dürfte ein auch nicht zu unterschätzender Faktor sein.
Fazit:
Bei der Wahrnehmung wurde die Wirkung auf drei Sinne als dämpfend
beschrieben. Die visuelle Wirkung ist noch nicht schlüssig und der
auditive Kanal scheint eher nicht betroffen. Aus dem NLP und der
Hypnose ist bekant, dass Veränderungen der Psyche durch eine
Wahrnehmungsänderung bewirkt werden können. In Anbetracht der
ursprünglichen religiösen rituale des Rauchens ist auch eine
Veränderung anzunehmen. Dabei unterscheidet der Sternenhmmelstuermer
zwischen kurzzeitigen und Langzeiteffekten.
Die Hauptwirkung
beginnt dabei scheinbar schon im kurzzeitigen Bereich. Der
Sternenhimmelstuermer behauptet, dass es sich vor allem um
Dämpfungseffekte handelt, obwohl dieses nicht mit den Effekten von
Heroin vergleicbar ist, was den Körper eher ruhig stellt, während im
Falle vom Nikotin eher eine Abstumpfung bei weiterhin hoher Aktivität
erfolgt. Einige dieser Effekte halten dabei nur so lange an, wie man
gerade die Zigarette raucht.
Die nächste Phase und die langfristige Auswirkungen des Nikotins wird vom Sternenhimmelstuermer fortgesetzt.
Wenn sie dann an den weitergehenden Ausführungen interessiert sind, so
können Sie nach Halloween an dieser Stelle den weiteren Verlauf der kompletten
Entwöhnung vom Entzug bis ? nachlesen. Mit einem Neuanfang des Rauchens endet
auch diese Abhandlung. Warum wählte der Sternenhimmelstuermer Halloween. Als
ein wenig esotherisch angehauchter Mensch glaubt der Sternenhimmelstuermer
daran, dass die bösen Geister vertrieben werden sollten. Vielleicht ist es ja
möglich die bösen Dämonen, die uns quälen, in Rauch auflösen zu lassen - ohne
zu rauchen...
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Halloween
Raucherentzugstagebuch:
Kuzanamnese: Proband ist 38 Jahre, 175 cm groß und 73 KG schwer. Zur
Zeit eine Schachtel (17 Zigaretten) am Tag in der Woche, am Wochenende
Fr-Sa. manchmal bis zu zwei. Gesundheit: Ales O. K., letztes Jahr lief
der Sternenhimmelstuermer trotz Zigarettenkonsum noch den Berlin
Marathon in 4:07 Minuten. Punkt of no return ist schon seit ca. neun
Jahren überschritten .
Dieses soll jetzt erstmal reichen. Später kommt dann mehr. Jetzt geht es schließlich erstmal wieder um den Entzug...
Der Entzug wird wie bereits erkärt sechs Wochen dauern. Die psychische Aufarbeitung erfolgt später!
-------------
31.10.2008
Was,
schon Halloween? Die letzte Zigarette wird um 00.05 geraucht. Keine
Zigaretten mehr da. Vorbereitung sind getan. Süßigkeiten für Kinder
gekauft - wurden nicht abgeholt
- das heißt wohl, dass ich das alles selbst essen muss - so macht ein
Helloween-Entzug Spaß. Die nächste Woche keine Arbeit. Alle Stress- und
Reizfaktoren sind so weit wie es geht reduziert. Am 6. November ist
nochmal der Zahnarzt dran. Ich habe sämtliche Termine/Treffen ansonsten
gestrichen. Ich sitze also zuhause und warte auf die
Entzugserscheinungen.
01.11.2008
Habe
gut geschlafen. Beim Aufwachen die erste Schmacht. Hält sich noch in
Grenzen und geht wieder. Setze mich an den Computer - wird sofort
schlimmer. Fange an die Halloween-Schokolade zu essen. So, langsam wird
es wieder besser. Gehe jetzt noch Einkaufen: Mohrrüben für die zu
erwartende Verbissphase. Ob ich heute oder morgen noch Sauna gehe, weiß
ich noch nicht. Ansonsten heißt das Motto weiterhin: zuhause bleiben,
viel schlafen und die Bildschirmarbeit stellt sich ein wenig als
Belasttung dar. Daher fasse ich mich ab nun ein wenig kürzer....
Abends
treffe ich mich mit einem Freund. Das ganze Projekt gerät in Gefahr.
Ich trinke drei Bier in zwei Stunden - danach gehen wir nach Hause.
Habe leichte Darmschmerzen - Entweder deshalb, weil ich viel
durcheinander gegessen habe (1 Packung Schokflocken, halbe Packung Eis,
diverse Mohrrüben, Fisch mit Nudelsalat, eine halbe Flasche
Cola...) oder Entzugsescheinungen...Mein Freund ist Gott sei dank
Nichtraucher und wir waren in einer leeren Nichtraucherbar. Dennoch -
wären wir länger geblieben...
02.11.2008
Bin stolz auf mich. Morgens noch verstopfte Nase. Klarer Schleim. Danach Atmung frei.
Fühle
mich müde...Futterarie geht weiter... Nudelsalat, später koche ich mir
nochmal Spaghetti mit Tomatensauce. Egal, wo ich bin, dass Suchtgefühl
ist mein ständiger Begleiter. Beim Essen hingegen ist das Gefühl weg.
Fahre
mit dem Bus und laufend kommt das Suchtgefühl. Also nach Hause und eine
Stunde schlafen. Abends dann Fernsehen. Habe die nächste Woche frei -
nur ein Zahnarzttermin - ist auch ein Teil der Therapie - alles, was
ein wenig oralen Bezug hat. Im Augenlick schaue ich Spidermann an. In
den Pausen schreibe ich - bzw. esse ich...So, der Tag ist so gut wie
geschafft. Der nächste Ort, wo ich Zigaretten bekomme, ist ca. 1 KM
entfernt - das schützt gewaltig.
Morgen
gibt es dann hoffentlich ein wenig klarere Ausführungen. Heute fallen
mir Ausführungen schwer, obwohl das mit dem Suchtgefühl doch etwas
mühsam ist....
03.11.2008
Dieser Tag war der reinste
Horror, eine nicht erledigte Rechnung und Mahnung brachten mich ein
wenig aus der Bahn. Mindestens dreimal wollte ich den Entzug abbrechen,
während ich zum Einkaufen ging. Ich landete auch in einem
Zigarettenladen - hielt aber noch rechtzeitig inne und besorgte mir
eine Zeitung...Das ganze läuft scheinbar wirklich nur auf psychischer
Ebene ab. Körperlich gab es keine Symptome. Dafür starke Nervosität.
Das Suchen der Dokumente für die schriftliche Antwort war ebenfalls
schwierig. Abends hatte ich dann den üblichen Hungeranfall - diesmal
jedoch nur mit gesunden Lebensmitteln - na ja, auch eine Packung
Schokolade mußte auch daran glauben...
Ich rede immer über
Schmacht - alle nichtsüchtigen Raucher oder Nichtraucher können damit
nicht so viel anfangen. Also, das ist in wahrsten Sinne ein bittersüßes
Ziehen im Brustraum, ein fast leidenschaftlich- sinnliches bittersüßes
Gefühl. Es setzt scheinbar ohne Vorwarnung gleich in einer starken
Intensität ein und kann mehrere Minuten ohne Unterbrechung auf einem
gleichbleibenden hohem Niveau wirken. Im Gegensatz zum Heroin treten
dabei keine Schmerzen auf - dennoch ist dieser Zustand auf die Dauer
schlimm, weil alles irgendwie auf den Momment des Rauchens ausgerichtet
ist - der ja dank dem Entzug nicht kommt.
Der Verstand fühlt
sich leicht benebelt an. Bei einem längeren Anfall wird es ein echt
unangenehmes Gefühl. Aus dem Ziehen wird eher ein Druck. Die Gedanken
fangen an sich nur noch um die Beschaffung von Zigarretten zu drehen.
Hormone scheinen ausgeschüttet zu werden. Der Puls wird schneller.
Alles richtet sich auf ein Ziel: Den Entzug abbrechen. Die Gedanken
fangen an zu rasen...schließlich fällt dieses Gefühl plötzlich von
einem Momment zum anderen in sich zusammen.
Vielleicht fühlt
man sich ein wenig ausgepowert. Gleichzeitig leer und emotionslos.
Diese Verwirrungen und Irretationen wechseln in der ersten Zeit
laufend...um dann wieder zu verschwinden.
Vielleicht können
sie das Nachvollziehen, wenn sie einmal gefastet hatten oder einfach
nur ein Heißhungergefühl auf Schokolade, wegen dem sie abends
aufstanden und zum Kühlschrank gingen. Stellen sie sich dieses Gefühl
in den intensivsten Minuten und nicht so sehr das Hungergefühl, sondern
dieses Gefühl rund um den Schokoladengenuss vor - dieses Wohlgefühl,
dass sie vielleicht auch nach dem Genuss empfunden haben, als sie
wieder im Bett lagen und das vielleicht dabei vorhandene Reuegefühl
wegen der Kalorien...
Stellen
sie sich nun all diese Gefühle im
Mix für einen ca. 10 Minuten langen Zeitraum vor und das mehrmals am
Tag. O. K., diese Irritationen weden voraussichtlich nicht mehr ganz so
lange
andauern. Aber in der Entzugsphase sind diese Echos schlimm! Später
bekommt man das unter Kontrolle - ist eben auch Verhaltens-training.
Gerade
fängt das Ziehen wieder an - vielleicht weil ich mich damit beschäftige
oder schreibe - das erfordert Konzentration. Morgen will ich dann
andere Bereiche meiner Homepage pflegen - aber zeichnen ist noch
komplizierter in dieser Phase...
04.11.2008
Heute
ging es in die Sauna. Mein Hauptproblem ist mich zu moitvieren...ich
will einfach nur schlafen, aber um 14.00 Uhr breche ich dann auf.
Unterwegs bekomme ich kurze Geruchsirritationen. Einmal am Müllhaufen
und einmal in der Sauna. Dort treffe ich zufällig auf Bekannte. Ich trinke
kein Bier wegen der Kalorien und Angst vor Wechselwirkungen. Ansonsten
verlässt mich das Suchtgefühl heute über mehrere Stunden - ist das
ganze doch nur psychosomatisch?
Das Hungergefühl ist
weitestgehend normal. O. K., vor dem Losgehen hatte ich doch ein bis
zwei Attacken. Beim Zeitungslesen hatte ich Konzentrationsprobleme -
nach zwei Artikeln hörte ich auf. Zum zeichnen bin ich immer noch nicht
gekommen - dabei ist Frau Ypsilanti ganz schön abgstürzt. Na ja, im
Laufe dieser Woche wird das wohl noch. Hey, ich habe sogar beim
Schreiben dieser Zeilen kein Suchtgefühl gespürt. Ich gehe gleich
wieder ins Bett: Mein Plan für Morgen: Reizüberflutung durch
verschiedene Tätigkeiten - mal sehen, wie schlimm danach die nächsten
Anfälle sind...
05.11.2008
Relativ
harmloser Tag. Habe viel Zeit geschlafen. Es lohnt sich demnach während
des ersten Entzugs, die Reize von außen zu reduzieren. Gegen 14.00 Uhr
ging ich Lebensmittel einkaufen - natürlich viel zu viel. Bewußt
vermeide ich Schokolade - dafür gibt es getrocknete Früchte und eine
Cola - Ansonsten Mohrrüben, Schwarzbrot ...eben ausgewogen. Im Bus habe
ich wieder kurze Geruchsirretationen. Eher unangenehmer Geruch. Das
gehört eben auch dazu...
Erst gegen 18.00 Uhr dann
doch ein "Schmachtanfall" Ungefähr 4 Minuten - Intensität sehr stark -
ging dann auch wieder zurück. Kurzzeitig ein Ziehen im Arm - verbunden
mit einer kurzen Rauchfantasie. Ansonsten hatte ich keine
Aufgebegedanken oder es bestand eine akkute Geffahr des Entzugs an
diesem Tag. Aber der Horror wird bestimmt wieder beginnen...
06.11.2008 Do.
Ich
war heute auf Besuch bei meinen Eltern. Beim Brettspiel mit meinem
Vater (Scrabble) bekam ich einen ca. einstündigen Schmachtanfall mit
unterschiedlicher Ausprägung. Ich fange wieder an zu futtern und komme
dann auf die geniale Idee auf die Waage zu gehen - ein Fehler: Ich
wiege also 75 kg - Hilfe, dass sind zwei Kilo zu viel!
07.11.2008
Heute
sind meine Gedanken hauptsächlich beim Abnehmen. Das Schlimme: Jedes
Gewicht, dass neu erreicht wird, ist wieder schwer "ungeschehen" zu
machen. Irgendwie scheint der Körper sich das höchste Gewicht zu
merken, wieder anzuvisieren und zu erreichen. Nachdem ich bei meinem
Eltern Mittag gegessen hatte, traf ich meinen Schwager und wurde
einfach so zu einem weiteren warmen Abendessen eingeladen - Hilfe!
08.11.2008
Samstag
morgens. Gestern ging ich spät schlafen. Keine Arbeit, Kein Schreiben
oder weggehen. Ich bin noch nicht 100 % fähig mich geselllschaftlichen
Anlässen ohne Zigaretten zu stellen. Fernsehen geht ganz gut. Hm,
dämpft Fernsehen genauso wie Rauchen? Dazu wieder unkontrolliertes
Essen - d. h. diesmal ach viel Gesundes: Mohrrüben, eine
Zucchini....Abends wieder Fernsehen. Zum Schreiben habe ich keine Lust
- deshalb werden am nächsten Tag die letzten drei Tage
nachgeschrieben...
09.11.2008
Ich bin heute relativ früh
aufgestanden. Ich konnte bisher sehr gut schlafen - eher zu gut. Dann
entscheide ich mich für die Sauna. Auf den Weg in die Sauna hatte ich
zwei Mal den berühmten Schmachtanfall. Der Geruchsinn ist in zwischen
viel besser geworden - da ist aber noch nach eigener Einschätzung etwas
drin. Geschmack ist auch sehr viel besser - von der Schokolade bis zur
Margarine - alles bekommt einen Geschmack. In der Sauna trank ich dann
ein Bier - das erste nach einer Woche. Körperlich ist also ein Teil des
Nikotins aufgebraucht.
Der nächste Schritt ist vielleicht nicht
so nachvollziehbar, wenn man ihn nicht ein wenig erklärt: Nach der
Theorie des Sternenhimmelstuermers geht der Entzug nun in die nächste
Phase. Viel Nikotin ist bisher aufgebraucht und wird bekannterweise im
Körper nicht hergestellt. Doch der eigentliche Übergang in die tieferen
Schichten der Rezeptoren des Gehirns ist für Botenstoffe nicht ganz so
leicht. Denken Sie an Neuroleptiker oder Tabletten gegen Depression.
Alle diese chemischen Stoffe haben etwas gemeinsam - sie müssen die
Blut-Hirnschranke im menschlichen Körper überwinden. Nach
wissenschaftlichen Erkenntnissen dauert das so 10 bis 14 Tage bei
Tabletten. Man spricht bei der Einnahme vom Einschleichen und beim
Absetzen vom Ausschleichen. Aus diesem Grund glauben schizophrene, dass
sie die Tabletten nicht benötigen - leider ein Trugschluss - nach zwei
Wochen ist erst der Wirkstoff abgebaut. Der Sternenimmelstuermer weiß,
dass er hier auf dünnem Eis laboriert, glaubt aber, dass der Entzug in
den tieferen Schichten des Hirnes erst sehr viel später passiert. Bis
dann alles abgebaut und sich ein regulärer Haushalt wiederherstellt
vergeht eine Menge Zeit - vielleicht sogar mehrere Jahre. Fakt ist,
dass um so länger kein Einstieg ins Rauchen passiert, die
Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall niedriger wird. Sollte der
Sternenhimmelstuermer mehrere Jahre durchhalten, so wäre es
interessant, ob es nicht wirklich ein Ende des Suchtgefühles gibt...
Heute
unterhielt ich mich in der Sauna mit einem Pärchen, die zusammen seit
zwei Jahren nicht mehr Rauchen. Interessant: Nach eigener Aussage haben
sie manchmal noch immer Schmachtanfälle, besonders das Ritual einer
Morgenzigarette fehlt den Beiden. Weiterhin sagten sie, dass sie
Lokalitäten meiden, in denen geraucht wird. Der Sternenhimmelstuermer
findet die Rauchverbotspolitik in der BRD klasse. Jeder kann wählen, ob
er rauchfrei durch das Leben geht und wenn nicht gibt es ja die
Möglichkeit den Laden zu verlassen und draußen zu rauchen.
Wie
groß scheinbar das Problem ist nur einige Stunden ohne Zigaretten
auszukommen, sieht man doch an den Menschen, die leider immer noch
durch diese Sucht zerstört werden.
10.11.2008
Der Sternenhimmelstuermer joggte heute fast zwei Stunden. Ein wahsinnig
gutes Gefühl. Der Appetit war dennoch nicht übermäßig hoch. Außerdem
waren nur gesunde Lebensmittel auf dem Plan. Dennoch fühlte ich mich
nicht besonders glücklich. Ich hatte keinen Schmachtanfall, reduziere
aber immer noch reize aus meiner Umwelt. Heute hätte ich eigentlich
Einkaufen gehen sollen, aber das war mir schon fast zu viel. Außerdem
scheue ich mich zu zeichnen. Selbst kreativ zu sein kost noch ziemlich
viel Kraft. Außerdem werde ich dieses Tagebuch am Ende dieser Woche
nicht mehr täglich führen. Andere Homepagebereiche wurden sträflich
vernachlässigt. Ansonsten spüre ich einen leichten Druck im Kopfbereich
und merke, dass es bald zu schlimmeren Entzugserscheinungen kommt. Dann
kann ich wieder mein Lieblingsspiel beginnen, von dem ich dann morgen
berichte...
11.11.2008
Der
ganze Tag ist von einem intensiven Suchtgefühl begleitet. Das Gefühl
ist jetzt ein wenig anders. Es kommt mehr von Innen - Einbildung oder
Nikotimangel in den tieferen Regionen des Gehirns? Den halben Tag habe
ich einen "Verbissanfall". Dann dieses Gefühl im Kopf, in der Brust und
den Händen - ein sanfter Zug, eigentlich nicht unangenehm, aber immer
auf auf die Zigarette ausgerichtet...Zusätzlich ist die Nase etwas
verstopft und ein schwefliger beißender pseudo-Zigarettengeruch ist
ganz fein und in Abständen wahrnehmbar. Ich ging mit einem Freund ins
Kino. Die ganze Zeit brauche ich irgendetwas zum Knabbern.... Dann
trinken wir noch ein Bier, was das Suchtgeühl noch verstärkt (ich
trinke sonst unter der Woche nichts alkoholisches - für eine Cola lasse
ich jedes Bier stehen, obwohl ich Cola wegen des Entzugs (Kalorien)
auch abgesetzt habe...
Eigentlich will man laufend gelobt werden -
dafür, dass man nicht raucht. Für einen Nichtraucher wie meinem Freund
ist das natürlich normal.
Für mich ist eben Rauchen normal und
Nichtrauchen etwas besonderes - ich stehe immer noch ziemlich am Anfang
und bin immer noch nicht mit der Aufarbeitung meiner Gefühlswelt
fortgeschritten. O. K., nach zwei Wochen werde ich dann Bilanz
schließen und mich in die hoffentlich nächste Phase
des Entzugs katapultieren...
12.11.2008 Mi
Heute
war es extrem anstrengend, bis ich dann den Tag mit einem Jogginglauf
von 1 1/2 Stunden beschloss. Ich brauche das Laufen, um dieses
Suchtleiden zu überbrücken. Wie gesagt hat das ganze nun eine andere
Dimension. Auch die Nacht kann ich nicht richtig durchschlafen. Nach
meiner Theorie sind nun auch die Bereicheim Nevensystem betroffen, die
"hinter" der Bluthirnschranke liegen. Des weiteren bekam ich wieder
einen Hungeranfall. Die Reize aus der Umwelt treffen nun voll auf mich
ein und die Dämpfung des Nikotins lässt nach. Die Gefühle scheinen wie
Bäume im Fluß zu sein, die in einem Fluß sich gestaut habe und durch
die Holzfäller wieder gelöst werden. Das, was bei mir ankommt sind so
Bruchstücke erster Gefühle, die sich aus dem Stau gelöst haben. Dabei
ist das ganze undifferenziert und manifestiert sich in nur einem Gefühl
- diesem starken Suchtgefühl. Der Wunsch nach Dämpfung dieses Gefühls
lässt perfider Weise immer nur den einen Gedanken zu - wieder in die
Dämpfung zurückzukehren...
13.11.2008 Do., Heute befiel mich das
Gefühl wieder stark. Ich ziehe die Notbremse und gehe in die Sauna -
dort bleibe ich bis 21.00 Uhr. Langsam wird dieser Entzug zu teuer -
obwohl die Sauna dank Bauarbeiten im Augenblick einen verbilligten
Tarif anbietet. Außerdem trank ich dort ein Bier - Suchtverlagerung?
Das Bier schmecket mir auch nicht ohne Zigarette. Nun ja, noch bin ich
beim Entzug, aber es ist halt schwierig. Immer noch dieses komische
Gefühl, als ob jemand mich umarmt und wie ein Magnet anzieht und mein
innerstes herassaugt. Jetzt spüre ich gar nichts und fühle mich einfach
müde. Vor der Sauna sah ich zwei Raucher - der Geruch - eigentlich
unangenehm stinkend aber doch so verführerisch. Das Wochenende kommt.
Ich will nicht Orte meiden müssen und mein Lieblingsladen hat
gottseidank Rauchverbot. So ist die Gefahr rückfällig zu werden
geringer. Die letzten Wochenenden war ich nur zu Hause, aber ich muss
einfach jegliche Reize ausloten. Außerdem will ich einen Tag vier Bier
trinken, um meine Standfestigkeit in meinen Maximumgrenzen zu testen
(mehr vertrage ich nicht, ich werde dann unheimlich Müde).
Puh, immer noch tägliche Notizen - auch wenn mit kurzzeitiger Verspätung. Die Abhandlung wird übrigens auch während des Entzugs
ergänzt. Ist so eine Marotte des Sternenhimmelstuermers halbfertige
Abhandlugen ins Netz zu stellen und das ganze dann im Laufe der Zeit
rund zu machen. Zur Erinnerung. Dieser Entzug ist als Tagebuch für
sechs Wochen konzipiert...
14.11.2008
Heute
flüchtete ich für 1 1/2 Stunden zum Joggen. Bei dem kalten Wetter eine
gute Ablenkung. Ansonsten wie immer müde. Ich überlege gerade, ob ich
mich heute Nacht der Gefahr eines Rückfalls aussetzen will. Da ich
lange Zeit nicht zum Abtanzen in meinem Stammladen habe sehen lassen -
ein komisches Gefühl. Schlimm: auf dem Weg zum Tanztempel liegt eine
Tankstelle - dann die Erweiterng des Experiments das ganze mit Alkohol
oder doch lieber nur eine langsame Erhöhung der Reize von außen. Bin mir unsicher und berichte morgen über das Ergebnis.
19.11.2008
Ich
bekenne mich schuldig. Am Samstag rauchte ich drei Zigaretten. Nachdem
ich fast eine Woche überlegt habe, ob ich nun diesen
Entzugserfahrungsbericht fortführen will, komme ich zum Schluss, dass
dieser Bericht dennoch für sechs Wochen fortgeführen werde - wenn
dieses auch wirklich der letzte Rückfall bleibt. Danach rauchte ich
wirklich nicht mehr. Ich kaufte keine Zigaretten, sondern bekam sie
Angeboten und sagte nicht nein. Das heißt für die Zukunft - andere
Verhaltensmuster für die Freizeit entdecken - Vermeidung von einem
Nichtraucherlokal gehört dazu nicht. Ich werde also nächstes Wochenende
wieder in diesen Tanztempel pilgern und ein weiteres Mal versuchen mein
Freizeitverhalten zu ändern.
Wie kam es zum letzten
Zigarettenabusus? Nun, ich teste nebenbei noch ein Haarwuchsmittel, da
in letzter Zeit zunehmend eine Plattenbildung zu sehen ist.
Am Samstag war die erste Anwendung - vor dem Gang in die Disko. Da ich
noch am Computer was zu erledigen hatte, duschte ich auch nicht, bevor
ich in die Disk ging. Das ganze nahm dann einen komischen Verlauf. Eine
Bekannte stellte Knoblaucgeruch an mir fest (meines wissens schon zwei
Tage her). Auf der Tanzfläche sprach mich dann noch eine Bekannte und
deren Freundin an, dass ich nach irgendwas stinke: Da ich einen Tag
zuvor Koblauch aß, dieses Haarwuchsmittel mit dem
gewöhnngsbedürftigen Geruch verwendete und wirklich nicht an diesem Tag
nicht geduscht hatte, kann das auch einfach mangelnde Hygiene gewesen
sein - ich war einfach nachlässig - aber der Erfolg war enorm.
Ich
flüchtete quasi nach draußen, um mich in der Raucherdunstglocke zu
reinigen. - Na ja, dass war der Auslöser, aber die Ursache war mal
wieder die Sucht und ne Menge unterdrückter Gefühle, die nun frei
wurden: Stinken, nicht akzeptiert sein, Verunsicherung durch die o. a.
Situation - das war zuviel.
Lieber nach Rauch riechen, als
unangenehm zu riechen - eigentlich eine verquerte Philosophie. Tja,
dass ganze werde ich nochmal ausweten müssen.
Etwas
erfreuliches. Gestern hatte ich ein paar richtig schwere Behördengänge.
Eine halbe Stunde irrte ich durch Straßen und suchte einen
Zigarettenladen. Ich stand dann davor und fing an alles schön rund zu
reden: Du hast eh schon geraucht. Der Entzug ist beendet usw. Langer
Rede kurzer Sinn - ich schaffte es und fuhr nach Hause. Dieses war ein
echter Sieg. Ich hatte vor diesem Termin, während des Termins und nach
em Termin die stärkste Schmacht überhaupt und blieb standhaft. Übrigens
war diesmal noch ein anderes Gefühl dabei: ein trockener Hals /
zugeschnürte Kehle.
Am Ende dieser Woche werde ich das alles
nochmal aufarbeiten. Es bleibt dabei. Dieser Bericht wird sechs Wochen
dauern...ich hoffe, dass die drei Zigaretten das ganze nicht zu sehr
verflschen.
23.11.2008, So
Puh,
bin gar nicht zum Schreiben gekommen... Ich bin aber nach wie vor Clean
- die letzten Tage waren absolut der Horror. Die Nachwirkung der drei
Zigarette quälten mich noch bis zum 21.11.2008. Dann waren die Anfälle
schlagartig veschwunden und es herrschte Burgfrieden in Sachen
Schmachtgefühl. Ausschlaggebend dafür war auch eine Joggingeinheit am
Donnerstag von 1 1/2 Stunden.
Deshalb ging ich auch am Samstag
nochmals an den Ort meines Rückfalls. Dieses Mal jedoch klappte es
prima. Das Rauchverbot erfüllt wirklich für mich seinen Zweck. Auch
hatte ich einen Gewichtsverlust von einem Kilo - den ich durch
eine Fressorgie am Samsag und heute wieder zunahm...und ein wenig mehr.
Das mit dem Essen ist schon eine schlimme Sache...Nun, ich fange wieder
an meine Webseite zu bearbeiten und will mich sukzessive steigern und
dann auch wieder Satire zeichnen. D. h., die Ausführungen hier werden
ein wenig reduziert. Die Abhandlung "Rauchen tötet die Gefühle" wird
dann am Ende der sechs Wochen vollendet. Ich habe schon ein Schema im
Kopf, aber bin noch ein wenig neben mir...
26.11.2008, Mi.
Die
letzten Tage vergingen wie im Flug...immer noch keine neuen Zigaretten,
aber leichte Schmachtanfälle in leichter Ausprägung. Meine neue
Strategie: Süßes vermeiden und weitestgehend gesunde Ernährung. Keine
Brötchen, Weißbrot, Cola, Te oder Cafe. Dann heute eine Stunde
gelaufen. Meine Konzentration kommt langsam zurück. Heute konnte ich
wieder einen PC-Tip fertigen. Morgen gibt es dann Satire, aber es wird
mir alles immer noch zuviel...