Gedichte

Der Autor dieser Webseite schreibt jetzt ab und zu ein paar Gedichte - die Sternenhimmelstuermerseite ist ja auch eine Kulturseite. Leider beginnt dieser Gedichtszyklus in der Flüchtlingskrise, aber es werden auch andere Zeiten kommen.

Ich fange einmal mit einem Gedicht über Depression nach einem dunklen Winter an:

23.06.2016

 Ode an die Depression

Der Tag beginnt, die Zeit zerrinnt, zerrissen ist mein Herz.
Alles, was ich  sah, ward meiner Äuglein Last und Qual,
spür allein das Scheitern, kein Scherz kann mich erheitern.

Es grenzt derweil an Niedertracht, seh ich der Blumen Blüte edler Pracht
Auch der Vögel lieblich Gesang, wird zum unerträglich dumpfen Klang.
Hab Kein freudiges lächeln mehr gesehen, kein Mensch kann mich verstehen.

Weiß nicht wohin die Reise geht, unentschlossen der Wanderer an der Kreuzung steht.
Fühl mich schlichtweg verlassen, sehe alle Farben nur verblassen.
Gott verließ mich wie zum Hohn, am Kreuz mit einer Dornenkron.  

Die Hoffnung ist verflossen, Pandoras Büchse bleibt für Sie verschlossen.
Kann nicht finden Ariadnes Faden, so irr ich durch die Welt auf unbekannten Pfaden.
Am End des Tunnels gibt's vielleicht ein Licht  -  allein der Depressive sieht es nicht.

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01.03.2016

Pomerium

Einst war bestimmt durch Götter Fügung Hand
einem Bruderpaar zu einigen ein unbestelltes Land -
Alein die Frage wer regiert
ward niemals vorher eruiert

So schuf der ältere einen Fakt
schloss mit den Göttern einen Pakt
zog mit des  Ochsens Pflug, eine heilige Furch
"Kein Mensch kommt hier mehr durch!"

Kaum ward der heilige Eid gesprochen,
 die Wehr vom Bruder schon gebrochen.
Da hilft dann auch nicht des Blutes Band
Sterben muss der Frevler durch des Königs Hand

„So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“
Die Stimm des Bruders noch im Ohr des todgeweihten klingt.
Und die Sonne wendet sich ab und es ward Nacht
auf blutigem Boden wurde Rom zur Welt gebracht.



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04.02.2016

Deutschland – denn weniger ist mehr!
(Deutschland im Oxymoron)

Beim Volk herrschte beim erwachsenen Nachwuchs Ebbe,
da rettend kam der Untergang durch Menschen Flut,
ergoss sich über endlos nahe Waldes Steppe,
erzeugte der
besonnenen Menschen Liebeswut.

Der Kanzlerin Hand nach unten ist erhoben,
Zum Willkommen schweigend schallt der Abschiedsgruß,
Die Wahrheit wird zur Lüge grad gebogen,
Gefährlich friedlich ist der Schlange giftiger Kuss.

Die Grenzen sind nun offen - vernünftige Torheit zur wissend  Ratlosigkeit führt,
Weiß doch der unwissend Freie  im Gefängnis, dem es nach armen Wohlstand drängt, 
das freudig Leid der anderen - im innersten den Menschen nur äußerlich berührt,
doch auch ein Individuum geschriebenes Schicksal an seinem fremden Volke hängt.

Zweimal einzig Deutschland, irrst unbeständig geradewegs zum Ziel.
Der arme reiche Bürger die Zeche murrend  prellend zahlt.
Der gütigen Bosheit  zeigt der aufrichtige Heuchler viel.
Unmenschlich gütig er mit hehren Werten unmoralisch prahlt

Welk blühst Du im Glanze
Mein geliebt gehasstes Land
Verlierst den Siegeskranz,
fährst stehend an die Wand

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01.05.2018

Mein Herz ist eine Uhr

Der Pulsschlag meiner Lebensuhr,
spottet Raum und Zeit der irdischen Natur,
Als ich dich sah, zum ersten Mal,
blieb mein Herz fast stehn vor bittersüßer Qual.

Ging mein Herz zuvor mit jedem Uhrschlag fast synchron,
ist Messung meines Pulses zeitlich nun ein wissenschaftlich Hohn.
Zu schnell die Zeit mit jedem Liebesschwur vergeht,
was nur ein liebend Mensch dann  wirklich auch versteht.

Als ich dann Dich sah im Arm eines anderen brach mein Herz,
peinigte mich endlos langsam schlagend dann der Liebesschmerz.
So geht geht nun mein Puls wieder ganz monoton,
mit allen Uhren dieser Welt synchron.





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