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CreazyTalk - wenn Bilder sprechen lernen!
Schon
lange liebäugelte der Sternenhimmelstuer mit CreazyTalk, eine Software der
Reallusion.com, zur Animierung von Gesichtern mit perfekter
Sprachchronisation durch aufgenommenen Text oder direkter Toneingabe.
Es
ist tatsächlich war - vom einfachen Bild eines Tieres bis zur
Comicfigur, die Lippensynchronisation wird schnell und präzise
durchgeführt.
CreazyTalk beherrscht in der sechsten
Version übrigens auch drei D. Dennoch freute sich der
Sternenhimmelstuermer in der Ausgabe von Chip 09/10 eine eingeschränkte
voll lauffähige Version von der Version vorzufinden: Ein Video ist auf
zwei Minuten begrenzt und der Film wird ausschließlich in AVI (Ein sehr
unkomprimierter Formatcontainer mit sehr guter Bildqualität, aber die
Dateiengröße...):
Damit kann der
Sternenhimmelstuermer leben. Zwei Minuten sind mehr als genug (einfach
bei Bedarf die zuvor aufgenommene Datei mit einer Freeware splittten
und mit der Freeware Super wird aus AVI mpg (In Zahlen: aus 700 MB
werden 8 MB bei zwei Minuten Filmzeit: (Das ist kein Schreibfehler!).
Hm,
die Software gab bei einer zweiminutensprachaufzeichnung die
Warnmeldung heraus, dass nur 50 Sekunden übernommen würden und der Rest
gekürzt wird. Einfach die Meldung wegklicken - funktioniert trotzdem...
Überhaupt ist CreazyTalk mit c. a. 600 MB
Festplattenspeicher eher ein Programm der Superlativen, aber
Videobearbeitung kostet eben Platz.
Die Software ist
deutsch, aber die Hilfeseite per Onlineanbindung Englisch. Dort wird im
Film die Bedienung so geschildert,
dass sie auch mit schlechten Englischkenntnissen durchkommen sollten.
Daher
entfällt hier eine weitere Beschreibung der einzelnen Bedienung. Es
gibt noch weitere Lernvideos, aber dieses eine dürfte einen Fairen
Überblick verschaffen
Voraussetzungen:
Der
Hersteller bewirbt die Hardwarevoraussetzungen mit einem Pentium IV
2GHz, 512 MB Arbeitsspeicher und 1 GB freien Festplaattenspeicher .
Dazu Soundkarte und 1024 x 768 Pixel Auflösung. Dazu eine Grafikkarte
mit 128 MB.
Als Betriebssystem wird xpsp2/Vista/ und
Windows 7 vorausgesetzt.
Auch der Internetexplorer 6
oder Firefox 2, Direct X9 & WMEncoder ß sind Bestandteile der
o. a. Betriebssysteme und keine Herausforderung für aktuelle Computer:
Die
Angaben sind ganz schön mutig. 1 GB Festplattenspeicher reicht für das
Programm ohne einen Film. Wegen mangelnder Bildauflösung ließ sich
CreazyTalk nicht auf dem Netbook des Sternenhimmelstuermers
installieren - Schade: wenigstens wurde dieses von der Software erkannt
und die Installation abgebrochen...
Der
Sternenhimmelstuermer verwendet einen Dualcore mit 4 GB Speicher (32
èr). Damit klappt Creazy Talk ganz gut und flüssig.
Die
Bedienung ist relativ einfach - in Relation zu einem
Vollanimierungsprogramm wie Iclone4 derselben Firma oder anderen
Animationsprogrammen.
Dank der automatischen
Lippensynchronisation kommen Sie nach wenigen Stunden zu brauchbaren
Ergebnissen. Das hängt wiederum von ihrem Anspruch und ihren
Vorkenntnissen in Videobearbeitung ab. Ist mit einer Timeleiste und
mehreren Spuren ziemlich ähnlich... Nach ca. zwei Stunden hatte der
Sternenhimmelstuermer diese Animation fertig - ohne
Vorkenntnisse. Zweimal wurde im Film etwas unter 2 Minuten ein Paragraf
annimiert.
Wie sie im Film erkennen werden, ist nach
einem Aha-Effekt bei längeren Texten schnell ein gewisser
Ermüdungseffekt zu merken, was eben beim Demoobjekt auch auf das Thema
zurückzuführen ist.
Machen Sie es besser als der
Sternenhimmelstuermer:
- Kurze Animationen mit
knackigen lustigen Sprüchen
Ansonsten bietet sich
für die Weiterbearbeitung eine normale Videobearbeitungssoftware an.
Mit einer Chromakeyfunktion (Blackbox) können Sie wie im
Demofilm das animierte Objekt in einen Film einfügen und so
z. B. mit weiteren Texteffekten unterlegen. Der Text unter dem
Paragrafen wurde im Demofilm mit dem sogenannten Titeleditor
(Bestandteil von Magix) unteregt. Genau so gut könnte die Figur in eine
reale Landschaft eingefügt werden.
Mit einem
Zeichenprogramm wie Corel Draw können Sie schnell ein Gesicht entwerfen
- z. B. einen Smiley und ihn dann mit CreazyTalk zum Leben erwecken -
es eicht dazu natürlich auch ein kostenloses Programm wie Paintnet.
Ein
letzter Hinweis: Der Hersteller liefert lizenzfreie Gesichter. Dasselbe
gilt auch für Sie, wenn Sie ihr kleines Kunstwerk zum Beispiel bei You
Tube hochladen wollen. Das bedeutet im Klartext: Keine Karaokemusik
eines Musikers, keine Bilder von Tieren oder Comicauthoren wie Uli
Stein...Eben nur das, was ausdrücklich unter freien Bilder, Musik oder
Texte läuft - und das ist eher wenig.
Also selbst kreativ
werden: Bilder selbst fotografieren, eigene Stimme oder Verwandte mit
ausdrücklicher Erlaubnis. Übrigens beim Fotografieren aufpassen: Bei
Personen Erlaubnis geben lassen (gilt auch für gesprochenen Ton).
Creazy
Talk verführt geradezu dazu, mal die Urheberrecht zu vergessen und das
kann richtig teuer werden.
Fazit: Eingebettet in
andere Programme oder als lustiger Aha-Effekt ist CreazyTalk richtig
gut zu gebrauchen. Wer da richtig einsteigt, hat ein schönes Hobby. Auf
die Dauer sollte das dann der Einstieg in eine ttale Animationssoftware
sein, die im Gegensatz zu CreazyTalk sauschwer und sehr Zeitintensiv
ist.
Für den Sternenhimmelstuermer ist CreazyTalk
eine nette Spielerei und ein Baustein in einem Homepage-, Grafik- und
Videosystem. Singulär betrachtet eher ein netter Gag.
Für
eine Fotosammlung wäre CreazyTalk eher ungeeignet, also sollten Sie
sich vor dem Kauf überlegen, wie weit Sie in die Animationswelt
einsteigen wollen und welche Version Sie wirklich benötigen. Mit hohem
Anspruch wird die zugegeben faszinierende Arbeit schnell zeitintensiv.
Mit der Version 6 sind dann auch Handgesten möglich und Iclone wird
dann wohl der nächste Schritt sein...CreazyTalk ist eine ausgereifte
Software, so dass auch Anfänger schnell zu befriedigenden Ergebnissen
kommen werden.